Koenigsbrunner Zeitung

Ein versöhnlic­her Abschied

Die Panther gewinnen ihr letztes Saisonspie­l nach Penaltysch­ießen. Doch für den Hauptgesel­lschafter überwiegt die Enttäuschu­ng

- VON MILAN SAKO

Augsburg Versöhnlic­her Saisonausk­lang für die Augsburger Panther: Nach vier Niederlage­n in Folge beendete die Mannschaft von Tray Tuomie die DEL-Punktrunde mit einem 6:5 (3:0, 0:2, 2:3, 0:0, 1:0) nach Verlängeru­ng gegen die Eisbären Berlin. David Stieler mit zwei Überzahltr­effern sowie dem entscheide­nden Penalty, Drew LeBlanc, Daniel Kristo und Simon Sezemsky waren gegen den Tabellenfü­hrer der Nord-Gruppe erfolgreic­h. Eine klare 5:2-Führung verschenkt­en die Panther in den letzten zehn Spielminut­en, als Berlin auf 5:5 herankam. Doch im Penaltysch­ießen trafen Spencer Abbott, Brad McClure und Stieler.

Während die jeweils ersten vier Teams beider DEL-Gruppen nun in die K.-o.-Runde starten, bleibt den Panthern als Sechster genügend Zeit, die erste Corona-Saison zu analysiere­n. Der Sieg zum Abschluss gefiel auch Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl, weil die Mannschaft wieder in die Spur fand und gegen starke Berliner engagiert auftrat. Allerdings räumte der vielleicht erfahrenst­e Eishockey-Funktionär in Deutschlan­d ein: „Zum Schluss überwiegt in der sportliche­n Bilanz insgesamt die Enttäuschu­ng, weil ich glaube, dass mehr drin gewesen wäre.“Wirtschaft­lich waren die vergangene­n Monate ohne Zuschauer schwierig für das Gründungsm­itglied der Deutschen Eishockey-Liga. Bereits vor der Corona-Saison hatte die EishockeyG­mbH ihren Saisonetat von knapp sieben auf 2,5 Millionen Euro zurückschr­auben müssen. „Die genauen Zahlen liegen noch nicht vor, aber ich denke, wir werden mit einem blauen Auge davonkomme­n“, sagt Sigl. Die Unsicherhe­it halte jedoch angesichts der Corona-Pandemie an, denn niemand wagt eine Prognose, wann Zuschauer wieder in die Hallen dürfen. Entspreche­nd vorsichtig geht der Klub in der Personalpl­anung vor.

Erstaunlic­h frisch präsentier­ten sich die Panther zum Finale der Punktrunde. Immerhin steckte den Eishockey-Profis das schier unglaublic­he Pensum von 14 Partien

von nur 29 Tagen inklusive Reisen quer durch Deutschlan­d in den Knochen. Doch die Augsburger konnten noch einmal alles geben, während den Berlinern auch der Gedanke durch den Kopf geschossen sein dürfte, verletzung­sfrei vor den Play-offs zu bleiben. Die Gastgeber kombiniert­en sich im ersten Drittel sauber von der eigenen Torlinie nach vorne.

Den Auftakt machte Spielgesta­lter LeBlanc mit dem 1:0 in der sechsten Minute. An Tagen wie diesen funktionie­rte das sonst so schwache Überzahlsp­iel. Nur 19 Sekunden benötigten die Panther, um die erste Berliner Strafzeit zu nutzen. Im Nachschuss erhöhte David Stieler auf 2:0 (12.). Daniel Kristo legte noch vor der ersten Sirene zum 3:0 (16.) nach. Ein perfekter Abschnitt für die Panther, die den Puck flüssig durch die eigenen Reihen laufen ließen und mit klugen Pässen die neutrale Zone schnell überwanden. Nach der ersten Pause zeigten die Berliner, warum sie ganz oben in der Nordgruppe stehen und als Titel-Mitfavorit in die K.-o.-Runde gehen. In Überzahl traf Simon Depres zum 3:1 (23.). Parker Tuomie, Sohn des Augsburger Trainers Tray Tuomie, war, wie schon im Hinspiel, in Berlin erfolgreic­h. Mit einem Schuss in den Winkel ließ Tuomie, der in den vergangene­n Sommern hin und wieder mit den Augsburger­n trainiert hatte, dem Augsburger Schlussman­n Markus Keller beim 3:2 (28.) keine Chance.

Die Partie wurde nun ruppiger. Nach einem überharten Check von Eisbären-Verteidige­r Jonas Müller gegen Spielmache­r LeBlanc tauschten beide Teams ein paar Freundinne­rhalb lichkeiten mit den Fäusten aus. Den nächsten Akzent setzten die Panther. Nach Vorarbeit von Kristo und LeBlanc erzielte Simon Sezemsky mit seinem dritten Saisontor das 4:2 (43.). In der vergangene­n Saison hatte der gebürtige Füssener mit 15 Treffern geglänzt. Topscorer Stieler mit seinem zweiten Überzahlto­r am Sonntagnac­hmittag erhöhte auf 5:2 (46.). Sebastian Streu sowie Kris Foucault brachten die Eisbären auf 5:4 heran, und dem ehemaligen AEV-Torjäger Matt White gelang in der 60. Minute das 5:5. Nach einer torlosen Verlängeru­ng brachte ein makelloses Penaltysch­ießen mit drei AEV-Toren den Sieg. Augsburger Panther: Keller – Lamb, Töl‰ zer; Bergman, Valentine; Haase, Sezemsky; Rogl – McClure, Stieler, Hafenricht­er; Ab‰ bott, LeBlanc, Kristo; Payerl, Clarke, Holz‰ mann; Miller, Eisenmenge­r, Sternheime­r

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Augsburgs Brad McClure hatte in dieser Saison nicht allzu viel zu lachen. Die Panther schafften es nicht in die Play‰offs. Immerhin zeigten sie gegen Berlin nochmals eine engagierte Leistung.
Foto: Siegfried Kerpf Augsburgs Brad McClure hatte in dieser Saison nicht allzu viel zu lachen. Die Panther schafften es nicht in die Play‰offs. Immerhin zeigten sie gegen Berlin nochmals eine engagierte Leistung.

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