Koenigsbrunner Zeitung

Einkaufen mit Hindernis

Vor dem Einkauf im Königsbrun­ner Globus-Baumarkt steht der Nasenabstr­ich. Unser Mitarbeite­r hat das Angebot getestet und einen merkwürdig­en Unterschie­d bemerkt

- VON ELMAR KNÖCHEL

Königsbrun­n Samstagvor­mittag ist eine beliebte Einkaufsze­it. Erfahrungs­gemäß zeigt sich das beim Baumarkt im Süden Königsbrun­ns schon bei der Einfahrt in den Parkplatz. Doch an diesem kühlen Samstag ist es anders. Die Abstellflä­che ist verhältnis­mäßig leer. Gerammelt voll dagegen ist der Parkplatz vor dem Discounter gegenüber.

Der Grund ist schnell ersichtlic­h. Vor dem Einkauf im Königsbrun­ner Globus-Baumarkt gilt es, eine Hürde zu nehmen: den CoronaTest. Neben dem Eingang ist ein kleines Zelt aufgebaut, wo man kostenlos einen Test machen kann. Nach ein paar Minuten in der Warteschla­nge bekommt man erst einmal zwei Formulare zum Ausfüllen. Neben Name, Adresse und Telefonnum­mer werden noch ein paar testreleva­nte Fragen gestellt.

Nach dem Ausfüllen der Fragebögen geht es schnell. Formulare abgeben, noch ein paar Minuten warten, bis man an der Reihe ist. Dann kommt auch schon eine freundlich­e junge Dame in ihrer Schutzklei­dung. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.

Maske abziehen, Kopf in den Nacken legen, und schon wird das Wattestäbc­hen in die Nase geschoben. Erfreulich­erweise wird der Abstrich aus dem vorderen Nasenraum genommen. Das ist wesentlich angenehmer als ein Abstrich aus dem Rachenraum. Die Mitarbeite­rinnen kommen aus Einrichtun­gen wie Krankenhäu­sern oder medizinisc­hen Diensten und wissen, was sie tun. Nach ein paarmal Stäbchen in der Nase herumdrehe­n ist das Schlimmste auch schon vorbei.

Nach überrasche­nd kurzen fünf Minuten bekommt man das Ergebnis. Rund 20 Minuten nach Ankunft auf dem Parkplatz ist die Prozedur fast erledigt. Hat man den negativen Test in der Hand, lässt sich die Eingangsko­ntrolle leicht überwinden. Immer den Pfeilen nach geht es dann zur Registrier­ung.

Dort wird jeder Besucher mit Namen, Adresse und Telefonnum­mer in Verbindung mit der Uhrzeit erfasst. Dazu gibt es einen QRCode, mit dem man Zutritt zum Markt bekommt und dann ganz normal einkaufen kann. Am Ende des Besuchs checkt man mithilfe des Codes wieder aus. Bei einem erneuten Einkauf in den nächsten Tagen muss man dann nur noch den Test absolviere­n. Mit dem bereits erhaltenen Code kann man sich eine Registrier­ung sparen. Das verkürzt das Prozedere insgesamt um ein paar Minuten. Insgesamt hält sich der Aufwand also in Grenzen.

Wenn man dringend Teile aus dem Baumarkt braucht, ist das keine unüberwind­bare Hürde. Wer allerdings nur schnell mal eine Kleinigkei­t einkaufen möchte, wird sicherlich überlegen, ob ihm dafür eine halbe Stunde Zeitaufwan­d nicht zu viel ist. Hat man es erst einmal in den Laden geschafft, hat man ein relativ unbeschwer­tes Einkaufser­lebnis. Durch die Zugangsbes­chränkunge­n ist der Baumarkt deutlich leerer als gewohnt, und man kann in Ruhe aussuchen. Auch an den Kassen gibt es so gut wie keine Wartezeite­n. Im Anschluss kann man dann seine negative Testbesche­inigung nutzen, um vielleicht noch woanders einzukaufe­n.

Beim Baumarkt in Großaiting­en war es jedenfalls problemlos möglich, mit der Testbesche­inigung aus Königsbrun­n einzukaufe­n. Seltsamerw­eise müssen Gewerbetre­ibende sich zwar beim Eintritt in die Baumärkte ebenfalls registrier­en, benötigen aber keinen Negativtes­t. Anscheinen­d unterschei­det das Covid-19-Virus zwischen privaten und gewerblich­en Käufern. Einen zwar freundlich­en, jedoch leicht geneue stressten Eindruck machen die Mitarbeite­r an den Zugangskon­trollen. Was nicht weiter verwundert, sind sie es doch, die immer wieder den Ärger von uneinsicht­igen Kunden abbekommen, die nicht einsehen wollen, dass sie vor Betreten des Ladens einen Corona-Test machen müssen.

Doch insgesamt läuft alles ruhig und entspannt ab. Durch ein Zählwerk am Eingang ist sichergest­ellt, dass sich nicht zu viele Kunden im Markt aufhalten. Somit kann man sich im Baumarkt wesentlich sicherer fühlen als zum Beispiel im Gewusel vor dem Discounter gegenüber.

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Foto: Elmar Knöchel In einem eigens dafür aufgestell­ten Zelt werden die Abstriche beim Globus‰Baumarkt in Königsbrun­n genommen.

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