Kostet der Bobinger Stadtbote zu viel?
Die zehn Ausgaben, die jährlich erscheinen, sind teurer als vom Stadtrat beschlossen. Der Rechnungsprüfungsausschuss mahnt die Einhaltung der Stadtratsbeschlüsse an.
Im Jahr 2021 hatte der Bobinger Stadtrat nach langen Beratungen beschlossen, jährlich zehn Ausgaben des Bobinger Stadtboten zu produzieren. Das Informationsblatt der Stadt erscheint als gedruckte Ausgabe und digital. Dafür wurde ein Budget von rund 22.000 Euro pro Jahr genehmigt.
Während sich die Vertreterinnen und Vertreter der CSU-Fraktion bei den damaligen Beratungen einen größeren Seitenumfang wünschten, sah man bei der SPD den Papierverbrauch kritisch. Die Fraktion der Grünen plädierte dafür, den Stadtboten ausschließlich digital zu verbreiten und stimmte letztlich als einzige Fraktion gegen den damaligen Beschluss.
Bei der Überprüfung der Jahresabrechnung 2022 stellte der zuständige Rechnungsprüfungsausschuss jetzt fest, dass die tatsächlichen Kosten wesentlich höher gewesen wären als vom Stadtrat seinerzeit genehmigt. Um insgesamt 36 Prozent, also rund 7800 Euro, sei der Kostenrahmen überzogen worden. Sie seien entstanden, weil es regelmäßig mehr Textseiten gegeben hätte als ursprünglich geplant. Dabei werde der Stadt Bobingen jede zusätzliche Seite mit 50 Euro in Rechnung gestellt. Eine
Beschränkung der Zeichenzahl bei Fremdbeiträgen und eine Nachbearbeitung der Inhalte hätten nicht den erwünschten Effekt gehabt, die vorgegebene Seitenzahl einzuhalten. Als Begründung für die Mehrkosten erklärte die Bobinger Verwaltung, dass der Stadtbote für Vereine und Institutionen ein wichtiger Informationsträger sei. Stadtrat Franz Handschuh (FBU) sagte dazu: „Wenn Beschlussfassungen einfach ignoriert werden, dann ist die Frage zu stellen, wozu sich die Ausschüsse und der Stadtrat, nach eingehenden Diskussionen von Sachverhalten, überhaupt zu Sitzungen zusammenfinden?“
Handschuh merkte weiterhin an, dass in diesem konkreten Fall genau der Vorschlag, den Umfang des Stadtboten mit den daraus resultierenden Mehrkosten zu erhöhen, im Stadtrat zur Diskussion gestanden habe. Dafür habe es aber keine Mehrheit gegeben. Mittlerweile sei mit der Ausgabe Januar/Februar das Layout verändert worden, wurde seitens der Verwaltung erklärt. Ausgehend vom normalen Textvolumen solle dies eine Ersparnis von rund zehn Textseiten je Ausgabe bewirken. Zusätzlich habe man mit dem ausführenden Verlag einen Preisnachlass in Höhe von 200 Euro je Ausgabe auf den bisherigen Bezugspreis aushandeln können.