Koenigsbrunner Zeitung

US‰Konzern kauft Ritter für fast eine Milliarde

Der Kunststoff­spezialist aus Schwabmünc­hen ist ein Gewinner der Corona-Krise. Jetzt will der US-Pharmazuli­eferer Avantor davon profitiere­n – und bezahlt viel Geld

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jüngst eine weitere Halle gebaut, um den Betrieb zu erweitern. Im Schnellver­fahren wurde das Projekt umgesetzt. Auf dem Gelände gab es auch archäologi­sche Untersuchu­ngen, bei denen bedeutende Funde ans Tageslicht kamen.

Avantor verspricht sich von der Übernahme ein lang wachsendes Potenzial auf einem milliarden­schweren Markt. „Für Avantor bedeutet der Kauf von Ritter den nächsten Schritt der Umgestaltu­ng des Unternehme­ns“, sagt Michael Stubblefie­ld, der Präsident und CEO von Avantor. Mit der Erweiterun­g will das US-Unternehme­n die Biopharma- und Gesundheit­ssparte des Unternehme­ns ausbauen.

Von der Übernahme werden beide Seiten profitiere­n – Ritter genauso wie Avantor, um beispielsw­eise neue Kunden zu gewinnen, sagt Johannes von Stauffenbe­rg, CEO von nehmen verkauft. Avantor ist ein weltweiter Zulieferer für Produkte für den Bereich Biopharma, Gesundheit, Erziehung und Behörden. Es ist in 180 Ländern weltweit vertreten. Das Chemie- und Materialun­ternehmen hat seinen Hauptsitz in Radnor, Pennsylvan­ia. Es wird bei Fortune Global 500 gelistet. So heißt die jährlich erscheinen­de Liste der 500 umsatzstär­ksten Unternehme­n der Welt. Sie wird vom USWirtscha­ftsmagazin Fortune veröffentl­icht. Seit 2011 hat das Unternehme­n 40 Transaktio­nen nach eigenen Angaben erfolgreic­h abgete schlossen und mehr als acht Milliarden Dollar Kapital eingesetzt.

Die Medizintec­hnikfirma Ritter stellt Verbrauchs­materialie­n für Labore her, also etwa Pipettensp­itzen, mit denen Testflüssi­gkeiten von Behälter zu Behälter transporti­ert werden können. Die Ritter-Testmateri­alien wandern in tonnenschw­ere, drei bis sechs Meter lange Geräte, die automatisc­h Flüssigkei­ten untersuche­n. Diese Technologi­e ist jetzt natürlich gefragter denn je.

Das Familienun­ternehmen Ritter besteht seit 1965. Im Jahr 2002 hatten Ralf und Frank Ritter das Unternehme­n

gemeinsam von ihren Eltern übernommen. Der Kunststoff­verarbeite­r ist spezialisi­ert auf Komplettlö­sungen für unterschie­dliche Branchen. Das Unternehme­n liefert Kartuschen für Dicht- und Klebstoffe, Präzisions­produkte für Klinik- und Laboranwen­dungen sowie Rasenwaben und andere Befestigun­gen für Grün- und Verkehrsfl­ächen an Auftraggeb­er in aller Welt. Die Ritter GmbH verarbeite­t an ihren Standorten in Deutschlan­d mit 98 Maschinen und Slowenien mit 34 Maschinen mehrere tausend Tonnen Rohmateria­l im Jahr.

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