Die meisten Raser gibt es im Augsburger Land
Nach dem Blitzmarathon zieht die Polizei eine erste Bilanz. Der Landkreis erreicht einen traurigen Spitzenplatz
Landkreis Augsburg 24 Stunden lang hat die Polizei in Schwaben seit Mittwochfrüh die Raser ins Visier genommen. Nun liegt das Ergebnis des mittlerweile achten Blitzermarathons vor. Die traurige Nachricht: Die mit Abstand meisten Geschwindigkeitsübertretungen gab es im Augsburger Land. Insgesamt 94 Autofahrer tappten im Landkreis Augsburg in die Geschwindigkeitsfallen der Polizei. Damit gab es deutlich mehr Verstöße als im gesamten Stadtgebiet von Augsburg. Hier blitzte es insgesamt 61 Mal. Disziplinierter verhielten sich hin
die Verkehrsteilnehmer in Aichach-Friedberg (25 Verstöße) und im Landkreis Dillingen (40). Die wenigsten Tempoüberschreitungen gab es im Landkreis DonauRies mit 13 Verstößen.
Den traurigen Höchstwert erreichte der Fahrer eines Audi Q5 an der Messstelle der Bundesstraße B16 bei Schwenningen (Landkreis Dillingen). Er passierte mit 165 Stundenkilometern bei erlaubtem Tempo 100 die Radarfalle. Den Raser erwarten nun neben einer empfindlichen Geldbuße zwei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Eine laut Polizei „nur mäßige Ausrede“hatte ein Raser bei
Petersdorf. Er versuchte sich damit zu rechtfertigen, dass er sein Auto erst seit einem halben Jahr habe und die Geschwindigkeit damit noch nicht einschätzen könne.
Doch nicht nur Raser gingen der Polizei ins Netz. In vielen Fällen gab es Verstöße gegen die Gurtpflicht oder Autofahrer telefonierten mit dem Handy ohne Freisprecheinrichtung. Fahrten unter Alkoholoder Drogeneinfluss wurden dieses Jahr nicht festgestellt. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord weist ausdrücklich darauf hin, dass nicht das „Abkassieren“von Verkehrsteilnehmern im Vordergrund stand, vielmehr sollen mit derartigen Vergegen kehrsüberwachungsmaßnahmen schwere Unfallfolgen verhindert und im besten Fall Menschenleben gerettet werden. Polizeivizepräsident Markus Trebes sagte dazu: „Hinter allen statistisch festgestellten Eckdaten verstecken sich persönliche Schicksale und lang anhaltendes menschliches Leid.“Viele dieser teils schwerwiegenden Unfallfolgen könnten durch die Beachtung ein paar weniger Vorschriften der Straßenverkehrsordnung vermieden werden, wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet. „Hierzu gehört maßgeblich der Faktor nicht angepasste Geschwindigkeit. Rasen tötet!“, betont Trebes.