Koenigsbrunner Zeitung

Kleines, ganz groß

AZ-Fotograf Marcus Merk gibt Tipps, wie sich im Frühling Details in den Fokus rücken lassen

- VON MARCUS MERK UND MAXIMILIAN CZYSZ

Landkreis Augsburg Der Frühling ist für Fotografen ein dankbarer Monat, wenn es um Makrofotog­rafie geht: Kleine Details kommen groß heraus. Das können zum Beispiel die ersten Frühlingsb­oten sein: farbenfroh­e Krokusse, die sich aus dem Boden kämpfen. Wer das blühende Leben einfangen will, sollte einige Tipps berücksich­tigen. Fotograf

Marcus Merk weiß, worauf es ankommt.

● Die Technik Viele Kompaktkam­eras haben einen einschaltb­aren Makromodus, das ein kleines Motiv groß werden lässt. Wer kein entspreche­ndes Programm hat oder über kein spezielles Makroobjek­tiv verfügt, kommt dem Motiv am besten mit einem Weitwinkel­objektiv näher. Ein Nachteil: Durch den großen Bildwinkel ist noch sehr viel von der Umgebung zu sehen. Ein Tipp:

Auch sogenannte Nahlinsen können hilfreich sein. Preisgünst­ig sind auch Makro-Konverter, der zwischen Kameragehä­use und Objektiv angesetzt wird. Teurer sind ganz klar Makroobjek­tive. Aber: Der höhere Anschaffun­gspreis macht sich in der Bildqualit­ät bemerkbar. Wie so oft gilt: fotografie­ren, fotografie­ren, fotografie­ren!

Je mehr Bilder Sie machen, desto mehr Erfahrung sammeln Sie. Und auf die kommt es an.

● Die Perspektiv­e Wie so oft ist der Aufnahmest­andpunkt entscheide­nd – gerade bei kleinen Pflanzen, die aus dem Boden sprießen. Wer nahe ans Motiv kommen will, legt sich am besten flach auf den Boden. Eine Unterlage, die vor Schmutz und Feuchtigke­it schützt, gehört zur Standardau­srüstung. Praktisch kann auch sein, wenn die Kamera einen Klapp- oder Schwenkmon­itor hat. So lässt sich das Motiv bequem aus der Hocke fotografie­ren.

● Das Licht Bevor Sie auf den Auslöser drücken, sollten Sie kontrollie­ren, ob das Objekt beleuchtet ist. Vielleicht lässt sich etwas nachhelfen? Versuchen Sie es mit dem Blitz. Oder mit einem Blatt Papier, das Sie nahe an die Blüte halten. Auch eine Styroporpl­atte kann hilfreich sein. Manchmal kann auch Gegenlicht helfen, die oft transparen­ten Blüten zum Leuchten zu bringen.

● Kurze Belichtung Wer ein bewegtes Motiv hat, beispielsw­eise eine

Biene oder einen Schmetterl­ing an einer Blüte, braucht eine kurze Belichtung­szeit. Ein Bildstabil­isator im Objektiv oder in der Kamera kann vorteilhaf­t sein.

● Der Bildaussch­nitt Achten Sie darauf, dass das Bild gut ausgefüllt wird. Das heißt: Das Motiv sollte den Großteil des Bildes dominieren. Das gehört zu den Grundregel­n der Makrofotog­rafie. Variieren Sie außerdem mit Hoch- und Querformat­en.

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