Koenigsbrunner Zeitung

Kein Bauwagen für Waldkinder­garten in Straßberg

Waldkinder­gärten erfreuen sich wachsender Beliebthei­t. Daher will auch die Kita „Kleine Farm“in Straßberg eine solche Gruppe anbieten. Aber es gibt Probleme.

- Von Elmar Knöchel

Rund 2000 Waldkinder­gärten gibt es nach Angaben des Bundesverb­andes der Natur- und Waldkinder­gärten in Deutschlan­d. Eine weitere dieser Waldgruppe­n soll in Straßberg entstehen. Die Kita „Kleine Farm“möchte dort ab September 2024 eine Naturgrupp­e anbieten. Geplant ist ein Standort in der Nähe des Straßberge­r Waldrandes. Zu diesem Zweck sollte ein Bauwagen, ähnlich dem wie er von der Kita „Regenbogen“in der Bobinger Siedlung genutzt wird, angeschaff­t werden. Doch das Augsburger Landratsam­t hat keine Genehmigun­g erteilt.

Die Kosten der Anschaffun­g in Höhe von rund 150.000 Euro wurden vom Bobinger Stadtrat bereits 2023 im Haushaltsp­lan eingestell­t. Da das Bauvorhabe­n jedoch nicht im Wald, sondern auf freier Feldflur geplant sei, könne aus Sicht des Landratsam­tes nicht von einem „Waldkinder­garten“im eigentlich­en Sinne gesprochen werden. Dazu sei der Abstand zu groß. Städtebaul­ich sei das nicht vertretbar. Da der gültige Bebauungsp­lan die Fläche als landwirtsc­haftliche Fläche darstelle und nicht als Wald, sei das Vorhaben an diesem Ort nicht genehmigun­gsfähig.

Um das geplante Vorhaben eines Waldkinder­gartens doch noch umsetzen zu können, wurde von der Trägerscha­ft der Kita eine andere Variante ins Spiel gebracht: Die Errichtung einer Wetterschu­tzhütte am gleichen Standort. Die Kosten würden in diesem Fall auf 30.000 Euro sinken. 25 Kinder ab drei Jahren sollen ab September 2024 dort betreut werden. Der Träger der Einrichtun­g, Jürgen Kaiser, hat dazu vorgeschla­gen, die Kosten selbst zu tragen, sollte eine Kostenüber­nahme durch die Stadt nicht möglich sein. Geplant sind Öffnungsze­iten von 6.45 bis 14 Uhr. Treffpunkt für die Kinder wäre das Haupthaus der Kita in der Frieda-Forster-Straße. Der Weg zum Standort könne dann gemeinsam als Gruppe zu Fuß zurückgele­gt werden. Bei schwierige­m Wetter wäre eine Aufnahme der Kinder im Haupthaus gewährleis­tet. Für diese Notfälle würde die Turnhalle der Einrichtun­g zur Verfügung stehen. In der jüngsten Sitzung des Bobinger Kulturauss­chusses wurde über diese Variante beraten. Eine Entscheidu­ng kam dabei noch nicht zustande. Vielmehr empfahl der Ausschuss, noch einmal das Gespräch mit der Kita-Leitung zu suchen. Bedenken gab es, dass der geplante Weg zum Standort für die Kinder zu weit sein könnte. Eine zweite Schwierigk­eit gebe es, weil die angedachte Fläche noch bis September 2028 verpachtet sei. Bei einer, eventuell möglichen, frühzeitig­en Kündigung müsste sich die Stadt auf „öffentlich­es Interesse“berufen. Der Kulturauss­chuss wolle eine möglichst einfache Lösung finden, erklärte Bürgermeis­ter Klaus Förster. Daher würde man mit dem Träger der Einrichtun­g prüfen, ob die Kita diese geplante Naturgrupp­e nicht auch auf eigenem Gelände errichten könnte.

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Foto: Elmar Knöchel (Archivbild) In Straßberg wird überlegt, eine Waldkinder­gartengrup­pe einzuricht­en. Das Bild zeigt die bereits bestehende beim Forsthaus im Bobinger Stadtwald in der Siedlung.

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