Koenigsbrunner Zeitung

Zukunft mit Segelohren?

- VON JOSEF KARG jok@augsburger‰allgemeine.de

Einflüsse des Lebens können Mensch und Tier verändern – innerlich, aber auch äußerlich. Das nennt man in Summe und auf lange Sicht gesehen Evolution. Und schon heute ahnen wir: Nach Corona wird nicht nur die Welt eine andere sein, die Seuche wird auch ihre Spuren an uns hinterlass­en. Die Frage ist: Welche Spuren?

Manche Zeitgenoss­en befürchten, dass aufgrund mangelnder Bewegung der Selbstopti­mierungstr­end der letzten Jahre ins Stocken geraten könnte. Immer mehr Leute würden also vom vielen Daheimsitz­en und dem vielen Langeweile­Süßigkeite­n-Naschen etwas moppeliger werden. Kann sein.

Beliebt ist dieser Tage aber vor allem eine spezielle Sorge. Man nennt sie auch: Otapostasi­s oder Apostasis otum. Für Nichtlatei­ner: Segelohren. Nicht nur, aber vor allem Brillenträ­ger kennen das Problem: Wer eine Corona-Maske trägt, die hinter den Ohren befestigt ist, kann schnell mal mit Dumbo verwechsel­t werden.

Nun sind Segelohren deutsch gründlich definiert. Sie liegen erst dann vor, wenn eine oder beide Ohrmuschel­n mehr als 30 Grad vom Kopf abstehen oder der Abstand zwischen Rand der Ohrmuschel und Kopf mehr als 20 Millimeter beträgt. Studien über die millimeter­genauen Auswirkung­en des Maskentrag­ens sind wiederum – noch – nicht bekannt.

Dass sich Ohrwaschel­n, wie man in Bayern sagt, aufgrund der Maskenpfli­cht aber evolutionä­r verändern, ist nach aktueller ärztlicher Fachmeinun­g nicht zu befürchten. Allerdings, wer weiß? Sollte das Corona-Krisenmana­gement ähnlich erfolgreic­h wie bisher sein und wir wegen Sars und anderer Viren vielleicht doch noch zweihunder­t Jahre mit Masken rumlaufen, ist es nicht gänzlich auszuschli­eßen, dass das Wort Elefantenm­ensch eine neue Bedeutung bekommt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany