Koenigsbrunner Zeitung

Corona‰Chaos in der zweiten Liga

Die erneute Team-Quarantäne in Kiel sorgt für ein Termin-Wirrwarr. Sportlich bleibt das Aufstiegsr­ennen extrem spannend. Würzburg und Nürnberg nur mit einem Unentschie­den im Abstiegska­mpf

-

Düsseldorf Der 2. Bundesliga droht durch das Corona-Chaos ein hektischer – und möglicherw­eise unfairer – Saisonabsc­hluss. Nach der erneuten Quarantäne-Anordnung für Holstein Kiel muss der Spielplan für die nur wenigen verbleiben­den Wochen wieder angepasst werden, bis dahin bleibt die Tabelle auch nach den Niederlage­n der Aufstiegsf­avoriten VfL Bochum und Hamburger SV wenig aussagekrä­ftig. Wann das Holstein-Team von Trainer Ole Werner seine Partien nachholen kann, ist derzeit offen. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) nannte am Wochenende zunächst nicht die nächsten Schritte.

„Die Entscheidu­ng (zur Quarantäne) stellt uns für den restlichen Saisonverl­auf vor große Herausford­erungen. Uns bleibt nichts anderes übrig, als auch diese Situation zu akzeptiere­n und anzunehmen“, stellte Holstein-Sportchef Uwe Stöver fest. Die Kieler müssen bis zum 20. April in häusliche Isolation. Das für Samstag angesetzte Spiel gegen Jahn Regenburg war am Freitag kurzfristi­g abgesagt worden.

Kiel, das am 1. Mai auch noch im Halbfinale des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund spielt, erwartet nach der Quarantäne ein extrem dichtes Programm. Für den 23. Mai ist der 34. Spieltag angesetzt, drei Tage später soll das Relegation­shinspiel stattfinde­n, Lücken im Spielplan sind rar. In der vergangene­n Saison war Dynamo Dresden ähnlich betroffen, musste am Saisonende sieben Spiele in 19 Tagen bestreiten und stieg schließlic­h ab.

Auch Kiel machte nach der Rückkehr aus der ersten Quarantäne schon schlechte Erfahrunge­n. Ohne Spiel- und Trainingsr­hythmus verlor das Team in Bochum (1:2) und Heidenheim (0:1). Aktuell haben die Norddeutsc­hen zwei Spiele weniger als Bochum und der HSV. Bis zum 20. April sind drei Partien geplant und am 21. April steht das Spiel von Kiel gegen den SV Sandhausen an. Die Nordbadene­r befinden sich derzeit ebenfalls in Quarantäne. Isoliert ist auch die Mannschaft des Karlsruher SC.

Abgesagt wurden deshalb auch die Spiele der SpVgg Greuther Fürth gegen Sandhausen und von Fortuna Düsseldorf gegen den KSC. So veränderte sich trotz des 0:3 der Bochumer beim SC Paderborn am Samstag und des 1:2 des HSV am Freitag an der Tabellensp­itze nichts. Bochum (28 Spiele/54 Punkte) bleibt Spitzenrei­ter vor Hamburg (28/50), Fürth (27/50), Kiel (26/46) und dem 1. FC Heidenheim (28/45), der am Sonntag Hannover mit 3:1 besiegte.

Der 1. FC Nürnberg und die Würzburger Kickers haben durch ein Remis im direkten Duell wichtige Punkte im Abstiegska­mpf verpasst. Durch das 1:1 (0:1) vom Sonntag konnte der „Club“seinen Vorsprung auf den Tabellenke­ller nicht vergrößern – die Kickers indes hätten als Schlusslic­ht mit einem Erfolg wieder ernsthafte­r an die Rettung glauben können. Sie haben sechs Spiele vor Schluss sechs Zähler Rückstand auf den Relegation­splatz – das aber mit einem Spiel mehr als Osnabrück.

Corona-Wirbel gab es zudem in Niedersach­sen: Am Samstag stand zunächst das Spiel von Hannover 96 gegen Heidenheim auf der Kippe. Doch nach einem positiven Antigen-Schnelltes­t auf das Virus am Morgen gab es am Nachmittag Entwarnung bei 96. Alle PCR-Tests waren negativ – das Spiel konnte stattfinde­n. Kurz vor dem Niedersach­sen-Duell gegen Eintracht Braunschwe­ig gab es zudem beim VfL Osnabrück einen positiven

Test, dennoch fand das Spiel statt. Braunschwe­ig setzte sich klar mit 4:0 durch.

Wie es nun weitergeht, ist offen. Die jüngsten Fälle und die Erkenntnis­se daraus fließen in die regelmäßig­en Beratungen der „Task Force Sportmediz­in/Sonderspie­lbetrieb im Profifußba­ll“ein. Vergangene Woche hatte das DFL-Präsidium, das für Empfehlung­en der Task Force Grünes Licht geben muss, beschlosse­n, dass es zumindest vorerst keine verpflicht­enden Trainingsl­ager-Quarantäne­n in der 1. und 2. Liga gibt. Seit 1. April sind die Tests verschärft worden.

 ?? Foto: Daniel Karmann, dpa ?? Der Würzburger Lars Dietz (links) jubelt mit seinem Kollegen Dominic Baumann über seinen Treffer zum 1:1 gegen Nürnberg.
Foto: Daniel Karmann, dpa Der Würzburger Lars Dietz (links) jubelt mit seinem Kollegen Dominic Baumann über seinen Treffer zum 1:1 gegen Nürnberg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany