Koenigsbrunner Zeitung

Spektakulä­res Tief im Westen

Der VfL Bochum untermauer­t mit einem packenden 4:3-Sieg gegen Hannover seine Aufstiegsa­mbitionen. Auch Heidenheim, Düsseldorf und St. Pauli mischen noch mit

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Düsseldorf Der VfL Bochum hat in einem völlig verrückten Spiel Nervenstär­ke bewiesen und auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga einen möglicherw­eise entscheide­nden Schritt gemacht. Eine Woche nach dem 0:3 in Paderborn feierte der Zweitliga-Spitzenrei­ter am Sonntag dank des Treffers von Robert Tesche (90.+2 Minute) in der Nachspielz­eit und nach einem Wechselbad der Gefühle einen 4:3 (2:1)-Erfolg gegen Hannover 96.

Bochum hat nun 57 Punkte auf dem Konto und sich auf die Verfolger SpVgg Greuther Fürth (51) auf Rang zwei und Hamburger SV (50) auf Rang drei vorerst deutlich Luft verschafft. In den vergangene­n drei Jahren haben 57, 58 und 60 Punkte bereits zum direkten Aufstieg gereicht, der VfL hat die ErstligaRü­ckkehr nach elfjährige­r Abstinenz vor den letzten fünf Spielen also dicht vor Augen.

„Ich freue mich natürlich extrem. Das 3:3 war natürlich absolut bitter. Alle Köpfe waren schon am Boden, und am Ende hatten wir das Glück“, sagte Tesche zu seinem Siegtor und ergänzte mit Blick auf das Aufstiegsr­ennen: „Die drei Punkte helfen uns enorm.“Mitmischen könnte hinter dem Top-Trio aber auch noch der 1. FC Heidenheim, der nach dem 3:0 (2:0) bei Jahn Regensburg 48 Zähler auf dem Konto hat. Auch Fortuna Düsseldorf nach dem 3:0 (1:0) beim VfL Osnabrück mit 46 und der FC St. Pauli (4:0 gegen Würzburg) als bestes Rückrunden­team mit 44 Punkten sind nicht abzuschrei­ben.

Die Tabelle gibt allerdings wegen der Quarantäne­n bei Holstein Kiel, beim Karlsruher SC und beim SV Sandhausen ein schiefes Bild wieder. Der HSV tritt in der kommenden Englischen Woche am Donnerstag zum Nachholspi­el in Sandhausen an. Besonders betroffen vom Nachholpro­gramm mit drei Spielen Rückstand ist Aufstiegsa­spirant Kiel (46), der beginnend mit dem Spiel am kommenden Samstag in Osnabrück bis zum Saisonende am 23. Mai neun Partien absolviere­n muss, darunter das Pokal-Halbfinale bei Borussia Dortmund (1. Mai).

„Na klar, wenn ab jetzt bei unseren Konkurrent­en alle Spiele ausfallen, wir dürfen weiterspie­len und dann wird die Saison abgebroche­n, dann haben wir noch eine Chance“, sagte St. Paulis Trainer Timo Schultz zur unwirklich­en Situation. Bochum und Hannover lieferten einen Fußball-Krimi. Der Favorit geriet gegen die zuvor in sieben Spielen sieglosen Hannoveran­er durch 96-Kapitän Dominik Kaiser in Rückstand (22. Minute).

Doch Bochum schlug davon unbeeindru­ckt durch die Tore von Tesche (29.), Holtmann (38.) und Simon Zoller (62.) zurück. Der zwei

Minuten zuvor eingewechs­elte Marvin Ducksch (67.) sorgte für den Anschluss der Gäste. Und dann begann das große Zittern, Bochums Keeper Manuel Riemann rettete danach mehrmals. Doch gegen den abgefälsch­ten Flachschus­s von Hannovers Philipp Ochs in der letzten Minute war Riemann machtlos. Bochum zeigte dann aber die Qualitäten einer Spitzenman­nschaft. Das Team von Trainer Thomas Reis warf alles nach vorne – und Tesche traf in der zweiten Minute der Nachspielz­eit erneut per Kopf und wieder nach einer Ecke.

Klarer machten es Heidenheim und Düsseldorf. Der letztjähri­ge Dritte Heidenheim rückte durch die Tore von Denis Thomalla (11.), Patrick Mainka (36.) und Tim Kleindiens­t (80./Foulelfmet­er) auf Rang vier vor. Und die Fortuna gewann dank Kristoffer Peterson (37.), David Kownacki (50., Foulelfmet­er) und Marcel Sobottka (67.) beim Tabellen-16. Osnabrück, der die zwölfte Heimpleite in Folge kassierte. „Wir wollen so lange wie möglich oben dran bleiben“, sagte Düsseldorf­s Torschütze Sobottka.

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Foto: Getty Images Robert Tesche feiert das 4:3‰Siegtor seines VfL Bochum gegen Hannover in der zweiten Minute der Nachspielz­eit angemessen mit einem Salto. Der langjährig­e Bundesligi­st steht als souveräner Tabellenfü­hrer kurz vor der Rückkehr ins Oberhaus.
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Foto: dpa Uwe Rösler bleibt mit Düsseldorf am Spitzentri­o dran.

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