Einkaufen mit Hindernis
Vor dem Einkauf im Königsbrunner Globus-Baumarkt steht der Nasenabstrich. Unser Mitarbeiter hat das Angebot getestet und einen merkwürdigen Unterschied bemerkt
Königsbrunn Samstagvormittag ist eine beliebte Einkaufszeit. Erfahrungsgemäß zeigt sich das beim Baumarkt im Süden Königsbrunns schon bei der Einfahrt in den Parkplatz. Doch an diesem kühlen Samstag ist es anders. Die Abstellfläche ist verhältnismäßig leer. Gerammelt voll dagegen ist der Parkplatz vor dem Discounter gegenüber.
Der Grund ist schnell ersichtlich. Vor dem Einkauf im Königsbrunner Globus-Baumarkt gilt es, eine Hürde zu nehmen: den CoronaTest. Neben dem Eingang ist ein kleines Zelt aufgebaut, wo man kostenlos einen Test machen kann. Nach ein paar Minuten in der Warteschlange bekommt man erst einmal zwei Formulare zum Ausfüllen. Neben Name, Adresse und Telefonnummer werden noch ein paar testrelevante Fragen gestellt.
Nach dem Ausfüllen der Fragebögen geht es schnell. Formulare abgeben, noch ein paar Minuten warten, bis man an der Reihe ist. Dann kommt auch schon eine freundliche junge Dame in ihrer Schutzkleidung. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Maske abziehen, Kopf in den Nacken legen, und schon wird das Wattestäbchen in die Nase geschoben. Erfreulicherweise wird der Abstrich aus dem vorderen Nasenraum genommen. Das ist wesentlich angenehmer als ein Abstrich aus dem Rachenraum. Die Mitarbeiterinnen kommen aus Einrichtungen wie Krankenhäusern oder medizinischen Diensten und wissen, was sie tun. Nach ein paarmal Stäbchen in der Nase herumdrehen ist das Schlimmste auch schon vorbei.
Nach überraschend kurzen fünf Minuten bekommt man das Ergebnis. Rund 20 Minuten nach Ankunft auf dem Parkplatz ist die Prozedur fast erledigt. Hat man den negativen Test in der Hand, lässt sich die Eingangskontrolle leicht überwinden. Immer den Pfeilen nach geht es dann zur Registrierung.
Dort wird jeder Besucher mit Namen, Adresse und Telefonnummer in Verbindung mit der Uhrzeit erfasst. Dazu gibt es einen QRCode, mit dem man Zutritt zum Markt bekommt und dann ganz normal einkaufen kann. Am Ende des Besuchs checkt man mithilfe des Codes wieder aus. Bei einem erneuten Einkauf in den nächsten Tagen muss man dann nur noch den Test absolvieren. Mit dem bereits erhaltenen Code kann man sich eine Registrierung sparen. Das verkürzt das Prozedere insgesamt um ein paar Minuten. Insgesamt hält sich der Aufwand also in Grenzen.
Wenn man dringend Teile aus dem Baumarkt braucht, ist das keine unüberwindbare Hürde. Wer allerdings nur schnell mal eine Kleinigkeit einkaufen möchte, wird sicherlich überlegen, ob ihm dafür eine halbe Stunde Zeitaufwand nicht zu viel ist. Hat man es erst einmal in den Laden geschafft, hat man ein relativ unbeschwertes Einkaufserlebnis. Durch die Zugangsbeschränkungen ist der Baumarkt deutlich leerer als gewohnt, und man kann in Ruhe aussuchen. Auch an den Kassen gibt es so gut wie keine Wartezeiten. Im Anschluss kann man dann seine negative Testbescheinigung nutzen, um vielleicht noch woanders einzukaufen.
Beim Baumarkt in Großaitingen war es jedenfalls problemlos möglich, mit der Testbescheinigung aus Königsbrunn einzukaufen. Seltsamerweise müssen Gewerbetreibende sich zwar beim Eintritt in die Baumärkte ebenfalls registrieren, benötigen aber keinen Negativtest. Anscheinend unterscheidet das Covid-19-Virus zwischen privaten und gewerblichen Käufern. Einen zwar freundlichen, jedoch leicht geneue stressten Eindruck machen die Mitarbeiter an den Zugangskontrollen. Was nicht weiter verwundert, sind sie es doch, die immer wieder den Ärger von uneinsichtigen Kunden abbekommen, die nicht einsehen wollen, dass sie vor Betreten des Ladens einen Corona-Test machen müssen.
Doch insgesamt läuft alles ruhig und entspannt ab. Durch ein Zählwerk am Eingang ist sichergestellt, dass sich nicht zu viele Kunden im Markt aufhalten. Somit kann man sich im Baumarkt wesentlich sicherer fühlen als zum Beispiel im Gewusel vor dem Discounter gegenüber.