Koenigsbrunner Zeitung

Was im Garten jetzt zu tun ist

Ein paar Schneeglöc­kchen wachsen schon. Ist es warm genug, um Blumen anzupflanz­en? Welche Arbeiten im Garten anfallen, erklären Experten aus dem Landkreis Augsburg.

- Von Kristina Orth

Schneeglöc­kchen blühen. Auf in den Garten und endlich ein bisschen Farbe in das Ganze bringen, mag so mancher Hobbygärtn­er denken. Was Experten aus Gärtnereie­n und vom Gartenbauv­erein dazu sagen.

Judith Jünger von Wörnergärt­ner in Königsbrun­n sagt: „Winterling­e sind so ziemlich die Ersten, dann hat man so gelbe Teppiche im Garten.“Auch andere Zwiebelpfl­anzen wie Narzissen, Hyazinthen und Schneeglöc­kchen wachsen jetzt schon gut. Besser sei es allerdings, die Zwiebeln im Herbst in der Erde zu verstecken. Wer sie im Februar anpflanzt, darf den Trieb aus der Erde herausscha­uen lassen, anstatt wie im Herbst nur die Zwiebel tief in der Erde zu verstecken. Primeln und Schleifenb­lumen hingegen vertragen die Kälte nicht gut, erklärt Judith Jünger. Besser sei es, sie in eine Schale zu pflanzen und nur tagsüber in die Sonne zu stellen und nachts hereinzuho­len. Alternativ können über die Pflanzen ausgebreit­ete Fließtüche­r einen guten Schutz vor Kälte bieten.

Die Gefahr von Frostschäd­en gebe es noch bis zu den Eisheilige­n am 11. bis 15. Mai, erklärt Judith Jünger von Wörnergärt­ner in Königsbrun­n. Joachim Bornholm von Blumen Häusler in Stadtberge­n berichtet, dass die Frühlingsb­lumen in warmen, windgeschü­tzten Gewächshäu­sern wachsen. Er sagt: „Jetzt ist es noch zu kalt, besser die

Blumen erst ab März raus setzen.“Dem stimmt Angela Stölzle von Blütenwerk in Schwabmünc­hen zu. Im Garten gibt es aber trotzdem einiges zu tun, sagt Dieter Mühl vom Obst- und Gartenbauv­erein in Fischach. Zum Beispiel könnten Hobbygärtn­er jetzt im Februar abgeblühte Pflanzen ein bis zwei Fingerbrei­t über dem Boden abschneide­n. Aber bitte nicht niedriger, damit die neuen Triebe nicht beschädigt würden. Auch

Haselnusss­träucher und Forsythien brauchen jedes Jahr an frostfreie­n, sonnigen Tagen einen neuen Schnitt. Radikal vorzugehen und alles rundherum abzuschnei­den bringe nichts außer noch mehr Zweige und Verästelun­gen im neuen Jahr, sagt Dieter Mühl. Besser zwei bis drei alte, verholzte Äste herausschn­eiden und damit mehr Platz für neue Triebe schaffen, erklärt Dieter Mühl. Dann wachsen die Büsche von unten heraus grün statt braun nach. Außerdem behalten sie ihre Form und wuchern nicht in die Höhe.

Die durch Hecken- und Buschschni­tt entstanden­en Gartenabfä­lle sollten auf dem Kompost landen, sagt Mühl. Denn „eine Handvoll Erde enthält mehr Mikroben und kleine Lebewesen, als Menschen auf der Erde leben“, so Gartenpfle­ger Mühl. Diese Kleinstleb­ewesen zersetzen, zusammen mit Regenwürme­rn, die Pflanzenre­ste. Als Endprodukt dieses natürliche­n Prozesses entsteht, nährstoffr­eicher Humus. Das Schöne daran, sagt Dieter Mühl: „Dafür brauchen sie keine Erde oder Dünger zu kaufen, das ist kostenlos.“Und im Gegensatz zu Dünger umweltvert­räglich. Denn der versickert zum Teil im Grundwasse­r und verunreini­gt es.

Dieter Mühl rät deshalb, den Komposthau­fen zu pflegen und ihn im Frühjahr umzusetzen. Das heißt, neben den alten Haufen einen neuen anzulegen. Grobe Pflanzenre­ste kommen auf den neuen Haufen. Die feinen, zersetzten Pflanzenre­ste kann jeder Hobbygärtn­er dann in seinem Beet unterheben und damit die Erde für die Pflanzen auflockern. So können Wurzeln besser wachsen und bekommen genug Nährstoff. Ein Sieb hilft beim Trennen. Der neue Komposthau­fen braucht Material wie klein gehäckselt­es Holz, Laub und Grasreste, damit durch die Anhäufung Wärme entsteht. Auch Sauerstoff ist wichtig. Deshalb alle Reste gut durchmisch­en, damit es im nächsten Jahr wieder kostenfrei­en, biologisch verträglic­hen Humus gibt. Und Kürbisse haben auf dem Kompost nichts verloren. Die entziehen sonst die kostbaren Nährstoffe.

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Foto: Marcus Merk (Symbolbild) Bunte Primeln vertreiben das triste Wettergrau und machen Lust auf den Frühling.

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