Was im Garten jetzt zu tun ist
Ein paar Schneeglöckchen wachsen schon. Ist es warm genug, um Blumen anzupflanzen? Welche Arbeiten im Garten anfallen, erklären Experten aus dem Landkreis Augsburg.
Schneeglöckchen blühen. Auf in den Garten und endlich ein bisschen Farbe in das Ganze bringen, mag so mancher Hobbygärtner denken. Was Experten aus Gärtnereien und vom Gartenbauverein dazu sagen.
Judith Jünger von Wörnergärtner in Königsbrunn sagt: „Winterlinge sind so ziemlich die Ersten, dann hat man so gelbe Teppiche im Garten.“Auch andere Zwiebelpflanzen wie Narzissen, Hyazinthen und Schneeglöckchen wachsen jetzt schon gut. Besser sei es allerdings, die Zwiebeln im Herbst in der Erde zu verstecken. Wer sie im Februar anpflanzt, darf den Trieb aus der Erde herausschauen lassen, anstatt wie im Herbst nur die Zwiebel tief in der Erde zu verstecken. Primeln und Schleifenblumen hingegen vertragen die Kälte nicht gut, erklärt Judith Jünger. Besser sei es, sie in eine Schale zu pflanzen und nur tagsüber in die Sonne zu stellen und nachts hereinzuholen. Alternativ können über die Pflanzen ausgebreitete Fließtücher einen guten Schutz vor Kälte bieten.
Die Gefahr von Frostschäden gebe es noch bis zu den Eisheiligen am 11. bis 15. Mai, erklärt Judith Jünger von Wörnergärtner in Königsbrunn. Joachim Bornholm von Blumen Häusler in Stadtbergen berichtet, dass die Frühlingsblumen in warmen, windgeschützten Gewächshäusern wachsen. Er sagt: „Jetzt ist es noch zu kalt, besser die
Blumen erst ab März raus setzen.“Dem stimmt Angela Stölzle von Blütenwerk in Schwabmünchen zu. Im Garten gibt es aber trotzdem einiges zu tun, sagt Dieter Mühl vom Obst- und Gartenbauverein in Fischach. Zum Beispiel könnten Hobbygärtner jetzt im Februar abgeblühte Pflanzen ein bis zwei Fingerbreit über dem Boden abschneiden. Aber bitte nicht niedriger, damit die neuen Triebe nicht beschädigt würden. Auch
Haselnusssträucher und Forsythien brauchen jedes Jahr an frostfreien, sonnigen Tagen einen neuen Schnitt. Radikal vorzugehen und alles rundherum abzuschneiden bringe nichts außer noch mehr Zweige und Verästelungen im neuen Jahr, sagt Dieter Mühl. Besser zwei bis drei alte, verholzte Äste herausschneiden und damit mehr Platz für neue Triebe schaffen, erklärt Dieter Mühl. Dann wachsen die Büsche von unten heraus grün statt braun nach. Außerdem behalten sie ihre Form und wuchern nicht in die Höhe.
Die durch Hecken- und Buschschnitt entstandenen Gartenabfälle sollten auf dem Kompost landen, sagt Mühl. Denn „eine Handvoll Erde enthält mehr Mikroben und kleine Lebewesen, als Menschen auf der Erde leben“, so Gartenpfleger Mühl. Diese Kleinstlebewesen zersetzen, zusammen mit Regenwürmern, die Pflanzenreste. Als Endprodukt dieses natürlichen Prozesses entsteht, nährstoffreicher Humus. Das Schöne daran, sagt Dieter Mühl: „Dafür brauchen sie keine Erde oder Dünger zu kaufen, das ist kostenlos.“Und im Gegensatz zu Dünger umweltverträglich. Denn der versickert zum Teil im Grundwasser und verunreinigt es.
Dieter Mühl rät deshalb, den Komposthaufen zu pflegen und ihn im Frühjahr umzusetzen. Das heißt, neben den alten Haufen einen neuen anzulegen. Grobe Pflanzenreste kommen auf den neuen Haufen. Die feinen, zersetzten Pflanzenreste kann jeder Hobbygärtner dann in seinem Beet unterheben und damit die Erde für die Pflanzen auflockern. So können Wurzeln besser wachsen und bekommen genug Nährstoff. Ein Sieb hilft beim Trennen. Der neue Komposthaufen braucht Material wie klein gehäckseltes Holz, Laub und Grasreste, damit durch die Anhäufung Wärme entsteht. Auch Sauerstoff ist wichtig. Deshalb alle Reste gut durchmischen, damit es im nächsten Jahr wieder kostenfreien, biologisch verträglichen Humus gibt. Und Kürbisse haben auf dem Kompost nichts verloren. Die entziehen sonst die kostbaren Nährstoffe.