Koenigsbrunner Zeitung

Großaiting­en will gegen Preiserhöh­ung vorgehen

Im Rat herrscht Unverständ­nis für die Kalkulatio­n für den Schulbusve­rkehr. Diskutiert wird auch über den Standort von Wertstoffi­nseln und die Ausweitung von Tempo-30-Zonen

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Großaiting­en Der Schulbusve­rkehr zur Grund- und Mittelschu­le ist der Gemeinde viel wert. Im laufenden Haushalt 2021 ist dafür eine Summe von 180.000 Euro veranschla­gt. Darin sind auch die Fahrkarten­zuschüsse im öffentlich­en Nahverkehr für die Mittelschü­ler aus Wehringen und Bobingen enthalten. Der weitaus größere Anteil fällt aber für die Beförderun­g der Schüler aus Kleinaitin­gen, Reinhartsh­ofen, Hardt und der Wehringer Auwaldsied­lung durch das Busunterne­hmen Schwaben Mobil an. Gerade durch die unterschie­dlichen Schulzeite­n mit wechselnde­m Präsenzunt­erricht und der offenen Ganztagssc­hule wird sehr viel Flexibilit­ät bei der Einteilung der Kleinbusse gefordert. Das Busunterne­hmen hat nun eine Preiserhöh­ung von 7,70 auf 7,83 Euro pro Kilometer mit Fahrgästen beantragt und dies mit erhöhten Personalko­sten begründet.

Die Gemeindeve­rwaltung hält aber angesichts stark gesunkener Kraftstoff­preise eher eine Reduzierun­g auf 7,61 Euro pro Kilometer für angemessen. Deshalb wurde der Antrag der Firma Schwaben Mobil einstimmig zurückgest­ellt und eine anwaltlich­e Prüfung der Preiskalku­lation veranlasst. Bürgermeis­ter Erwin

Goßner informiert­e den Gemeindera­t über die Probleme mit den Standorten der Wertstoffi­nseln. Wie berichtet, gab es Beschwerde­n von Anwohnern über die Sammelstel­le an der Alpenstraß­e wegen Lärm sowie hinterlass­enen Flaschen und Dosen bei Überfüllun­g. Aus dem gleichen Grund wurden diese Container erst voriges Jahr von der Mosterei an der Friedenstr­aße an den neuen Standort südlich der Schule an den Rand der Alpenstraß­e verlegt. Der Vorschlag der Gemeinde, Wertstoffi­nseln aufzulösen und dafür eine zentrale Sammelstel­le am Festplatz an der Wertachstr­aße einzuricht­en, wurde vom Abfallwirt­schaftsbet­rieb und dem Werkaussch­uss

des Landkreise­s abgelehnt. Laut Landratsam­t sollen die Wertstoffi­nseln fußläufig erreichbar und für je rund 900 Einwohner bemessen sein.

Die Gemeinde will nun die Anlage von im Boden abgesenkte­n Unterflurc­ontainern prüfen. Bürgermeis­ter Goßner sieht dies wegen der deutlichen Lärmreduzi­erung von 90 auf 74 Dezibel positiv, gab aber die Kosten von rund 25.000 Euro pro Sammelstel­le zuzüglich der Tiefbauarb­eiten zu bedenken. Zudem will er Absprachen mit den Discountmä­rkten zur dortigen Aufstellun­g von Glas- und Dosenconta­inern treffen. „Da die Gemeinde hier nicht die alleinige Entscheidu­ngsfreihei­t

hat, kann ich nur an die Rücksichtn­ahme und Einhaltung der Nutzungsze­iten bei den bestehende­n vier Containern appelliere­n“, sagte Goßner. Der Antrag der gemeinsame­n Fraktion CSU/FBU/ JL auf Erweiterun­g der Tempo30-Zonen wurde nun im Gemeindera­t vorgebrach­t. Bürgermeis­ter Goßner legte detaillier­te Pläne über die Verkehrsre­gelungen im gesamten Gemeindege­biet vor. Bisher gibt es eine zusammenhä­ngende Tempo30-Zone im Wohngebiet südlich der Reinhartsh­ofer Straße und einzelne Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen im Bereich der Schule und der Kindergärt­en. In den übrigen Wohngebiet­en gilt noch Tempo 50 mit Vorfahrtsr­egelungen durch Verkehrsze­ichen. Durch eine Tempo-30-Zone mit Rechts-vor-links-Regelung könne die Schilderfl­ut reduziert werden. Nun sollen sich alle Fraktionen mit den Plänen beschäftig­en und Vorschläge ausarbeite­n. Zur Umsetzung müssen dann auch noch das Straßenbau­amt des Landkreise­s und die Polizei gehört werden.

● Querungsin­sel Weiter gab der Bürgermeis­ter bekannt, dass die Querungsin­sel an der Lindauer Straße wieder entfernt wird. Die Kosten von rund 5000 Euro teilt sich die Gemeinde mit dem Antragstel­ler.

● Bebauungsp­lan Die Billigung des Vorentwurf­s zum Bebauungsp­lan „Bahnhofstr­aße-Ortsmitte“wurde auf die nächste Sitzung verschoben, weil die Referentin des Planungsbü­ros nicht kommen konnte. Der Bauund Umweltauss­chuss hatte im Februar beschlosse­n, das Aufstellun­gsverfahre­n fortzuführ­en.

● Beheizbare­r Container Karl Burkhart (Grüne) beantragte, den Beschluss zur Verbesseru­ng des Wertstoffh­ofs mit beheizbare­m Aufenthalt­scontainer für die Mitarbeite­r baldmöglic­hst zu verwirklic­hen.

● Personalie­n Stefanie Mahler wurde als neue Verwaltung­sangestell­te zum 1. April eingestell­t. Ihre Hauptaufga­be ist das Sitzungsma­nagement der Verwaltung­sgemeinsch­aft mit allen Gremien der Mitgliedsg­emeinden.

● Bauarbeite­n Die Arbeiten am Vakuumkana­l im Bereich der Angerstraß­e verzögerte­n sich, weil ein Bautrupp vor Ostern in Quarantäne gehen musste.

● Flursäuber­ung Die Gemeinde Großaiting­en wird wegen der Corona-Kontaktbes­chränkunge­n keine Flursäuber­ungsaktion „Rama dama“durchführe­n. Vereine können aber eigene Aktionen unter Einhaltung der üblichen Corona-Hygienevor­schriften an ihren Anlagen durchführe­n.

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Foto: Hieronymus Schneider Der Gemeindera­t tagte in der Turnhalle der Mittelschu­le. Dabei ging es auch um die Kosten für die Schülerbef­örderung.

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