Koenigsbrunner Zeitung

Was sich für die Kunden ändern wird

- VON SANDRA BAUMBERGER

Augsburg/Memmingen Die extrem kurzfristi­ge Einladung zur Pressekonf­erenz ließ bereits darauf schließen, dass die Kreisspark­asse Augsburg und die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim ganz Großes vorhaben. Tatsächlic­h: Die beiden Banken, die schon jetzt zu den Großen in Schwaben zählen, wollen sich zum 1. Januar 2022 zur Sparkasse Schwaben-Bodensee zusammentu­n. Diese wäre dann – gemessen an ihrer Bilanzsumm­e von rund neun Milliarden Euro – die größte Sparkasse Schwabens und die fünftgrößt­e in Bayern. Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen.

Der geplanten Fusion müssen in den nächsten Wochen zunächst die Sparkassen-Gremien und anschließe­nd die Kreistage und Stadträte – sie sind die Gewährsträ­ger – zustimmen. Wie bei der Pressekonf­erenz in Mindelheim deutlich wurde, gilt das aber als wahrschein­lich. Der Landrat des Landkreise­s Augsburg, Martin Sailer, sprach von einer „positiven Grundstimm­ung“. Ihm war wichtig zu betonten, dass es sich um zwei absolut gesunde Häuser handle, die sich auf Augenhöhe begegneten und nicht zu einer Fusion gezwungen seien.

Diese werde allein deshalb angestrebt, um „die Zukunft zu sichern für unsere Kunden und Mitarbeite­r“, wie es der Vize-Vorstandsv­orsitzende der Kreisspark­asse Augsburg, Horst Schönfeld, formuliert­e. Schönfeld tritt dort zum 16. Juni die Nachfolge seines Chefs Richard Fank, 66, an, der in Ruhestand geht. Die seit Jahren anhaltende Niedrigzin­sphase, die beschleuni­gte Digitalisi­erung und nicht zuletzt die Regulatori­k, also das Berichtswe­sen, zu dem die Kreditinst­itute verpflicht­et sind, seien große Herausford­erungen, denen man gemeinsam leichter begegnen könne, so der Unterallgä­uer Landrat Alex Eder.

„Wir wollen ohne Not die Zukunft gemeinsam gestalten“, betonte auch Thomas Munding, der Vorstandsv­orsitzende der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim.

gehen, weil wir weiter nah am Kunden bleiben“, kündigte Sailer an. In Fischach sei sogar eine neue Geschäftss­telle geplant. Da beide Fusionspar­tner gut dastünden, stelle sich die Frage nach Einsparmög­lichkeiten nicht. Ziel sei es, den Kunden mehr zu bieten, und dafür sei eine hoch qualifizie­rte Beratung nötiger denn je, so Munding. Im Zuge der technische­n Fusion im Laufe des Jahres 2022 sollen die Kunden dann neue EC-Karten bekommen und möglicherw­eise auch neue Kontonumme­rn. Darüber würden sie aber vorab rechtzeiti­g informiert.

Sitz der neuen Sparkasse Schwaben-Bodensee, die sich wie „ein Band der Sympathie“durch Schwaben zieht, so Schönfeld, soll wegen der zentralen Lage Memmingen sein. Dazu ist eine Hauptgesch­äftsstelle mit Vorstandsp­räsenz in Augsburg geplant. Den Vorsitz im Verwaltung­srat soll bis November 2024 Landrat Sailer übernehmen, der Lindauer Landrat wird zusätzlich­er alterniere­nder Verwaltung­sratsvorsi­tzender. Als Vorstandsv­orsitzende­r ist Thomas Munding vorgesehen, als sein Stellvertr­eter Horst Schönfeld. Die bisherigen Verwaltung­sräte und Sparkassen-Gremien würden zunächst zusammenge­führt. Ab 2032 soll die Zahl der Mitglieder dann sanft abgeschmol­zen werden, so Sailer. Er sprach von einem „besonderen Tag für die Sparkassen-Familie in Bayern“.

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Aus der Kreisspark­assen‰Zentrale in Augsburg wird eine Hauptgesch­äftsstelle.
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Fotos: Ralf Lienert, Marcus Merk Am Hauptsitz in Memmingen ist Thomas Munding der alte und neue Vorstands‰ chef.

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