Ärger um Bobinger Spielplatz
Schöne Spielplätze werden gerne genutzt. Nicht nur von Kindern. Das führt zu Beschwerden
Bobingen Bei gutem Wetter wird der schöne Spielplatz am Bobinger Holbeinring gerne genutzt. Ein modernes Spielgerüst, ein Trampolin und genügend Freiraum auf der angrenzenden Wiese. Umrahmt von einem Hügel und Pflanzen. Doch den idyllischen Spielplatz am Rande der Stadt besuchen nicht nur Kinder unter 14 Jahren. Vor allem in den Abendstunden treffen sich dort auch Jugendliche.
Anwohner fühlen sich durch den Lärm gestört. Es soll auch Alkohol konsumiert werden. Ein weiteres Problem seien Kinder mit Mountainbikes. Diese nutzten den Hügel des Lärmschutzwalls als Abfahrt. Das sei nicht nur gefährlich, so die Verantwortlichen der Stadt, da der Wall für diesen Zweck zu steil sei. Das Mountainbiken gefährde auch in dem Bereich spielende Kinder. Außerdem seien dadurch die Bepflanzung und Stabilität des gesamten Bereichs in Gefahr.
Das bestehende Fahrradverbot werde dabei geflissentlich missachtet. Zudem, so die Klagen der Hauswürden die in den Abfahrten herausgerissenen Kieselsteine oft auch geworfen: Einmal gegen die Aluminiumrutsche, was Lärm mache. Es seien auch schon Steine gegen die angrenzenden Häuser geschleudert worden.
Man sei sich des Problems durchaus bewusst, heißt es aus der Verwaltung der Stadt Bobingen. Im Bauausschuss hat nun Christian Peivom Hochbauamt der Stadt verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, mit denen man das Problem in den Griff bekommen könnte. Zusätzlich werde im Umfeld des Spielplatzes immer wieder unsachgemäß geparkt. Teilweise sogar auf der zum Spielplatz gehörenden Wiese.
Vorgeschlagen wurde unter anderem eine Mittagsruhe bis 15 Uhr, eine Metallabsperrung am Lärmbesitzer, schutzwall, zusätzliche Bepflanzung und Stangen, um Falschparken zu verhindern. Zudem soll der Platz vom Bobinger Streetworker besucht werden, um mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen. Sollte dies keine Früchte tragen, könnte der Spielplatz in Zukunft von der Sicherheitswacht mit kontrolliert werden. Bürgermeister Klaus Förster betonte, dass man nicht das Ziel habe, jemanden von dort zu vertreiben. „Junge Leute brauchen einen Platz, wo sie sich treffen können. Vertreibt man sie von dort, treffen sie sich halt woanders.“
Auch Stadtrat Martin Gschwilm (Freie Wähler) plädierte dafür, es vorerst mit milden Maßnahmen zu versuchen. Er befürwortete den Einsatz des Streetworkers und machte klar, dass er eine Mittagsruhe für Spielplätze für nicht verhältnismäßig erachte. „Wir haben in Bobingen keine Mittagsruhe fürs Rasenmähen. Wieso dann eine Mittagsruhe für Kinder?“Elisabeth König von der CSU betonte, dass Radfahren auf Spielplätzen verboten sei. Das müsse man allen klarker machen. Um Steinewerfer müsse sich die Polizei kümmern. Das könne man nicht durch bauliche Maßnahmen verhindern. Claudia Lautenbacher (SPD) sprach sich ebenfalls dafür aus, es erst einmal im Guten mit dem Einsatz des Streetworkers zu versuchen. „Ein Spielplatz macht halt auch mal Lärm“, sagte die Leiterin des evangelischen Kindergartens. Außerdem könne man nicht sämtliche Steine in Bobingen beiseiteräumen.
Nach kurzen Beratungen fasste der Bauausschuss den Beschluss, zunächst mit „weichen Maßnahmen“zu reagieren. Das heißt konkret: Man will versuchen, mit den Nutzern des Spielplatzes ins Gespräch zu kommen, um diese zur Einsicht zu bewegen. Bezüglich des Radfahrens auf dem Lärmschutzhügel würde geprüft werden, ob eine zusätzliche Bepflanzung dort hilfreich sein könnte. Das Parkproblem soll durch Einschränkung der Parkflächen gelöst werden. Es soll zwar weiterhin Parken möglich bleiben, allerdings nur noch in bestimmten Bereichen. Findlinge sollen künftig die Parkflächen begrenzen.