Amazon: Verdi ruft zu Streik auf
Gewerkschaft will, dass die Mitarbeiter Tarifverträge erhalten. Amazon erhöht ab September den Stundenlohn.
Graben Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi rief in dieser Woche Mitarbeiter des Versandriesens Amazon am Standort Graben zum Arbeitskampf auf.
Amazon müsse sich zur Existenzsicherung mit Tarifverträgen verpflichten, lautete die Forderung der Gewerkschafter. Letztere seien im Kampf um gute und gesunde Arbeit ein zentraler Schritt. „Die Beschäftigten bei Amazon sind genau diejenigen, die sich jetzt durch die steigende Inflationsrate noch weniger leisten können und im Alter von der Armut betroffen sind. Amazon verweigert nach wie vor Tarifverhandlungen und setzt lieber auf einseitige Lohnerhöhungswillkür“, sagt Gewerkschaftssekretärin
Sylwia Lech. Höhere Einkommen zum Beispiel auch durch tarifliche Zuschlagszahlungen, Urlaubs- und Weihnachtsgeld seien für die Amazonbeschäftigten heute schon von Bedeutung. Es sei aber zentral, dass solche tarifvertraglichen Leistungen verbindlich werden.
Amazon teilt dazu auf Anfrage mit: „Alle Mitarbeitenden an Amazon-Logistikstandorten in Deutschland erhalten ab September
2022 eine Lohnerhöhung. Das gilt auch für den Standort in Graben.“Konkret: Der rein rechnerische Einstiegsstundenlohn betrage 13,27 Euro, hinzu komme ein variabler Bonus. Nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit liege der Lohn in Graben rechnerisch bei über 36.000 Euro pro Jahr. Hinzu kämen Extras und Vergünstigungen wie Zuschüsse für den öffentlichen Nahverkehr und zur betrieblichen Altersvorsorge, Zuschüsse für eine Weiterbildung, kostenlose Versicherungen und Getränke, vergünstigte Mahlzeiten sowie Zuschläge, etwa für Überstunden.
Laut Amazon sei die Beteiligung am Arbeitskampf gering. „Wir sehen keine Auswirkungen auf die Kunden und Kundinnen“, teilt das Presseteam von Amazon mit.