Wie ein historischer Pokal nach Hiltenfingen zurückkam
Eine Rarität ist wieder aufgetaucht: Im Gemeinderat präsentierte Bürgermeister Irmler ein Stück Dorfgeschichte
Hiltenfingen Auf einem kleinen Tisch mit weißem Tuch war er ausgestellt: ein Pokal aus dunkel punziertem Silber mit Deckel und innerer Vergoldung. Gleich am Eingang zum Sitzungsraum in der Hiltenfinger Mehrzweckhalle konnten Gemeinderäte und Besucher das edle Stück bewundern. Was es damit auf sich hatte, erfuhren sie allerdings erst später. Denn die geschwungene, eingravierte Schrift war nicht auf Anhieb lesbar.
Erst am Ende der Sitzung lüftete Hiltenfingens Bürgermeister Robert
Irmler das Geheimnis des Exponats. Die Inschrift weist aus, dass der Pokal im Jahre 1901 an den damaligen Bürgermeister Franz Schneider verliehen wurde. Der Gemeindeausschuss – so hieß damals der Gemeinderat – widmete ihm die Auszeichnung zu seinen 25 Jahren als Rathauschef. Doch wie kam das historische Stück, von dessen Existenz in Hiltenfingen niemand etwas wusste, in die Hände des heutigen Bürgermeisters?
Den entscheidenden Tipp erhielt Irmler von einem ehemaligen Rathauschef aus dem württembergischen Lauchheim, der dort ein Heimatmuseum
verwaltet. Auf der Suche nach Ausstellungsstücken entdeckte er im Katalog des Augsburger Auktionshauses Rehm den Pokal mit Hiltenfinger Bezug und rief bei der Gemeinde an.
Irmler griff den Hinweis auf und ersteigerte den Pokal zu einem günstigen Preis. Nun wird das historische Stück aus 800er-Silber mit Teilvergoldung einen würdigen Platz im Rathaus bekommen. „Vielleicht ist das der erste Schritt zu einem Hiltenfinger Heimatmuseum“, sagte Irmler.
Ansonsten wurden in der Sitzung lediglich Formalien abgehandelt.
Bürgermeister Irmler gab bekannt, dass der Glasfaserausbau zügig vorankommt. Demnächst werde ein dritter Bautrupp mit der beidseitigen Verlegung in der Augsburger Straße beginnen. Dabei sei mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
An der Schule wurde eine neue Schließanlage eingebaut und beim Wertstoffhof ein Mitarbeiter auf Probe eingestellt. Zur Änderung des Flächennutzungsplans und Aufstellung eines Bebauungsplanes der Stadt Schwabmünchen zur Betriebserweiterung der Firma Dittrich in der Krumbacher Straße wurden keine Einwände erhoben.