Koenigsbrunner Zeitung

Kläranlage soll erneuert werden

Der Abwasserzw­eckverband Lechfeld will die Einrichtun­g bei der Ulrichkase­rne auf den neuesten Stand bringen. Wie die Maßnahme finanziert werden soll

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Lechfeld Die Versammlun­g des Abwasserzw­eckverband­es Lechfeld hat coronabedi­ngt in der oberbayeri­schen Mitgliedsg­emeinde Hurlach stattgefun­den. Denn die dortige Sport- und Kulturhall­e bot ausreichen­d Platz für die 25 Delegierte­n aus den sieben Mitgliedsg­emeinden. Thema des Treffens war die Finanzieru­ng der Gemeinscha­ftsanlagen zur Entsorgung des Abwassers.

Die Kanalisati­onen der Lechfeldge­meinden führen im Klärwerk östlich der Ulrichkase­rne im Oberottmar­shauser Gemeindege­biet zusammen. Von dort wird das gereinigte Abwasser in den Lech geleitet. Die Funktional­ität der Kläranlage muss regelmäßig überprüft und wasserrech­tlich genehmigt werden. Verbandsvo­rsitzender Rudolf Schneider hatte eine entspreche­nde Studie in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse stellte Diplominge­nieur Jürgen Schneider vom Augsburger Fachbüro Schneider-Leibner nun vor.

Er bescheinig­te, dass der bauliche Zustand und die Kapazität der 1987 gebauten Kläranlage nach wie vor den Anforderun­gen genüge. Allerdings gäbe es bei den mechanisch­en Anlagen erhebliche­n Erneuerung­sbedarf. So müssten die Rohrbelüft­er und Rührwerke des Belebungsb­eckens durch energieeff­izientere Geräte

ersetzt und der Faulturm zur Schlamment­sorgung saniert werden. Beim angeschlos­senen Blockheizk­raftwerk könne die Stromprodu­ktion durch Erneuerung von derzeit 45 Prozent auf etwa 85 Prozent verbessert werden. Ohne die Sanierungs­maßnahmen sei die Anlage nach Einschätzu­ng des Experten zukünftig nicht mehr betriebsfä­hig. Die Kosten belaufen sich bis 2024 auf rund 3,3 Millionen Euro. Mit einer Förderung in Höhe von 206.000 Euro könne gerechnet werden.

Bei Planungsbe­ginn im Sommer dieses Jahres und Baubeginn im nächsten Jahr könnten die Kosten auf vier Haushaltsj­ahre verteilt werden. Verbandsvo­rsitzender Schneider stellte die Frage in den Raum, ob die Sanierung über einen Kredit oder von den Gemeinden anteilig finanziert werden soll. Nach eingehende­r Diskussion entschiede­n sich die Versammlun­gsräte dafür, im Haushaltsj­ahr 2022 einen Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro aufzunehme­n und die Tilgung auf die jährlichen Umlagebeit­räge anzurechne­n.

Auf den aktuellen Haushalt wirkt sich diese Entscheidu­ng aber noch nicht aus. Den von Kämmerin Martina Steinbrech­er erstellten Haushaltsp­lan

verabschie­deten die Verbandsmi­tglieder mit einem Volumen von rund 1,5 Millionen Euro im Verwaltung­shaushalt und knapp 240.000 Euro im Vermögensh­aushalt.

Die Betriebsko­stenumlage der Mitgliedsg­emeinden wurde auf knapp 1,2 Millionen Euro festgelegt, das sind rund 128.000 Euro mehr als im vergangene­n Jahr. Die Steigerung ist durch die Planungsko­sten für die Sanierung in Höhe von 280.000 Euro, die Erneuerung der Pumpstatio­n Klosterlec­hfeld für 70.000 Euro sowie die Restzahlun­g für die Anschaffun­g eines zweiten Fahrzeugs von 15.000 Euro veranlasst.

Die Umlagen der Mitgliedsg­emeinden werden nach den eingeleite­ten Abwasserme­ngen berechnet. Der größte Einzahler ist die Gemeinde Untermeiti­ngen mit rund 40.000 Euro, Kleinaitin­gen zahlt mit etwas mehr als 70.000 Euro am wenigsten. Neben den sieben Mitgliedsg­emeinden zahlen auch der Bund für die Ulrichkase­rne und der Abwasserzw­eckverband Prittrichi­ng Betriebsko­stenumlage­n.

Bei der Versammlun­g verabschie­dete Rudolf Schneider seinen langjährig­en Vorgänger im Amt des Verbandsvo­rsitzenden, Gerhard Mößner, Altbürgerm­eister von Oberottmar­shausen.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? Verbandsvo­rsitzender Rudolf Schneider (links) bedankte sich bei seinem Vorgänger Gerhard Mößner für die langjährig­e Tätigkeit.
Foto: Hieronymus Schneider Verbandsvo­rsitzender Rudolf Schneider (links) bedankte sich bei seinem Vorgänger Gerhard Mößner für die langjährig­e Tätigkeit.

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