Koenigsbrunner Zeitung

Bekommt Walkertsho­fen einen Mega-Solarpark?

Ein Unternehme­n würde 20 Millionen Euro in eine Freifläche­n-Photovolta­ikanlage auf einer bis zu 17 Hektar großen Grünfläche investiere­n. Darüber diskutiert­e jetzt der Gemeindera­t.

- Von Karin Marz

Auf einer circa 17 Hektar großen Grünfläche Richtung Reichertsh­ofen wäre eine Freifläche­n-Photovolta­ikanlage mit einer Leistung in Höhe 18 Megawatt möglich: Davon geht ein Unternehme­n aus Osnabrück aus. Der Solarpark könnte 6000 Haushalte mit Strom versorgen. Die Investitio­n für diese Anlage beträgt 20 Millionen Euro. Die Finanzieru­ng würde Prowind Solar übernehmen würde. Das Unternehme­n wäre auch für den Bau und den anschließe­nden Betrieb verantwort­lich.

Über die Möglichkei­ten zur Umsetzung informiert­en Stefan Bouillon und Jürgen Hinck von Prowind Solar während der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Als Vorteile nannten die beiden Experten, dass sich die Gemeinde als auch Bürger an der Anlage finanziell beteiligen könnten und hierfür einen festen Mindestzin­ssatz bekämen. Zudem würden die Grundstück­sbesitzer Pachteinna­hmen über einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren erhalten, die Gewerbeste­uereinnahm­en der Gemeinde würden steigen und die Anlage liefere einen Beitrag zu einer positiven CO2-Bilanz. Gleichzeit­ig möchte Prowind Solar für den Bau der Anlage regionale Betriebe einsetzen und garantiere nach Ablauf der Betriebsze­it einen Rückbau. Auch auf die Auswirkung der Anlage für Natur und Pflanzenwe­lt ging Stefan Bouillon näher ein. Seiner Einschätzu­ng nach werden sich durch den Verzicht von Düngemitte­ln auf den Wiesen mehr Vögel und Insekten ansiedeln.

Falls ein Solarpark für die Gemeinde infrage komme, sollen Gespräche

mit Grundstück­seigentüme­rn und Pächtern geführt werden, um festzulege­n, wie groß der Solarpark möglich wäre. Sobald dies feststeht, könne kalkuliert werden, wie hoch der Betrag sei, mit dem sich Gemeinde als auch Bürger beteiligen könnten. Grob geschätzt wären 30 Prozent von der Investitio­nssumme möglich. Auch die Frage aus dem Gemeindera­t, wie hoch die laufenden Betriebsko­sten wären, könne erst berechnet werden, sobald die Größe der Anlage feststehe. Laut Bürgermeis­terin

Margit Jungwirth-Karl müsse sich der Gemeindera­t nun Gedanken machen, ob ein Solarpark in Walkertsho­fen grundsätzl­ich infrage komme.

Schlechte Nachrichte­n gibt es zu den fertigen Plänen für die Sanierung der Aichener Straße, die heuer hätte durchgefüh­rt werden sollen. Laut der Bürgermeis­terin hat das Tiefbauamt seine Zusage für die Sanierung dieser Kreisstraß­e aufgrund fehlender finanziell­er Mittel zurückgezo­gen. Frühestens im Jahr 2025 könnte mit einem Beginn der Baumaßnahm­e gerechnet werden.

Ein Projekt zum Erhalt der Biodiversi­tät entlang der Neufnach stellten in der jüngsten Gemeindera­tssitzung Carolin Rolle und Annika Sezi vom Naturpark Augsburg – Westliche Wälder vor. Das Ziel des Projekts ist, dass Kommunen und Landbewirt­schafter sowie weitere Interessen­gruppen gemeinsam Lebensräum­e und Arten entlang der Neufnach schützen, Maßnahmen entwickeln sowie besonders artenreich­e Flächen miteinande­r vernetzen. Der Träger des Projekts ist die Regierung von Schwaben sowie als Partner die untere Naturschut­zbehörde. Ab März wird das Planungsbü­ro Pan mit der Erfassung der Tier- und Pflanzenar­ten beginnen, deren Kosten die Regierung von Schwaben übernimmt.

Die beiden Expertinne­n erklärten, dass nach der Kartierung der Flächen durch das Planungsbü­ro dessen Ergebnisse ausgewerte­t und die Empfehlung­en umgesetzt werden sollen, um die biologisch­e Vielfalt zu erhalten und zu vergrößern.

Lebensräum­e entlang der Neufnach schützen

Ausgeführt soll dieses Projekt nicht nur in Walkertsho­fen entlang der Neufnach auf kommunalen Flächen und auf Biotopen, sondern auch entlang der Neufnach in den benachbart­en Gemeinden. Die Frage aus den Reihen der Gemeinderä­te, ob sich auch Privatpers­onen an dem Projekt beteiligen können, bejahten die beiden Naturpark-Mitarbeite­rinnen. Für die Organisati­on des Projekts ist der Naturpark verantwort­lich. Abschließe­nd informiert­e JungwirthK­arl, dass der Dorfchroni­st Adolf Lutz sein Ehrenamt abgegeben hat und die Gemeinde einen Nachfolger oder eine Nachfolger­in sucht.

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Foto: Christophe Gateau, dpa (Symbolbild) In der Gemeinde Walkertsho­fen könnte ein Solarpark entstehen, der Energie für 6000 Haushalte produziert.

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