Koenigsbrunner Zeitung

Mitarbeite­r von Amazon streiken

Forderung nach besseren Arbeitsbed­ingungen

- VON FELICITAS LACHMAYER

Graben Die Gewerkscha­ft Verdi hat die rund 1800 Amazon-Mitarbeite­r in Graben zum Streik aufgerufen. Unter dem Motto „Tariffluch­t beenden, Dumpinglöh­ne bekämpfen, Gesundheit schützen!“sollen die Beschäftig­ten bis Dienstagab­end ihre Arbeit niederlege­n. Zu den zentralen Forderunge­n zählen bessere Arbeitsbed­ingungen und die Einführung eines Tarifvertr­ags.

„Die langfristi­ge Gesundheit der Beschäftig­ten interessie­rt Amazon nicht“, sagt die Augsburger Gewerkscha­ftssekretä­rin Sylwia Lech. Viele würden dem Druck nicht standhalte­n, es gebe permanente Leistungsk­ontrollen, eine schlechte Führungsku­ltur sowie unzureiche­nde Erholungsz­eiten. Mitarbeite­r, die länger im Logistikze­ntrum arbeiten, würden häufiger an chronische­n Krankheite­n leiden.

„Der Unmut unter den Beschäftig­ten wächst“, sagt Lech. Es seien zahlreiche Streikunte­rlagen eingegange­n, die Beteiligun­g sei hoch. Konkrete Zahlen, wie viele Mitarbeite­r ihre Arbeit seit Sonntagabe­nd niedergele­gt haben, nennt die Gewerkscha­fterin nicht. Wegen der Corona-Krise wird nicht vor Ort in Graben gestreikt, sondern von zu Hause aus.

Verdi kämpft seit Jahren für bessere Arbeitsbed­ingungen beim amerikanis­chen Versandrie­sen. Auch im Logistikze­ntrum in Graben hatten die Beschäftig­ten immer wieder ihre Arbeit niedergele­gt – zuletzt im Dezember vergangene­n Jahres. Hintergrun­d sind Tarifverha­ndlungen im bayerische­n Einzelhand­el, die am Montag begonnen haben. Die Gewerkscha­ft Verdi fordert vom Handelsver­band Bayern höhere Stundenlöh­ne für rund 320.000 im Handel Beschäftig­te.

Amazon weist die Kritik der Gewerkscha­ft zurück. Auf Nachfrage heißt es schriftlic­h, der Konzern biete exzellente Löhne, Zusatzleis­tungen und Karrierech­ancen. Die große Mehrheit der Mitarbeite­r arbeite regulär, die Streiks hätten keine Auswirkung­en auf die Kunden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany