So geht es mit der Kultur weiter
Kulturamtsleiterin Doris Hafner blickt zurück ins vergangene Jahr und zeigt die künftigen Neuerungen auf. In einigen Bereichen muss in Schwabmünchen aber gespart werden.
Seit ziemlich genau vier Jahren gibt es in Schwabmünchen ein Kulturbüro und eine Kulturmanagerin, Dr. Doris Hafner. Doch für eine Person alleine waren die umfangreichen Aufgaben zu viel und so erhielt Hafner schnell Unterstützung:
Seit Mitte 2022 ergänzen Alina Krüger und Marilena Eberle das Kulturteam der Stadt. Alina Krüger ist wissenschaftliche Volontärin, also eine Auszubildende, und kümmert sich hauptsächlich um das Museum und das Drumherum. Marilena Eberle ist Veranstaltungsmanagerin und für die Organisation von Konzerten und Festen zuständig.
Seit das Schwabmünchner Kulturtrio zusammenarbeitet, hat sich viel Neues in Schwabmünchen entwickelt und etabliert: die Konzertreihe Sommer 100 zum Beispiel, die die Coronazeit überdauert hat. Oder die Digitalisierung im Museum, erlesene Jazzkonzerte, Gartenkonzerte für Senioren oder das publikumsträchtige Stadtfest mit großem Konzert im Stadtgarten. Doris Hafner stellte in der aktuellen Sitzung des Kulturausschusses am Dienstagabend noch etliche weitere Projekte in ihrem Rückblick vor.
Doch heuer wird die Kultur in der Stadt etwas abspecken müssen, da jede Abteilung im Schwabmünchner Rathaus aufgrund der angespannten Haushaltslage sparen muss. Im Ausblick von Doris Hafner auf das laufende Jahr wird deutlich: Die Jazznights werden wohl auf eine Jazz-Nacht gekürzt. Ebenso werden weniger Veranstaltungen im Sommer 100 geboten. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort. 2021 waren es noch 23 Konzerte, 2022 waren es 17, 2023 nur noch 13 und heuer sind noch neun Veranstaltungen in der Konzertreihe geplant. Das spart unter anderem Kosten für die Bühnenstandzeit im Rathausgarten.
Kleinere Konzerte mit wenigen Besuchern sollen künftig nicht mehr in der teuren Stadthalle, sondern beispielsweise an der Bühne am Wasserturm stattfinden oder
später auch im Bürgersaal des Alten Rathauses, wenn es denn fertig saniert ist – frühestens in etwa zwei Jahren. Ob das Stadtfest heuer an zwei oder wie vergangenes Jahr an drei Tagen stattfindet, ist noch offen.
Es gibt aber auch Neuerungen im aktuellen Kulturjahr: In der Reihe Sommer 100 ist ein Kinderkonzert am Nachmittag vorgesehen und ein Eröffnungskonzert im Stadtteil Mittelstetten. Erfolgreichste Veranstaltung des Sommer
100 im Jahr 2023 war übrigens das Konzert in Klimmach mit mehr als 200 Besuchern. So viele kamen nicht mal zur beliebten Band „Acoustic Revolution“.
Das Museum soll in Zukunft vielfältiger werden und den Besuchern noch mehr Mehrwert bieten. Als Lern-Ort zum Beispiel. Oder durch Mitmachaktionen und Workshops, aber auch technisch durch Touch-Tische, Audio-Führungen und QR-Codes.
In der Stadthalle sind dieses
Jahr unter anderem das verbleibende Jazz-Konzert geplant, ebenso ein Benefizkonzert mit dem Heeresmusikkorps sowie ein Konzert der Kunst- und Kulturpreisträger. Bürgermeister Lorenz Müller regte zudem an, das Lech-Wertach-Orchester zu engagieren.
Ob und wie das alles umgesetzt werden kann, hängt auch davon ab, ob die Stellen von Alina Krüger und Marilena Eberle verlängert werden. Beide haben befristete Verträge, die bald auslaufen.
Wie es für die beiden Frauen weitergeht, ist offiziell noch unklar. Nach Informationen unserer Zeitung haben sich die Mitglieder des Kulturausschusses am Dienstag für die Beibehaltung der beiden Stellen ausgesprochen und geben eine entsprechende Empfehlung an den Stadtrat weiter, der darüber in einer der nächsten nicht öffentlichen Sitzungen entscheidet. Personalangelegenheiten werden stets nicht öffentlich behandelt.