So geht es der Wirtschaft – Einzelhändler, Hotels, Wirte und Kulturschaffende leiden, OutdoorArtikel und IT sind nachgefragt
Im CoronaKrisenjahr 2020 ist die deut sche Wirtschaftsleistung um 4,9 Pro zent zurückgegangen. Die einzelnen Branchen trifft die Krise aber bis heu te ganz unterschiedlich.
● Gastronomie und Hotellerie Res taurants und Hotels verzeichnen nie da gewesene Umsatzverluste. Nach An gaben des Statistischen Bundesamts brachen die Umsätze im Jahr 2020 real um 39,0 Prozent ein. Einer Umfrage des Hotel und Gaststättenverbandes zufolge beklagen die Betriebe zwi schen März 2020 und März 2021 Um satzeinbußen von 63,0 Prozent im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Februar 2021 sank der Umsatz den 6500 Umfrageteilnehmern zufolge um 77,9 Prozent. „Die Konten sind leer, die Rücklagen aufgebraucht, die Nerven liegen blank“, sagte DehogaPräsi dent Guido Zöllick. 72,2 Prozent der Un ternehmer bangen um ihre Existenz.
● Tourismus Die CoronaKrise hat die Branche schwer getroffen: Im Jahr 2020 zählten die Beherbergungsbetrie be 302,3 Millionen Übernachtungen. Das waren dem Statistischen Bundes amt zufolge 39 Prozent weniger als 2019. Die Umsätze der Reisebüros, veranstalter und Reservierungs dienstleister gaben von Januar bis Sep tember 2020 um 61 Prozent gegen über dem Vorjahreszeitraum nach.
● Theater und Veranstaltungen Hart trifft die Krise vor allem Kulturschaf fende. Ein Beispiel: In der Spielzeit 2019/2020 zählte das Staatstheater Augsburg gerade noch 118 000 Besu cher. Damit wurden nur 62 Prozent der Besucherzahl der Vorjahre erreicht, teilte das Theater mit.
● Handel und OnlineHandel Kom plett zweigeteilt ist das Bild im Han del: Der Einzelhandel insgesamt legte 2020 sogar um 5,7 Prozent auf einen Umsatz von 577,4 Milliarden Euro zu. Der OnlineHandel wuchs um satte 20,7 Prozent, berichtet der Handelsver band Deutschland. Im Einzelhandel mit Bekleidung, Schuhen, Textilien und Leder ist die Lage dagegen desaströs. Der Umsatz brach um 23 Prozent ein. Ende März 2021 sahen sich bis zu 120 000 Geschäfte in Existenzgefahr.
● Lebensmittel Stark profitieren konn ten die Lebensmittelhändler. Rewe meldete für 2020 ein Umsatzplus, auch Edeka ging davon aus.
● Räder, EBikes, Wohnmobile Der deutsche Fahrrad und EBikeMarkt hat sich 2020 hervorragend entwickelt. Laut ZweiradIndustrieVerband (ZIV) wurden weit über fünf Millionen Rä der und EBikes verkauft. Der Umsatz erreichte 6,44 Milliarden Euro – ein Plus von 60,9 Prozent gegenüber 2019. Der Verkaufspreis pro Fahrrad inklu sive EBikes lag bei 1279 Euro. Gut lief auch das Geschäft mit Wohnmobilen: Die Caravaningbranche setzte vergan genes Jahr 12,5 Milliarden Euro um, berichtet der Caravaning Industrie Ver band. Der Umsatz stieg um über 6 Prozent auf einen Rekord.