Koenigsbrunner Zeitung

Fasten: „Auch mal an die denken, die nicht so viel haben“

Jetzt ist der Faschingss­paß vorbei, und die Fastenzeit beginnt. Wer fastet im Landkreis Augsburg noch und warum?

- Von Kristina Orth

Schwabmünc­hen Warum verzichten manche Menschen in der Fastenzeit auf bestimmte Lebensmitt­el und andere nicht? Und welche Genussmitt­el meiden die Menschen dann bis zur Osterzeit. Das sagen Menschen aus dem Landkreis Augsburg.

Brigitte Almanstött­er aus Hiltenfing­en, 56 Jahre, erklärt: „Es ist ein bewusster Verzicht, auf etwas, was man gerne hat, und man denkt dabei an die Leute, die nicht so viel haben.“

Sie verzichtet deshalb bis

Ostern ganz bewusst auf Süßigkeite­n und Alkohol, auch wenn es manchmal schwerfäll­t. Der Verzicht führe dazu, dass sie größere Dankbarkei­t dafür empfindet, wie gut es ihr im Leben geht. Außerdem sei die Freude an Ostern, dann umso größer, wenn es wieder ein Festessen gebe. Wobei das bei Almanstött­er

ohne Fleisch sein wird – sie ist Vegetarier­in.

Bernd Stech kommt ursprüngli­ch aus Ostdeutsch­land und lebt mit seinen 81 Jahren schon lange in Schwabmünc­hen. Die Kinder sind groß und er ist Witwer. Er sagt: „Ich war schon immer schlank und muss nicht fasten.“

Er trinke jeden Tag drei Bier, auch manchmal ein Glas Rotwein, wenn er kocht. Im Fasten sieht er in seinem Alter keinen Sinn mehr, denn es könne ja in 14 Tagen schon vorbei mit ihm sein. Freude hat er auch so an seinen eineinhalb Urenkeln, wie er scherzhaft sagt. Ein Enkelkind ist nämlich bisher nicht geboren.

Ingrid Strittmatt­er aus Aystetten, 55 Jahre, betont: „Ab Morgen gibt es keinen Kuchen mehr und keine Schokolade, außer vielleicht sonntags.“Das entscheide sie dann spontan, ob es einen Tag in der Woche geben werde, an dem sie sich eine kleine Nascherei als Ausnahme

gönne. Sie findet prinzipiel­l, dass Fasten ein schöner Brauch sei.

Nach der Schlemmere­i in der Faschingsz­eit gehöre der Verzicht bis Ostern für sie zum Brauchtum dazu.

Irmgard Kammerer, 72 Jahre, aus Schwabmünc­hen berichtet: „Ich habe mir gedacht, vielleicht kann ich mein Gewicht etwas durch das Fasten reduzieren.“Deshalb möchte sie für die nächsten Wochen auf ein bestimmtes Lebensmitt­el verzichten: „Die Schokolade­nverführun­g am Abend möchte ich mir verkneifen.“Das gehe immer besonders auf die Figur.

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Irmgard Kammerer
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Ingrid Strittmatt­er
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Brigitte Almanstött­er
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Bernd Stech

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