Hallenbad: Was wird aus den Neubad-Plänen in Bobingen?
Das Bobinger Hallenbad wurde vor knapp einem Jahr geschlossen. Schwimmzeiten sind schwer zu bekommen. Eine Entscheidung zum Neubau steht weiterhin aus.
Für viele Bobingerinnen und Bobinger kam es durchaus überraschend, als das Bobinger Hallenbad zum Ende der Wintersaison im vergangenen Jahr komplett geschlossen wurde. Nach langen Diskussionen kamen die Stadträtinnen und -räte überein, dass ein Weiterbetrieb aus technischer Sicht nicht mehr möglich ist. Eine Sanierung sei unwirtschaftlich. Schon damals gab es Befürchtungen, dass das Bad nie wieder geöffnet werden könnte, wenn es einmal geschlossen ist.
Kurz nach dem verkündeten Aus wurden bei verschiedenen Beratungen im Stadtrat Hoffnungen geschürt, dass es einen Badneubau geben könnte. Ein sogenanntes „Hollandbad“sollte es sein. Eine abgespeckte Variante mit nur einem Becken und nur dem Nötigsten drumherum. Doch nach knapp einem Jahr ist eine Entscheidung weiterhin nicht in Sicht. Zurzeit laufen in Bobingen die Haushaltsdebatten und natürlich sind dort immer wieder das Freibad und das – geschlossene – Hallenbad Thema. Dazu sagte im Werk- und Betriebsausschuss
Bürgermeister Klaus Förster: „Wir haben verschiedene Fördergelder beantragt. Jetzt warten wir auf die möglichen Bescheide. Sollten wir Gelder erhalten, müssen wir uns überlegen, ob wir uns einen Badneubau leisten können.“
Ob Fördermittel nach Bobingen fließen, ist unklar. Denn um die Fördertöpfe bemühen sich viele Kommunen mit maroden Hallenbädern. Angesichts der angespannten Finanzlage in Bobingen ist es auch mit Fördergeldern noch längst nicht beschlossene Sache, dass ein neues Bad gebaut würde. Sollten im ersten Halbjahr dieses Jahres mögliche Förderzusagen kommen, müsste im Haushaltsjahr 2025 ein Beschluss gefasst werden. Legt man die bei solchen Projekten zu erwartenden Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten
zugrunde, ist mit einem neuen Hallenbad in Bobingen wohl nicht vor dem Jahr 2030 zu rechnen.
Momentan sind drei Mitarbeitende aus Bobingen an den Wochenenden in Königsbrunn im Einsatz, um das dortige Hallenbad in diesen Tagen öffnen zu können. Andere Mitarbeitende sind im alten Hallenbad damit beschäftigt, noch brauchbare Einrichtungsgenstände auszubauen und das Bad auf den Abriss vorzubereiten. Ohne Entscheidung für ein Hallenbad ist es fraglich, ob die Fachkräfte dem Bobinger Bad treu bleiben, wenn sie im Winter fachfremd eingesetzt werden. Der Bobinger Bäderchef Bernhard Langert äußerte schon mehrmals Befürchtungen, dass Personal abwandern könnte. Dann wäre sogar ein Weiterbetrieb des Freibades in Gefahr.