Religion: Lassen uns nicht vor einen Karren spannen
Zum Artikel „Die GülenBewegung baut ihre Strukturen aus“vom 13. April:
Ich bin Mitgründer der Nymphenburger Gespräche in München und wundere mich über die Formulierung, dass diese von Idizem gegründet seien. Als damaliges Mitglied des Diözesanvorstands von Pax Christi München und Freising hatte ich lange vorher schon Kontakte mit Idizem und anderen späteren Mitgründern der Nymphenburger Gespräche, wie Freunde Abrahams, Evangelische Stadtakademie, Münchner Volkshochschule, Stadt München (vertreten durch Frau Dr. Spohn) und LMU (vertreten durch Prof. Dr. Stephan Leimgruber – katholische Religionspädagogik). Nachdem wir bei mehreren Veranstaltungen das öffentliche Interesse an einem interkulturellen und interreligiösen Dialog feststellten, luden wir 2007 ein zum 1. Nymphenburger Gespräch im Nymphenburger Schlossrondell unter der Schirmherrschaft von Franz Herzog von Bayern, mit einem Grußwort des Münchner OB Christian Ude. Redner war der Präsident des Bayerischen Landtags, Alois Glück. Niemand aus diesem Kreis oder den Mitgründern hätte sich vor einen Karren spannen lassen.
Die uns durch die Zusammenarbeit bekannt gewordenen Mitglieder von Idizem sind religiös praktizierende überzeugte Demokraten, wie man sie auch unter jüdischen und christlichen Gläubigen findet. Gemeinsam haben wir namhafte Rednerinnen und Redner wie Hamed Abdel-Samad, Thomas Bauer, Micha Brumlik, Jakob Finci, Naika Foroutan, Navid Kermani, Ruud Koopmans, Ahmad Mansour, Eric Nelson, Cem Özdemir, Marian Offman, Muhammad Sameer-Murtaza und Ulrich Wilhelm nach „Nymphenburg“gebracht. Dies alles zeigt das Profil und die Qualität der bisher 43 Nymphenburger Gespräche, die mit der tendenziösen Beschreibung in Ihrem Artikel völlig unangemessen dargestellt sind.