Streik bei Lidl in Graben
Die Gewerkschaft Verdi fordert mehr Geld für Angestellte
Die Gewerkschaft Verdi ruft für das Wochenende in mehr als 80 Betrieben in Bayern zum Arbeitskampf auf. Die Streikpläne gelten auch für das Lidl-Zentrallager in Graben. Ziel ist, die „Blockade der Konzerne“zu durchbrechen. Hubert Thiermeyer, Verhandlungsführer der Gewerkschaft im bayerischen Einzelhandel meint: „Die Konzerne im Handel blockieren die Tarifverhandlungen für existenzsichernde Einkommen. Sie setzen ein Tarifdiktat, das im Ergebnis die Beschäftigten von armutsfesten
Warnung vor Altersarmut
Einkommen entfernt und der Altersarmut näherbringt. Unsere Kolleginnen und Kollegen können sich keine weiteren Reallohnverluste leisten.“
Seit April finden eigenständige Tarifverhandlungen in Bayern für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel, im Groß- und Außenhandel und im genossenschaftlichen Großhandel statt. Die Angebote der Arbeitgeberverbände bewegen sich zwischen 4,5 und 5,3 Prozent Entgelterhöhung im Jahr 2023. Zum Teil ergänzt wurden die Angebote um Inflationsausgleichsprämien von weniger als 1000 Euro. Für das zweite Jahr boten die Arbeitgeber Erhöhungen zwischen 2,9 und 3,1 Prozent an. Die Angebote haben eine Laufzeit von 24 Monaten. Thomas Gürlebeck, Verdi-Verhandlungsführer im bayerischen Groß- und Außenhandel: „Seit über 10 Monaten kämpfen die Beschäftigten im Handel mit ungeheurem Mut und Ausdauer gegen die Ignoranz der Konzerne an. Dabei streiten sie nicht nur für sich und ihre Familien, sondern für einen nachhaltigen Handel, in dem Beschäftigte von ihrem Gehalt leben können und nicht auf staatliche Transferleistungen angewiesen sind.“(AZ)