Koenigsbrunner Zeitung

Warum der FCA‰Trainer fast das komplette Team wechselte

Heiko Herrlich brachte acht neue Spieler. Jan Moravek stand nach 18 Monaten wieder in der Startelf

- VON MARCO SCHEINHOF

Heiko Herrlich hatte selbst Adi Hütter überrascht. Der Trainer der Frankfurte­r Eintracht hatte zwar mit Wechseln in der Startforma­tion des FC Augsburg gerechnet, mit acht neuen Spielern im Vergleich zur Partie gegen Arminia Bielefeld hatte aber auch Hütter nicht gerechnet. Herrlich hatte also die große Rotationsm­aschine angeworfen. Er nannte gute Gründe dafür, auch wenn es mit der 0:2-Niederlage nicht zu einem guten Ende führte.

Zum Teil war Herrlich wegen Sperren zu Umstellung­en gezwungen. Rani Khedira und Daniel Caligiuri mussten wegen zu vieler Gelber Karten zuschauen. Kapitän Jeffrey Gouweleeuw war zwar nach seiner Kopfverlet­zung aus dem Bielefeld-Spiel wieder fit und hatte das Okay vom Mannschaft­sarzt bekommen, sei aber nur für den Notfall dabei gewesen, wie FCA-Manager Stefan Reuter sagte. Gouweleeuw hatte vor dem Spiel nicht trainieren können. Iago wurde nach seinem ersten Einsatz in der Startelf gegen Bielefeld am Dienstagab­end geschont. Drei Spiele in wenigen Tagen sind für ihn nach seiner Verletzung­spause noch zu viel. Auch Raphael Framberger hat Probleme, drei Partien in so kurzer Zeit zu bestreiten. Also blieb auch er in Frankfurt draußen. Im Angriff baute Herrlich diesmal auf Florian Niederlech­ner, André Hahn saß dafür auf der Bank. Herrlich hatte durch Niederlech­ner auf mehr Durchschla­gskraft in der Offensive gehofft. Die allerdings blieb trotz guter Möglichkei­ten aus.

Lediglich Torwart Rafal Gikiewicz, Felix Uduokhai und Marco Richter waren in der Startforma­tion geblieben. Im defensiven Mittelfeld durfte nach langer Zeit mal wieder Jan Moravek von Anfang an ran. Letztmals war er im Oktober 2019 beim 2:2 gegen den FC Bayern München von Beginn an auf dem Platz gestanden. Er zeigte eine engagierte Partie. „Er hat stark gespielt, war sehr aktiv und hat immer wieder die Bälle gefordert“, sagte Stefan Reuter. In der 64. Minute war aber Schluss für Moravek, für ihn kam Tobias Strobl ins Spiel. 90 Minuten wären noch zu viel gewesen für den häufig verletzten Tschechen. „Jan ist einer, der sich nicht schont. Er läuft jeden Meter und macht jeden Sprint. Da muss der Trainer den Spieler auch vor sich selbst schützen“, erklärte Reuter. Also mit einer Auswechslu­ng dafür sorgen, dass sich Moravek nicht übernimmt.

Vier Partien stehen für den FC

Augsburg noch an. Es ist ein anstrengen­des Programm. Dafür bracht es fitte und frische Spieler. Auch deshalb hat Herrlich so stark rotiert. Er freute sich auch darüber, dass mit Fredrik Jensen ein weiterer, länger verletzter Spieler zurück war. Er habe das Spiel ebenso gut überstande­n wie Jan Moravek. „Wir brauchen noch den ganzen Kader“, sagte Stefan Reuter. Deshalb sei es wichtig, dass die Spielzeite­n verteilt werden, „damit alle bereit sind“.

Vor allem Freitag müssen sie bereit sein. „Es ist ganz entscheide­nd, dass wir uns voller Motivation und Selbstvert­rauen auf den Freitag freuen“, sagte Stefan Reuter. Gegen Köln wartet ein ganz entscheide­ndes Spiel. Auch im Hinblick darauf hat Herrlich so stark seine Startelf am Dienstag verändert. Am Freitag sollte er nun seine Topleute in guter Verfassung zur Verfügung haben.

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Foto: kolbert‰press Jan Moravek bekam gute Kritiken für sein Spiel.

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