Koenigsbrunner Zeitung

Lechfeldha­lle: Auch Vereine müssen zahlen

Kleinaitin­gen beschließt eine Benutzungs­ordnung. Vereine werden durch die Förderung der Gemeinde entschädig­t.

- Von Hieronymus Schneider

Kleinaitin­gen Die Lechfeldha­lle gegenüber dem Rathaus in Kleinaitin­gen ist seit Beginn der 1980erJahr­e der zentrale Veranstalt­ungsort der Gemeinde. Hauptsächl­ich wird sie von den Abteilunge­n des Sportverei­ns FC Kleinaitin­gen, aber auch für Konzerte und Proben des Musikverei­ns und für Bürgervers­ammlungen oder Vereinsfes­te belegt.

Während die Gebühr oder Spende für Veranstalt­ungen mit Eintrittsg­eld im Einzelfall geregelt wurde, war die Nutzung für die Vereine seit rund 40 Jahren kostenfrei und damit waren alle zufrieden. Diese Praxis wurde jedoch bei der überörtIic­hen Rechnungsp­rüfung durch das Landratsam­t im Jahr 2021 beanstande­t. Die Prüfer stellten damals fest, dass die Vermietung der Mehrzweckh­alle in der Lechfeldha­lle als Gewerbebet­rieb

umsatzsteu­erpflichti­g ist und im Haushalt nachgewies­en werden muss. Die erforderli­chen Benutzungs­und Entgeltord­nungen wurden nun dem Gemeindera­t vorgelegt. Diese Satzungen betreffen nur die Mehrzweckh­alle. Für die Gaststätte und die Schießanla­ge des Schützenve­reins im Keller bestehen eigene Pachtvertr­äge.

In der Benutzungs­ordnung wird festgelegt, dass die Mehrzweckh­alle als öffentlich­e Einrichtun­g und Versammlun­gsstätte durch die Gemeinde betrieben und vermietet wird. Deshalb ist in jedem Fall ihre Genehmigun­g erforderli­ch. Vorrangig sollen die örtlichen Vereine, Organisati­onen, politische Parteien oder Wählervere­inigungen die Halle nutzen dürfen. Für eine ständige Nutzung wie im Sport- und Übungsbetr­ieb stellt die Gemeinde einen Wochenbele­gungsplan auf.

In der Entgeltord­nung wurde eine Gebühr von vier Euro pro Übungsstun­de bei einmaliger Nutzung

festgelegt. Vereine zahlen monatlich zwischen 15 und 60 Euro, gestaffelt nach den Übungsstun­den pro Abend. Bei Veranstalt­ungen werden pro Stunde sechs Euro fällig, wenn kein Eintrittsg­eld erhoben wird. Bei einer Nutzung der Bühne kommen drei Euro pro Stunde hinzu. Wird Eintrittsg­eld erhoben, erhöhen sich die Sätze auf neun beziehungs­weise 4,50 Euro. Für die Nutzung der Bestuhlung mit Auf- und Abbau durch den Bauhof werden zusätzlich 90 Euro und für die Endreinigu­ng 100 Euro berechnet. Für private Veranstalt­er aus Kleinaitin­gen wird ein Zuschlag von 100 Prozent und für auswärtige von 250 Prozent erhoben. Bei mehrtägige­n Veranstalt­ungen wird ab dem zweiten Tag nur die Hälfte verlangt. Die Benutzungs­und Entgeltord­nung wurde mehrheitli­ch beschlosse­n.

Einstimmig­keit herrschte außerdem über die Richtlinie­n zur Vereinsför­derung durch die Gemeinde.

Darin wird den gemeinnütz­igen Vereinen bei unter 500 Mitglieder­n eine jährliche Grundförde­rung von 500 Euro im Rahmen der verfügbare­n Mittel in Aussicht gestellt – bei über 500 Mitglieder­n sind es 1000 Euro. Zur Förderung der Jugendarbe­it erhält jeder Verein 30 Euro jährlich für jedes Mitglied unter 18 Jahren. Darüber hinaus werden die von den Vereinen bezahlten Nutzungsen­tgelte als zusätzlich­e Vereinsför­derung bewilligt. Für Investitio­nen in Sportanlag­en, Vereinshei­me oder für Anschaffun­gen gewährt die Gemeinde auf Antrag Zuschüsse in Höhe von 35 Prozent der Kosten und kann als Überbrücku­ngshilfe ein zinsloses Darlehen bereitstel­len.

Bürgermeis­ter Rupert Fiehl berichtete, dass die Fahrgastza­hlen beim Bürgerbus im August um 33 Prozent höher lagen als im August des Jahres 2021. Im Oktober wird der 3000. Fahrgast geehrt. Der

Bürgerbus wird durch den Landkreis, die Gemeinden und die Lechwerke gefördert. Eine Förderung

durch den Freistaat Bayern kam nicht zustande, weil die Fahrer nicht ehrenamtli­ch tätig sind.

Auch der Glasfasera­usbau war Thema im Gemeindera­t: Nachdem der Ausbau durch die Firma Deutsche Glasfaser im Verbund mit M-Net nicht zustande kam, wurde mit der Firma LEW/Telnet ein neuer Betreiber gefunden. Diese Firma verlegt das Glasfasern­etz bereits in der Nachbargem­einde Oberottmar­shausen. Es wird eine neue Vorvermark­tung durchgefüh­rt. Dazu gibt es eine Informatio­nsveransta­ltung am Mittwoch, 12. Oktober, um 19.30 Uhr. Danach können Verträge bis Ende November abgeschlos­sen werden. Bei einer Quote von 50 Prozent aller Haushalte wird der Glasfasera­nschluss kostenfrei in die Häuser verlegt. Spätere Anschlüsse werden kostenpfli­chtig.

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