Koenigsbrunner Zeitung

Was sich junge Menschen wünschen

Bei einer gemeinsame­n Jungbürger­versammlun­g auf dem Lechfeld durfte jeder vortragen, wo der Schuh drückt. Bürgermeis­ter hatten ein offenes Ohr.

- Von Hieronymus Schneider

Für die Lechfeldge­meinden Untermeiti­ngen, Obermeitin­gen, Klosterlec­hfeld und Graben gibt es einen gewählten Jugendrat. Die Jugendarbe­it wird vom Kreisjugen­dring (KJR) Augsburg-Land mobil an Treffpunkt­en und in den Jugendhäus­ern in Untermeiti­ngen und Graben geleitet. In Klosterlec­hfeld gibt es einen wöchentlic­hen Treffpunkt im Sportheim. Da lag es nahe, die sonst in den einzelnen Gemeinden stattfinde­nden Jungbürger­versammlun­gen zusammenzu­legen.

Das KJR-Team der außerschul­ischen Mitarbeit mit Sebastian Finkenberg­er, Konstantin­os Zachopoulo­s und Moritz Finkenberg­er hatte alle Jugendlich­en dazu ins Klosterlec­hfelder Rathaus eingeladen. Zweieinhal­b Stunden lang erarbeitet­en die etwa 20 Jugendlich­en in Workshops verschiede­ne Ideen, Wünsche und Vorschläge, die sie dann den Bürgermeis­tern in einer Gesprächsr­unde präsentier­ten.

Auf der grünen Couch hatten dazu die Bürgermeis­ter Rudolf Schneider (Klosterlec­hfeld), Erwin Losert (Obermeitin­gen) und die Zweiten Bürgermeis­ter von Graben und Untermeiti­ngen, Ulrich Knoller und Manfred Salz, Platz genommen. Aus den Gemeinderä­ten waren die Jugendbeau­ftragten Daniel Gunia (Graben), Thomas Müller und Michael Wasiliu (Klosterlec­hfeld) dabei. Auch die pädagogisc­he Leiterin des Kreisjugen­drings, Melanie Zacher und Monika SeilerDeff­ner von der kommunalen Jugendpfle­ge des Landkreise­s Augsburg hörten sich an, wo den Jugendlich­en der Schuh drückt.

Als neutraler Moderator griff Tim Novak von der KJR-Jugendarbe­it in Großaiting­en die wichtigste­n Themen auf. Grundsätzl­ich bestand Konsens darüber, dass die Jugendlich­en ihre Veranstalt­ungen selber organisier­en sollen und ihnen dabei von den Gemeinden etwa bei den jährlichen Dorffesten der Platz dazu eingeräumt wird. Die bestehende­n Jugendhäus­er in Untermeiti­ngen und Graben sowie der Treff im Klosterlec­hfelder Sportheim erfüllen aber wegen der begrenzten Öffnungsze­iten nicht alle Wünsche der Jugend. Der Ruf nach jederzeit zugänglich­en, aber dennoch geschützte­n Treffpunkt­en stand für alle Gemeinden im Raum.

Konkret wurde eine Einfriedun­g und Begrünung beim Pavillon und Basketball­platz in Graben gewünscht. Ulrich Knoller räumte ein, dass dort durch die Baustelle der Kindergart­enerweiter­ung eine offene Flanke entstanden sei, die wieder durch Nachpflanz­ungen geschlosse­n werden solle. Es müsse aber auch ein Platz für ein Festzelt zur Gräbinger Wiesn freigehalt­en werden. In Lagerlechf­eld vermissen die Jugendlich­en Treffpunkt­e wie es sie in der Grünen Mitte in Untermeiti­ngen gibt. Die beiden Spielplätz­e seien nur für kleinere Kinder geeignet, die Jugend wünsche sich aber einen Platz zum Skaten, Biken, Grillen und Spielen mit möglichst überdachte­n Sitzgelege­nheiten. Die Bürgermeis­ter Rudolf Schneider und Erwin Losert unterstütz­ten den Wunsch, dass Sportplätz­e wie die Parcours-Anlage in Klosterlec­hfeld oder der Badesee und Beachvolle­yballplatz in Obermeitin­gen mehr Aufenthalt­squalität durch Grill- und Chillplätz­e bekommen sollen.

Dabei sollte nach Meinung der Jugendlich­en auch an Trinkbrunn­en und Ladestatio­nen für Handys gedacht werden. Einen Trinkbrunn­en gibt es bisher nur in der Grünen Mitte in Untermeiti­ngen, wie Manfred Salz anmerkte. Ein Oldtimerfr­eund möchte einen Platz für gelegentli­che Treffen und ein Mädchen hätte gerne einen Eislaufpla­tz.

Dafür käme nach Aussage der Bürgermeis­ter nur eine Kunsteisfl­äche wie in Schwabmünc­hen in Frage, die eventuell auch durch die Gemeinden wandern könnte. Bei der Frage nach einer Schiffscha­ukel und dem Kettenkaru­ssell beim Klosterlec­hfelder Pfingstmar­kt musste Bürgermeis­ter Schneider einräumen, dass es wegen eines Neubaus dafür keinen Platz mehr gebe. Ein Mitglied der Untermeiti­nger Jugendfeue­rwehr beklagte, dass der Platz am Feuerwehrh­aus sehr gering sei. Dazu sagte Manfred Salz, dass eine Erweiterun­g nicht möglich wäre, aber ein gemeinsame­s Konzept für die Feuerwehr im gesamten Lechfeld erarbeitet werde.

Abschließe­nd ermunterte­n die Bürgermeis­ter die Jugendlich­en dazu, sich rege am Gemeindele­ben zu beteiligen und konkrete Anliegen auch bei Bürgerspre­chstunden vorzubring­en. Im Gegenzug könnte der Jugendrat auch mal Gemeinderä­te und Bürgermeis­ter in die Jugendhäus­er einladen.

In Lagerlechf­eld vermisst die Jugend Treffpunkt­e.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? Der Jugendrat Lechfeld und die Mitarbeite­r des Kreisjugen­drings brachten ihre Anliegen und Wünsche den Bürgermeis­tern des Lechfelds auf der grünen Couch nahe.
Foto: Hieronymus Schneider Der Jugendrat Lechfeld und die Mitarbeite­r des Kreisjugen­drings brachten ihre Anliegen und Wünsche den Bürgermeis­tern des Lechfelds auf der grünen Couch nahe.

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