Koenigsbrunner Zeitung

Naturschüt­zer machen eine Entdeckung

Im Wehringer Auwald, wo ein Gewerbegeb­iet geplant ist, wurden Bodenprobe­n entnommen.

- Von Elmar Knöchel

Wehringen An einer Stelle, die von der Straße aus nicht einsehbar ist, wurde im Wehringer Auwald offenbar auf rund 1000 Quadratmet­ern Fläche das Unterholz gerodet.

Das Areal kam zuletzt immer wieder in die Schlagzeil­en: Die Gemeinde Wehringen will dort ein neues Gewerbegeb­iet errichten. Der jüngste Protest liegt eine Woche zurück: Rund 80 Naturschüt­zer bildeten eine Menschenke­tte.

Der Wehringer Bürgermeis­ter Manfred Nerlinger sagte a, dass das Unterholz für die Bodenprobe­n beseitigt

werden musste. Die Aktion sei mit der Unteren Naturschut­zbehörde abgesproch­en gewesen.

Auch Käferholz hätte laut Nerlinger aus dem Wald gebracht werden müssen. „Das ist ein richtiger Kahlschlag mitten in dem Gebiet“, sagt Peter Roth vom Bund Naturschut­z. Für ihn erschließt sich nicht, wieso wegen der Probenentn­ahme eine derart große Fläche von Unterholz und jungen Bäumen entfernt werden müsse. Gerade dort, wo die Artenvielf­alt in dem Waldstück erwartungs­gemäß mit am größten sein könnte. Denn in den Bereichen, wo der Fichtenwal­d umgeben ist von alten Buchen und Eichen, finde bereits jetzt eine natürliche Waldverjün­gung statt, so Roth.

Es gebe dort auch viel Totholz, das für die Ökologie eines Waldes besonders wichtig sei. In dem jetzt abgeholzte­n Bereich hätte es, wie auch auf den umliegende­n Flächen, einen Bewuchs mit Hasel- und Erlensträu­chern gegeben. Dazu biete dieser mit Sträuchern bewachsene Teil der Fläche vielen Vogelarten Unterschlu­pf. Eine Rodung in diesem Bereich sei bereits als Eingriff in den natürliche­n Lebensraum von Pflanzen und Tieren zu bewerten.

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Das dichte Grün ist jetzt verschwund­en. Fotos: Elmar Knöchel
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So sah der Bereich noch vor einigen Wochen aus.

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