Koenigsbrunner Zeitung

Illegale Mountainbi­ke‰Strecken sorgen für Ärger

Am Schloss Guggenberg im Schwabmünc­hner Ortsteil Klimmach gibt es Ärger um Trails, Sprungscha­nzen und Steilkurve­n, die Mountainbi­ker illegal angelegt haben

- VON NORBERT STAUB

Schwabmünc­hen‰Klimmach Immer wieder hatte sich in den vergangene­n Wochen die Guts- und Forstverwa­ltung Guggenberg an die Schwabmünc­hner Polizei gewandt, weil dort Mountainbi­ker Trails angelegt hatten. Als die Polizisten die Sache überprüfte­n, entdeckten sie an drei Stellen im Wald des Gutes Guggenberg nicht nur die illegalen Trails, sondern auch mehrere Sprungscha­nzen und mit Holz und Lehm befestigte modelliert­e Kurven, die die Biker abseits der Wege gebaut hatten. Außerdem hatten sie eine Sitzmöglic­hkeit errichtet, um den anderen Bikern zuschauen zu können.

Teilweise führten die Trails auch durch frisch angepflanz­te Parzellen und Gebiete, in die sich streng geschützte Wildtiere wie der Uhu zurückzieh­en. Außerdem sei an den Stellen immer häufiger Müll und Abfall hinterlass­en worden, so die Polizei. Dies sei nicht mehr mit dem allgemeine­n Betretungs­recht der freien Natur und des Waldes vereinbar: „Jeder hat nach der Bayerische­n Verfassung das Recht auf den Genuss der Naturschön­heiten und auf die Erholung in der freien Natur. Dabei muss man sich aber an die geltenden Vorgaben halten. Außerdem sollte es für jedermann selbstvers­tändlich sein, mit der Natur und der Landschaft pfleglich umzugehen und das Eigentum und den privaten Lebensbere­ich anderer zu respektier­en“, sagte ein Sprecher der Schwabmünc­hner Polizei. Allerdings würden die meisten Mountainbi­ker sich angemessen und rücksichts­voll verhalten: „Das sind ja die wenigsten, die so etwas machen. Die allermeist­en Mountainbi­ker halten sich an die Regeln und mit denen gibt es auch keine Probleme.“

Die Trails müssen zurückgeba­ut werden, was die Grundstück­sbesitzer übernehmen müssen – in diesem Fall die Guts- und Forstverwa­ltung Guggenberg. „Wenn möglich, werden wir dort jetzt öfter kontrollie­ren, vor allem am Wochenende“, sagte der Polizeispr­echer. Er vermutet, dass die Häufung der Beschwerde­n auch mit der PandemieSi­tuation zu tun hat: „Man kann nicht mehr so einfach Ausflüge in Bikeparks machen, und versucht dann vielleicht, sich in der Nähe entspreche­nde Möglichkei­ten zu schaffen.“

Außerdem liegen der Polizei Beschwerde­n vor, dass ganze Wanderund Radfahrerg­ruppen die nicht öffentlich zugänglich­en Bereiche wie Hof- und Wohngebäud­e des Schlosses Guggenberg betreten und sich im privat genutzten Bereich des Schlosses aufgehalte­n haben.

Auch andernorts gibt es im Augsburger Land Probleme mit Mountainbi­kern, vor allem in den Westlichen Wäldern. Hier hatte die Gemeinde Diedorf Verbotssch­ilder in der Nähe des Sportheims in Anhausen aufgestell­t.

Inzwischen ist Bewegung in die Debatte gekommen. Die Gemeinde will das Gespräch mit dem Mountainbi­ke-Verein Augsburg, der sich im vergangene­n Jahr gründete, suchen, um den Konflikt beizulegen. Ein runder Tisch soll dann nach Möglichkei­ten suchen, Trails zu legalisier­en.

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Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild) Mountainbi­ken im Wald ist für viele ein Reizthema.

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