Was die Politik für Firmen tun kann
Es ist ein Spagat: Wie viel Fläche kann im Stadtgebiet Augsburg noch bebaut werden? Wo ist Platz für weiteren Wohnungsbau? Wo gibt es passende Areale für Neuansiedlungen von Firmen? Neue Gebäude benötigen Platz. Ein weiterer Aspekt: Wohnhäuser und Gewerbeeinheiten in Neubaugebieten müssen verkehrstechnisch erschlossen werden. Die in Augsburg ohne begrenzte Fläche wird weiter versiegelt. Stillstand kann jedoch nicht die richtige Antwort sein. Es gibt auch in Augsburg zum Glück noch Flächen in Gewerbegebieten, die zum Kauf angeboten werden. Das Gewerbegebiet in Lechhausen ist attraktiv, die Verkehrsanbindung mit Nähe zur Autobahn ideal. Das Quartier Haunstetten Südwest, das in den nächsten Jahren entwickelt wird, ist ebenfalls ein Areal mit Perspektive.
Die Hoffnung, dass in Augsburg Produktionsstätten mit hunderten Arbeitsplätzen angesiedelt werden, ist aber illusorisch. Für den Wirtschaftsstandort geht es eher darum, die verbliebenen Großunternehmen zu halten. Premium Aerotec, Renk, MT Aerospace und die MAN-Betriebe sorgen für tausende qualifizierte Arbeitsplätze im Produktionsbereich. Darauf ist weiter zu zählen. Wie schnell Produktionsstätten aufgegeben werden können, haben die zurückliegenden Jahre gezeigt. Fujitsu als Hersteller von Computern und das Lampenwerk von Osram haben Augsburg den Rücken gekehrt. Die Areale werden anderweitig genutzt. Auf dem ehemaligen Fujitsu-Areal ist der Walter Technology Campus entstanden. Man hat sich von der Produktion verabschiedet. Dienstleister und die Universität nutzen unter anderem ehemalige Produktionshallen und Verwaltungsgebäude. Es sind Arbeitsplätze anderer Art entstanden.
Beim ehemaligen Osram-Werk (später Ledvance) an der Berliner Allee hat sich die Stadt vom Gedanken verabschiedet, nochmals Gewerbe nahe dem Lech anzusiedeln. Die Politik im Rathaus macht den Weg frei für Wohnungsbau. 800 bis 900 Wohnungen sollen entstehen. Es ist eine nachvollziehbare Entscheidung. Auch Wohnungen werden in Augsburg dringend benötigt. Wo der Platz für Firmen nicht mehr attraktiv genug ist, muss umgedacht werden.