Koenigsbrunner Zeitung

Panther arbeiten an der Offensive

- Von Milan Sako

Augsburgs Trainer Russell fordert von seinem Team mehr Aggressivi­tät im Angriffssp­iel. Die personelle Situation bleibt vor dem Spiel in Nürnberg jedoch angespannt.

Trotz seiner Schiene am lädierten Knie fährt Peter Russell flink über das Eis. Stoppt mit einem Pfiff seine Spieler, die gerade das Überzahlsp­iel einüben. Der Schotte holt die Fünfer-Formation zusammen, gestikulie­rt, erklärt, deutet mit den Händen an, was er sehen will. Und dann geht es weiter. Russell wirft den Puck ein. Wieder versuchen fünf Panther den Viererbloc­k vor Torhüter Dennis Endras auszuspiel­en, auseinande­rzuziehen, zu knacken.

Das Powerplay zählt zu den wichtigste­n Elementen im Eishockeys­piel, denn bei fünf gegen fünf mangelt es an Platz auf dem Eis. Die Überzahl-Quote der Panther beträgt nach fünf Partien ordentlich­e 23 Prozent. Damit liegen die Augsburger auf Rang sieben in der Deutschen Eishockey Liga. Doch ist dieser Wert wenig aussagekrä­ftig, weil noch zu wenig Partien absolviert sind.

Das Überzahlsp­iel bereitet Russell im Augenblick zumindest wenig Kopfzerbre­chen. Aber die Auswärtsau­ftritte müssen besser werden. Beim 1:2 am vergangene­n Dienstag in Wolfsburg verzeichne­ten die Gäste mehr Torschüsse als die Heimmannsc­haft von Trainer Mike Stewart – 28:26 lautete das Verhältnis. „Wir hatten unsere Chancen. Aber wir müssen aggressive­r sein, wenn wir sie bekommen.

Wir brauchen mehr Tore“, sagt der AEV-Coach vor dem nächsten Match am Samstag um 18.30 Uhr in Nürnberg. Jeweils nur zwei Gegentreff­er in Iserlohn und Wolfsburg zu schnappen, sei ein guter Wert, merkt Russell an.

„Dennis Endras versetzt uns mit seinem starken Torwart-Spiel in die Lage, die Matches zu gewinnen. Aber nur ein geschossen­es Tor jeweils reicht nicht aus“, sagt Russell. Der Schotte wird weiterhin auf die jeweils am Knie verletzten Torjäger

Matt Puempel und Adam Payerl verzichten müssen und kann voraussich­tlich wieder nur elf Stürmer aufbieten. Neues Personal ist nicht in Sicht. Die beiden Junioren Christian Hanke und Lennard Nieleck (drei DEL-Einsätze in der vergangene­n Saison) sind zwar lizenziert, doch noch nicht bereit für den Sprung zu den Profis. „Beide sind gute Jungs und arbeiten hart dafür, aber sie sind noch keine DEL-Spieler“, sagt der Panther-Coach.

In Franken verloren die Augsburger in der vergangene­n Saison beide Partien mit 2:3 nach Penaltysch­ießen und 1:5. Die Mannschaft von Trainer Tom Rowe ist mit drei Siegen und zwei Niederlage­n etwas besser gestartet als der AEV. Am Mittwoch siegte Nürnberg 3:2 gegen den Aufsteiger Frankfurt. Trauriger Höhepunkt war ein Faustkampf zwischen dem Nürnberger Blake Parlett und dem Löwen-Profi Ryan Olsen kurz vor Schluss. Der Disziplina­rausschuss der DEL verhängte gegen beide Spieler eine Sperre von zwei Spielen. Parlett wird gegen Augsburg nur zuschauen. Dreh- und Angelpunkt im Nürnberger Spiel ist immer noch Patrick Reimer (39). Der gebürtige Mindelheim­er ist DELRekordt­orschütze und hat in der neuen Saison zwei weitere Treffer zu seinen bisherigen 380 Toren hinzugefüg­t. Auch Ex-Panther Daniel Schmölz glänzte bereits mit zwei Treffern und zwei Vorlagen.

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Foto: Siegfried Kerpf Panther-Trainer Peter Russell redet auch während des Spiels viel mit seinen Spielern.

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