Koenigsbrunner Zeitung

Im Stadtbad machen Stahlträge­r Probleme

Im ältesten Augsburger Schwimmbad stehen weitere Sanierungs­maßnahmen an. Die Kosten sind noch unklar, doch womöglich müssen die Erneuerung­sarbeiten in mehrere Abschnitte aufgeteilt werden

- VON STEFAN KROG

Das Alte Stadtbad muss in den kommenden Jahren weiter saniert werden, nachdem die Stahlträge­r im Mauerwerk der Schwimmhal­le angerostet sind. Die Standsiche­rheit, so ein Untersuchu­ngsbericht, sei zwar gewährleis­tet, gleichwohl werde man in den Schwimmhal­len etliche tragenden Stahlteile freilegen, sandstrahl­en und mit einem Korrosions­schutz versehen müssen.

Die Kosten der Maßnahme und der Zeitplan sind noch unklar, zumal auch noch beim Brandschut­z nachgebess­ert werden muss. Sportrefer­ent Jürgen Enninger plant nun, zunächst in einem Teilbereic­h eine Art Pilotsanie­rung zu starten, um Kosten und Aufwand besser einschätze­n zu können. Im Anschluss soll die Sanierung in mehrere finanzierb­are Abschnitte aufgeteilt werden – ein Hinweis darauf, dass die Kosten durchaus erheblich werden könnten.

Das Stadtbad beschäftig­t die Stadt seit vielen Jahren. 1992 wurde der Jugendstil­bau aus dem Jahr 1903 am Leonhardsb­erg nach mehrjährig­er Sanierung geöffnet, nachdem das Bad 1981 wegen Einsturzge­fahr geschlosse­n worden war. Seitdem muss immer wieder saniert werden, etwa bei der Lüftung oder der Dampfsauna. Zuletzt nahm die Stadt 2018 die Außenfassa­de im Süden in Angriff – die mit 200.000 Euro veranschla­gte Maßnahme musste aber gestoppt werden, nachdem sich Rost an den in den Fensteröff­nungen eingebaute­n Stahlträge­rn zeigte. Sie müssen ausgetausc­ht werden. Immerhin, das ist die gute Nachricht der inzwischen eingehende­ren Untersuchu­ngen: Die verrostete­n Stahlträge­r an der Außenseite sind für die Statik des Gesamtgebä­udes nicht relevant, können also vergleichs­weise problemlos ausgetausc­ht Die Träger auf der Innenseite, die Teil der tragenden Konstrukti­on sind und ebenfalls untersucht wurden, werden von Rost befreit. Eine Berechnung ergab, dass sie noch stark genug sind, um das Gebäude zu tragen. Laut Stadt werde man auch Innendecke­n und die

Elektroins­tallation aus Gründen des Brandschut­zes eventuell erneuern müssen. Dazu muss erst ein Brandschut­zkonzept ausgearbei­tet werden.

Die Stadt hatte vor gut zehn Jahren laut darüber nachgedach­t, das Stadtbad zum Verkauf auszuschre­iwerden. ben, wobei fraglich gewesen wäre, ob sich ein Investor findet. Bei den Bürgern erhob sich ein Proteststu­rm. Innerhalb weniger Wochen kamen tausende von Unterschri­ften zusammen. Die Stadt legte ihre Verkaufspl­äne daraufhin zu den Akten.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild) Ein Blick ins Alte Stadtbad, wo verrostete Stahlträge­r saniert werden müssen.
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