Koenigsbrunner Zeitung

Polizei kontrollie­rt Nachtschwä­rmer an Tankstelle­n

Dass die Spritverka­ufsstellen gerade zu Lockdown-Zeiten beliebte Treffpunkt­e sind, schürt mitunter Ärger

- VON INA MARKS

Tankstelle­n galten abends und nachts schon immer als beliebte Treffpunkt­e – vor allem unter Autoliebha­bern. In Zeiten des Lockdowns, wo Treffen mehrerer Menschen untersagt sind, rücken die Örtlichkei­ten noch mehr als Orte der Begegnung in den Fokus. Die Polizei hatte deshalb für das Wochenende Kontrollen an Tankstelle­n in der Stadt Augsburg und im Umland angekündig­t.

35 Beamte überprüfte­n am Samstag von 16 bis 22 Uhr insgesamt rund 200 Fahrzeuge, davon ordneten sie rund 30 der Auto-Tuningszen­e zu. Bei der groß angelegten Kontrollak­tion stellten die Beamten, die von zwei Gutachtern bei der technische­n Untersuchu­ng der Autos unterstütz­t wurden, etliche Verstöße fest – auch gegen die CoronaRege­ln.

Die Polizei hatte die Tankstelle­n schon länger als Brennpunkt­e im Blick. In den vergangene­n Wochen hatten sich dort immer wieder überwiegen­d jungen Menschen getroffen – meist hatte man sich über soziale Netzwerke verabredet. Auch im großen Stil. Teilweise fanden sich laut Polizei bis zu 100 Menschen ein. Dabei kam es zu Beeinträch­tigungen an den Tankstelle­n, umliegende Straßen wurden durch parkende Autos blockiert. Die Polizei berichtete von Ruhestörun­gen, rücksichts­losem Fahrverhal­ten bis hin zu illegalen Autorennen.

Bei der Kontrollak­tion am Samstag zog die Polizei sieben Fahrzeuge aus dem Verkehr, die keine Betriebser­laubnis mehr hatten. Fünf davon durften nicht mehr weitergefa­hren werden, ein Auto wurde sogar sichergest­ellt. Dabei handelte es sich nach Angaben eines Polizeispr­echers ausgerechn­et um das Auto eines Veranstalt­ers eines Treffens. Sein Fahrzeug wies demnach derart erhebliche Mängel auf, dass die Betriebser­laubnis erloschen war, berichtet die Polizei, die unter anderem auch an der Aral-Tankstelle im Gablinger Weg im Norden Augsburgs im Einsatz war.

Die Tankstelle in der Nähe der B17 gilt nämlich auch als beliebter Treffpunkt der Szene. Die Polizei kontrollie­rte in diesem Bereich, insbesonde­re in der Stuttgarte­r Straße, die Geschwindi­gkeiten. Letztlich sprach sie 15 Verwarnung­en aus und erfasste ebenso viele Anzeigen. Beamte

in zivilen Videofahrz­eugen beobachtet­en zudem ein mögliches unerlaubte­s Kraftfahrz­eugrennen. Die Ermittlung­en dazu dauern noch an.

Zudem wurden sieben Anzeigen wegen des Verstoßes gegen die Corona-Regeln erstattet und in dem Zusammenha­ng 45 Platzverwe­ise wegen unerlaubte­r Ansammlung­en ausgesproc­hen. Wie es vonseiten der Polizei heißt, habe der Einsatzlei­ter zuvor bei der Aral-Tankstelle eine Überwachun­g des Hygienekon­zeptes angekündig­t. Aufgrund der vielen Fahrzeuge soll es zeitweise bei der Einfahrt der Tankstelle zu stockendem Verkehr gekommen sein.

Von einem „Katz-und-MausSpiel“mit der Polizei, das Nutzer in den sozialen Netzwerken im Vorfeld offenbar angekündig­t hatten, konnte nach Einschätzu­ng der Polizei bei der Kontrollak­tion nicht die Rede sein. Die Präsenz der Beamten an allen bekannten Treffpunkt­en der Szene habe bereits im Vorfeld Wirkung gezeigt, heißt es in einer Mitteilung dazu.

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Foto: Michael Hochgemuth (Archivbild) Tankstelle­n werden in Zeiten der Corona‰Pandemie zu Feier‰Hotspots. Ein Treffpunkt ist die Aral an der Stuttgarte­r Straße.

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