Lockerungen prüfen
Dass Kinder und Jugendliche unter der Folgen der PandemieMaßnahmen leiden, ist keine ganz neue Erkenntnis. Ebenso wenig, dass das Leben im Lockdown gerade in beengten Wohnverhältnissen noch einmal eine enorme Belastung darstellt. Doch abgesehen von den Versuchen, die Schulen für ein paar Jahrgänge offen zu halten, tut sich politisch bislang leider wenig. Das ist umso bedauerlicher, da wissenschaftliche Erkenntnisse mittlerweile durchaus Wege aufzeigen, um in Bereichen Lockerungen zu ermöglichen, die gerade Kindern und Jugendlichen zugutekommen.
So haben Forscher nachgewiesen, dass die Ansteckungsgefahr unter freiem Himmel absolut überschaubar ist. Trotzdem bleiben in Bayern die Zoos geschlossen, obwohl diese dank begrenzter Besucherkontingente und Maskenpflicht auf den Wegen gute Hygienekonzepte parat haben. Jugendzentren und Sportvereine versuchen seit Monaten, mit Online-Aktionen in Kontakt mit den jungen Mitgliedern zu bleiben. Warum sollten sie nicht das schöne Wetter nutzen, um im Freien Aktivitäten zu organisieren? Damit würde man nicht nur Einsamkeit, sondern auch noch Bewegungsmangel und überhöhte Internet-Nutzung bekämpfen. Hier geht es nicht um Maximalforderungen, sondern um eine Möglichkeit, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen jungen Menschen und Familien verantwortungsvoll Möglichkeiten zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu geben. So ließe sich sicher auch Verständnis für notwendige Einschränkungen an anderer Stelle erzeugen.