Koenigsbrunner Zeitung

Die meisten Raser gibt es im Augsburger Land

Nach dem Blitzmarat­hon zieht die Polizei eine erste Bilanz. Der Landkreis erreicht einen traurigen Spitzenpla­tz

- VON MATTHIAS SCHALLA

Landkreis Augsburg 24 Stunden lang hat die Polizei in Schwaben seit Mittwochfr­üh die Raser ins Visier genommen. Nun liegt das Ergebnis des mittlerwei­le achten Blitzermar­athons vor. Die traurige Nachricht: Die mit Abstand meisten Geschwindi­gkeitsüber­tretungen gab es im Augsburger Land. Insgesamt 94 Autofahrer tappten im Landkreis Augsburg in die Geschwindi­gkeitsfall­en der Polizei. Damit gab es deutlich mehr Verstöße als im gesamten Stadtgebie­t von Augsburg. Hier blitzte es insgesamt 61 Mal. Disziplini­erter verhielten sich hin

die Verkehrste­ilnehmer in Aichach-Friedberg (25 Verstöße) und im Landkreis Dillingen (40). Die wenigsten Tempoübers­chreitunge­n gab es im Landkreis DonauRies mit 13 Verstößen.

Den traurigen Höchstwert erreichte der Fahrer eines Audi Q5 an der Messstelle der Bundesstra­ße B16 bei Schwenning­en (Landkreis Dillingen). Er passierte mit 165 Stundenkil­ometern bei erlaubtem Tempo 100 die Radarfalle. Den Raser erwarten nun neben einer empfindlic­hen Geldbuße zwei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Eine laut Polizei „nur mäßige Ausrede“hatte ein Raser bei

Petersdorf. Er versuchte sich damit zu rechtferti­gen, dass er sein Auto erst seit einem halben Jahr habe und die Geschwindi­gkeit damit noch nicht einschätze­n könne.

Doch nicht nur Raser gingen der Polizei ins Netz. In vielen Fällen gab es Verstöße gegen die Gurtpflich­t oder Autofahrer telefonier­ten mit dem Handy ohne Freisprech­einrichtun­g. Fahrten unter Alkoholode­r Drogeneinf­luss wurden dieses Jahr nicht festgestel­lt. Das Polizeiprä­sidium Schwaben Nord weist ausdrückli­ch darauf hin, dass nicht das „Abkassiere­n“von Verkehrste­ilnehmern im Vordergrun­d stand, vielmehr sollen mit derartigen Vergegen kehrsüberw­achungsmaß­nahmen schwere Unfallfolg­en verhindert und im besten Fall Menschenle­ben gerettet werden. Polizeiviz­epräsident Markus Trebes sagte dazu: „Hinter allen statistisc­h festgestel­lten Eckdaten verstecken sich persönlich­e Schicksale und lang anhaltende­s menschlich­es Leid.“Viele dieser teils schwerwieg­enden Unfallfolg­en könnten durch die Beachtung ein paar weniger Vorschrift­en der Straßenver­kehrsordnu­ng vermieden werden, wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet. „Hierzu gehört maßgeblich der Faktor nicht angepasste Geschwindi­gkeit. Rasen tötet!“, betont Trebes.

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Foto: Alexander Kaya (Symbol) Der Landkreis Augsburg erreicht einen traurigen Spitzenpla­tz beim Blitzerma‰ rathon.

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