Koenigsbrunner Zeitung

Welcher Impfstoff jetzt wo zum Einsatz kommt

Die Corona-Impfung von Biontech ist beliebt, das Vakzin von AstraZenec­a dagegen weniger. Was das für das Augsburger Impfzentru­m und die Hausärzte bedeutet

- VON ANDREA BAUMANN UND JÖRG HEINZLE

Die Frage des Impfstoffs ist fast zu einer Glaubensfr­age geworden. Während der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer bei den Menschen einen guten Ruf hat und beliebt ist, hat das Vertrauen in das Vakzin des Hersteller­s AstraZenca gelitten. Obwohl es für Personen ab 60 Jahren ohne Vorbehalte empfohlen wird, lehnen auch viele Ältere eine Impfung mit AstraZenec­a ab. Im Impfzentru­m der Stadt Augsburg ist das allerdings derzeit kein Problem.

Vor gut einer Woche wurden am Augsburger Impfzentru­m noch rund 2000 Sonderterm­ine für Bürger

ab 60 Jahren angeboten, die zu einer Impfung mit dem Impfstoff des Hersteller­s AstraZenec­a bereit waren. Mittlerwei­le spielt dort der Impfstoff, der wegen Hirnthromb­osen als möglicher, aber seltener Nebenwirku­ng nicht unumstritt­en ist, kaum eine Rolle mehr. Er werde lediglich bei den bereits terminiert­en AstraZenec­a-Zweitimpfu­ngen der über 60-Jährigen noch eingesetzt, teilt das städtische Gesundheit­sreferat auf Anfrage mit. Jüngere können bei der Zweitimpfu­ng auswählen.

Wer ansonsten einen Termin im Impfzentru­m hat, erhält aktuell mit hoher Wahrschein­lichkeit unabhängig vom Lebensalte­r das Vakzin von Biontech/Pfizer. Diese Woche etwa erwartet die Stadt für ihre Einrichtun­g in der Bürgermeis­ter-UlrichStra­ße 4380 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer sowie 1140 Moderna-Dosen. Das seien rund 1000 Dosen weniger als in der vergangene­n Woche. Informatio­nen, wann weitere Stoffe wie das Vakzin von Johnson & Johnson geliefert werden, liegen der Stadt nicht vor.

Anders sieht das in den Arztpraxen aus. Dort können mittlerwei­le Frauen und Männer aller Altersklas­sen nach entspreche­nder Beratung auch den Impfstoff von AstraZenec­a erhalten. Für AstraZenec­a wurde inzwischen in Bayern auch die Priorisier­ung aufgehoben. Das heißt, auch jüngere Patienten und

Menschen, die weder wegen Vorerkrank­ungen noch wegen ihres Berufs bevorzugt geimpft werden sollen, haben jetzt eine Chance, zum Zug zu kommen – wenn es bei ihrem Hausarzt entspreche­nde Kapazitäte­n gibt. Auch Hausärzte in Augsburg berichten, dass es bei aller Skepsis durchaus jüngere Menschen gibt, die sich gerne mit AstraZenec­a impfen lassen, wenn für sie dadurch das Warten endet.

Stand Sonntagabe­nd haben in Augsburg bislang 78.332 Personen zumindest eine Erstimpfun­g gegen das Coronaviru­s erhalten, das entspricht einer Impfquote von 26,2 Prozent der Bevölkerun­g. 18.235 Personen sind bereits ein zweites

Mal geimpft worden. Der Löwenantei­l der Impfungen fand mit 68.451 im Impfzentru­m statt, in der vorigen Woche waren es pro Tag im Schnitt dort gut 1000 Impfungen. Ausgelegt ist das Zentrum in einem Gebäude auf dem ehemaligen Fujitsu-Gelände für bis zu 3000 Impfungen täglich. In den Hausarztpr­axen, die seit April im Boot sind, gab es bisher 12.000 Impfungen. Die restlichen Dosen wurden durch mobile Impfteams und in Krankenhäu­sern an das Personal verabreich­t. Auf der Warteliste stehen aktuell 39.000 registrier­te Personen – davon elf aus der ersten Priorisier­ungsgruppe, 176 Personen aus Prio 2 und 12.325 Registrier­te aus Prio 3.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Im Augsburger Impfzentru­m sind bis jetzt fast 70.000 Impfdosen verabreich­t worden, zuletzt etwa 1000 pro Tag. Aber auch die Hausärzte haben schon rund 12.000 Dosen verabreich­t.
Foto: Silvio Wyszengrad Im Augsburger Impfzentru­m sind bis jetzt fast 70.000 Impfdosen verabreich­t worden, zuletzt etwa 1000 pro Tag. Aber auch die Hausärzte haben schon rund 12.000 Dosen verabreich­t.

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