Viel Arbeit nach der Pause für den Behindertenbeirat
Neue Gesichter im Schwabmünchner Gremium. Auch der Name könnte sich bald ändern. Was es aufzuarbeiten gibt
Schwabmünchen Die Wahl eines neuen Behindertenbeirates für Schwabmünchen war eigentlich schon überfällig. Das Gremium wird alle sechs Jahre neu gewählt, doch pandemiebedingt konnte die Neuwahl erst jetzt stattfinden. Und trotz – oder gerade wegen der langen Pause stieß die Wahl auf durchaus großes Interesse. Fünf Kandidaten bewarben sich um die drei Beiratsplätze. Mit Karl Mayr bleibt dem Gremium nur eine Person erhalten, die schon zuvor im Gremium saß. Johannes Mayr trat nicht mehr zur Wahl an und Günter Köhler, von Beginn an im Beirat mit dabei, scheiterte knapp in der zweiten Stichwahl. Er wird aber als Nachrücker und Ersatzbeirat weiterhin mit seinen Ideen und seinem Erfahrungsschatz zur Verfügung stehen.
Neu sind Heike Schröber und Matthias Keller, die sich nun künftig mit den inklusiven Themen der
Stadt auseinandersetzen dürfen. Bürgermeister Lorenz Müller freute sich ob des Interesses am Beirat und bedauerte zugleich „dass in den vergangenen eineinhalb Jahren nichts stattfinden konnte“. Denn die Arbeit
des Beirats ist wichtig. „Die Mitglieder weisen oftmals auf Probleme hin, die sonst nicht gesehen werden“, sagt er dazu.
Daher soll auch schon sehr bald die erste Sitzung erfolgen. Denn Arbeit
gibt es genug. Egal ob formell oder ideell, eine durchaus umfangreiche Liste ergab sich schon in den Gesprächen nach der Wahl.
Stadtrat Klaus Hirdina regte schon zu Beginn an, den Namen des Gremiums zu ändern. Eine Idee, die ankam. Der Beirat soll in Zukunft einen Titel haben, der weniger negativ wirkt. Ideen dazu sollen bis zur konstituierenden Sitzung gesammelt werden.
Dabei wird dann nicht nur der Name Teil der Tagesordnung sein. Denn in der coronabedingten Pause des Rates ist viel in der Stadt geschehen – und nicht alles ist in Augen der Beiräte optimal. Gerade die Situation auf den Gehwegen der nun fertig sanierten Innenstadt sorgte schon bei der Wahl für Gesprächsbedarf. Dies wird beim nächsten Zusammentreffen konkretisiert. Bürgermeister Lorenz Müller legt dabei großen Wert darauf, dass sich nicht nur die Vertreter des Beirates um solche Themen kümmern. „Wir sind auf die Meinung und Sichtweisen aller angewiesen. Jeder kann mitmachen, egal ob Betroffener oder Angehöriger. Vorschläge, Anregungen und Ideen sind uns jederzeit mehr als willkommen“, so der Bürgermeister.
Dass die Arbeit des Gremiums, das inzwischen mehr als 25 Jahre existiert, wichtig ist, zeigen die Ergebnisse der vergangenen Jahre. Dabei hat das Gremium mehr erreicht, als „nur“ein paar Behindertenparkplätze. So sind im gesamten Stadtgebiet an nahezu allen Kreuzungen mittlerweile die Gehwege abgesenkt. Auch beim Bau des Hallenbades war das Gremium beratend mit eingebunden.
Die Mitglieder
Gewählt: Karl Mayr, Heike Schröber, Matthias Keller, Günter Köhler (Ersatz). Aus dem Stadtrat: Klaus Hirdina, Sabine Grünwald, Helmut Kugelmann. Von den Institutionen: Andreas Claus, Katja Weh-Gleich, Martin Schieder.