Naturschützer machen eine Entdeckung
Im Wehringer Auwald, wo ein Gewerbegebiet geplant ist, wurden Bodenproben entnommen.
Wehringen An einer Stelle, die von der Straße aus nicht einsehbar ist, wurde im Wehringer Auwald offenbar auf rund 1000 Quadratmetern Fläche das Unterholz gerodet.
Das Areal kam zuletzt immer wieder in die Schlagzeilen: Die Gemeinde Wehringen will dort ein neues Gewerbegebiet errichten. Der jüngste Protest liegt eine Woche zurück: Rund 80 Naturschützer bildeten eine Menschenkette.
Der Wehringer Bürgermeister Manfred Nerlinger sagte a, dass das Unterholz für die Bodenproben beseitigt
werden musste. Die Aktion sei mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen gewesen.
Auch Käferholz hätte laut Nerlinger aus dem Wald gebracht werden müssen. „Das ist ein richtiger Kahlschlag mitten in dem Gebiet“, sagt Peter Roth vom Bund Naturschutz. Für ihn erschließt sich nicht, wieso wegen der Probenentnahme eine derart große Fläche von Unterholz und jungen Bäumen entfernt werden müsse. Gerade dort, wo die Artenvielfalt in dem Waldstück erwartungsgemäß mit am größten sein könnte. Denn in den Bereichen, wo der Fichtenwald umgeben ist von alten Buchen und Eichen, finde bereits jetzt eine natürliche Waldverjüngung statt, so Roth.
Es gebe dort auch viel Totholz, das für die Ökologie eines Waldes besonders wichtig sei. In dem jetzt abgeholzten Bereich hätte es, wie auch auf den umliegenden Flächen, einen Bewuchs mit Hasel- und Erlensträuchern gegeben. Dazu biete dieser mit Sträuchern bewachsene Teil der Fläche vielen Vogelarten Unterschlupf. Eine Rodung in diesem Bereich sei bereits als Eingriff in den natürlichen Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu bewerten.