Barkeeper gesteht „PorscheMord“
24-Jähriger erklärt vor Gericht sein Motiv
München Was für ein Schock: Eine Frau in München sieht am Morgen des 18. März 2020 in einem am Straßenrand geparkten Sportwagen eine blutige Leiche. Der Mann wurde getötet mit drei Schüssen, findet die Polizei später heraus. Bei den Ermittlungen wird klar: Es geht um Kokain und Geld. Der mutmaßliche Täter muss sich seit Montag vor dem Landgericht München I verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-Jährigen Mord aus Habgier und Heimtücke vor. Er soll sein Opfer erschossen haben, weil er Schulden in Höhe von 8000 Euro nicht zurückzahlen wollte.
Als der Angeklagte zu Beginn in den Saal geführt wird, verliert eine Frau im Zuschauerraum die Nerven. „Mörder, du Mörder! Du hast unseren Jungen umgebracht“, ruft sie und schluchzt, während sie hinaus geführt wird. Beklemmung macht sich breit und hält an, vor allem als der Barkeeper seine Aussage macht, die seine Verteidigerin vorliest. Er sei mit dem 25-Jährigen, der ihn regelmäßig mit Drogen versorgt habe, in Streit geraten, als dieser plötzlich mehr verlangt habe. Am 17. März 2020 eskaliert die Situation. Der Barkeeper holt eine Waffe vom Dachboden, die er dort versteckt hat. Er will den Dealer beeindrucken, wie er sagt. Doch als er hinten im Sportwagen sitzt, macht der 25-Jährige auf dem Fahrersitz eine Bewegung. Er habe Schläge oder einen Messerangriff gefürchtet. „Ich habe meine Augen zugemacht und einfach abgedrückt.“
Zehn Tage später wird der in Medien nun als „Porsche-Mörder“titulierte Mann festgenommen.