Entscheidung über Bahntrasse rückt näher
Neubau der Strecke Augsburg-Ulm
Augsburg Bei der Planung der neuen Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ulm könnte die Öffentlichkeit bis spätestens Ende Juni erfahren, welche Variante die Deutsche Bahn bevorzugt. Das sagte der zuständige Staatsekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer (FDP), unserer Redaktion. „Ich gehe davon aus, dass zumindest Zwischenergebnisse zum Raumordnungsverfahren und Trassenauswahlverfahren auch der Öffentlichkeit kommuniziert werden, also möglicherweise schon Ende dieses Halbjahres“, sagte Theurer. Die Bahn hatte bisher ein Ergebnis für Ende des Jahres signalisiert.
Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bahn bei der Regierung von Schwaben ihre Pläne und Gutachten eingereicht. Im September leitete diese das Raumordnungsverfahren ein. Bis Dezember hatten die betroffenen Gemeinden, Verbände und Behörden Zeit, sich zu den Plänen zu positionieren. Die Behörde trägt alle Bedenken zusammen und prüft, ob sie bei den jeweiligen Varianten Probleme sieht – etwa bezüglich des Umweltschutzes oder anderer Bauplanungen. Parallel dazu arbeitet die Deutsche Bahn am Trassenauswahlverfahren. Anhand einheitlicher Kriterien will sie alle Varianten bewerten. Dazu hat sie Ingenieurbüros und Umweltgutachter beauftragt.
Die Bahn entscheidet, wenn Raumordnungs- und Trassenauswahlverfahren abgeschlossen sind. Aus beidem erarbeitet sie die Vorzugsvariante. Auch hier rechnet Theurer mit einer Entscheidung noch bis Ende Juni. Im Mai 2025 soll dann der Bundestag darüber befinden, ob die ICE-Strecke so umgesetzt wird. Damit gebaut werden kann, muss das Parlament Finanzmittel bereitstellen. Anfang des Monats wurde bekannt, dass für Bahn-Neubauprojekte statt 45 Milliarden nur noch 27 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Für die Strecke Ulm-Augsburg sieht Theurer aber kein Problem: „Es gibt die klare Ansage an die Deutsche Bahn, dass weiter zügig geplant werden muss.“