Illegale MountainbikeStrecken sorgen für Ärger
Am Schloss Guggenberg im Schwabmünchner Ortsteil Klimmach gibt es Ärger um Trails, Sprungschanzen und Steilkurven, die Mountainbiker illegal angelegt haben
SchwabmünchenKlimmach Immer wieder hatte sich in den vergangenen Wochen die Guts- und Forstverwaltung Guggenberg an die Schwabmünchner Polizei gewandt, weil dort Mountainbiker Trails angelegt hatten. Als die Polizisten die Sache überprüften, entdeckten sie an drei Stellen im Wald des Gutes Guggenberg nicht nur die illegalen Trails, sondern auch mehrere Sprungschanzen und mit Holz und Lehm befestigte modellierte Kurven, die die Biker abseits der Wege gebaut hatten. Außerdem hatten sie eine Sitzmöglichkeit errichtet, um den anderen Bikern zuschauen zu können.
Teilweise führten die Trails auch durch frisch angepflanzte Parzellen und Gebiete, in die sich streng geschützte Wildtiere wie der Uhu zurückziehen. Außerdem sei an den Stellen immer häufiger Müll und Abfall hinterlassen worden, so die Polizei. Dies sei nicht mehr mit dem allgemeinen Betretungsrecht der freien Natur und des Waldes vereinbar: „Jeder hat nach der Bayerischen Verfassung das Recht auf den Genuss der Naturschönheiten und auf die Erholung in der freien Natur. Dabei muss man sich aber an die geltenden Vorgaben halten. Außerdem sollte es für jedermann selbstverständlich sein, mit der Natur und der Landschaft pfleglich umzugehen und das Eigentum und den privaten Lebensbereich anderer zu respektieren“, sagte ein Sprecher der Schwabmünchner Polizei. Allerdings würden die meisten Mountainbiker sich angemessen und rücksichtsvoll verhalten: „Das sind ja die wenigsten, die so etwas machen. Die allermeisten Mountainbiker halten sich an die Regeln und mit denen gibt es auch keine Probleme.“
Die Trails müssen zurückgebaut werden, was die Grundstücksbesitzer übernehmen müssen – in diesem Fall die Guts- und Forstverwaltung Guggenberg. „Wenn möglich, werden wir dort jetzt öfter kontrollieren, vor allem am Wochenende“, sagte der Polizeisprecher. Er vermutet, dass die Häufung der Beschwerden auch mit der PandemieSituation zu tun hat: „Man kann nicht mehr so einfach Ausflüge in Bikeparks machen, und versucht dann vielleicht, sich in der Nähe entsprechende Möglichkeiten zu schaffen.“
Außerdem liegen der Polizei Beschwerden vor, dass ganze Wanderund Radfahrergruppen die nicht öffentlich zugänglichen Bereiche wie Hof- und Wohngebäude des Schlosses Guggenberg betreten und sich im privat genutzten Bereich des Schlosses aufgehalten haben.
Auch andernorts gibt es im Augsburger Land Probleme mit Mountainbikern, vor allem in den Westlichen Wäldern. Hier hatte die Gemeinde Diedorf Verbotsschilder in der Nähe des Sportheims in Anhausen aufgestellt.
Inzwischen ist Bewegung in die Debatte gekommen. Die Gemeinde will das Gespräch mit dem Mountainbike-Verein Augsburg, der sich im vergangenen Jahr gründete, suchen, um den Konflikt beizulegen. Ein runder Tisch soll dann nach Möglichkeiten suchen, Trails zu legalisieren.