Koenigsbrunner Zeitung

„Mehr Tempo“bei Bau der Sportstätt­en

Lob und Kritik für Plan des Referenten

- Von Andrea Bogenreuth­er

Wie schnell und mit welchen Maßnahmen kann die Stadt Augsburg die angespannt­e Lage bei den Belegungsz­eiten der städtische­n Sportanlag­en und Bäder entschärfe­n? Diese Frage trieb die Mitglieder des Sportaussc­husses um, als ihnen Sportrefer­ent Jürgen Enninger seine Priorisier­ungsliste vorstellte. Grundlage war der vor sieben Jahren erstellte Sport- und Bäderentwi­cklungspla­n, der nun in entscheide­nden Punkten an die aktuellen Bedürfniss­e angepasst wurde. Trotz vieler kleinerer Maßnahmen wie ein inklusives Sportfest, Sportstamm­tische und ein Bambini-Fußballtur­nier überstrahl­t ein gravierend­es Problem alles: zu wenig Raum für zu viele Sportsuche­nde. Das führt zu Ärger bei den Belegungsz­eiten und zur Überbelast­ung der Rasenplätz­e auf den Bezirksspo­rtanlagen.

Abhilfe können da nur neue oder modernisie­rte Sportstätt­en schaffen, doch es könnten noch Jahre vergehen, bis ein neuer alternativ­er Kunstrasen­platz entstanden, der Spickelbad-Ersatzbau auf den Weg gebracht und die ErhardWund­erlich-Sporthalle vollständi­g saniert ist. Zeit, die die Stadt angesichts ihres Wachstums nicht hat, wie Stadtrat Dirk Wurm (SPD) betonte. „Wir müssen das Tempo deutlich erhöhen, wenn wir den Nachfragen nachkommen wollen. Wir müssen mit Zug zum Tor spielen, sonst bekommen wir Probleme, die wir nicht mehr einfangen.“

Zwar freue es ihn, dass der Sport- und Bäderplan aus „einer anderen Amtsperiod­e“, in der Wurm selbst noch als Referent für den Sport zuständig war, weitergefü­hrt werde, da „an den Maßnahmen, die begonnen wurden, nichts falsch ist“. Dennoch gehe alles viel zu langsam. So werde beim Sporttreff in Oberhausen, der 2020 begonnen wurde, erst in diesem Jahr der zweite Bauabschni­tt fertig.

Der Stadtrat aus der Opposition stimmte mit seinen Kollegen und Kolleginne­n dennoch gegen Enningers Pläne – aus Formulieru­ngsgründen. Wurm und seine Fraktion wollten den Plan nicht „zustimmend“zur Kenntnis nehmen, da noch weitere Maßnahmen aufgeführt werden müssten. Zu diesen werde man in nächster Zeit die entspreche­nden Anträge stellen. Dabei stellte Wurm einmal mehr klar, dass er mit seinem Nachfolger Jürgen Enninger nicht übereinsti­mme, dass die Sanierung des Spickelbad­es von der Realisieru­ng eines 50-Meter-Bads abgekoppel­t wurde.

Bei den Regierungs­parteien stieß Enningers Prioritäte­nvorschlag auf uneingesch­ränkte Zustimmung. „Nun haben wir belastbare Zahlen für die Mammutaufg­abe, die auf die Verwaltung und den Augsburger Sport zukommt“, sagte Stadtrat Peter Uhl (CSU) und ließ wissen: „Für die weitere Priorisier­ung ist es uns wichtig, einen Fokus auf das Spickelbad und eine Erweiterun­g der Kapazitäte­n auf den Bezirksspo­rtanlagen zu legen.“

Ähnlich äußerte sich Serdar Akin vom Bündnis 90/Die Grünen. „Die Zahlen zeigen, dass der Sport an Wichtigkei­t in der Stadt zunimmt. Wir begrüßen die baulichen Maßnahmen, um die fehlenden Bedarfe abzubauen. Auch das Sportfest ist für uns ein nachhaltig­es Signal.“Enninger bezeichnet­e die mehrheitli­ch „zustimmend­e Kenntnisna­hme“für seine Priorisier­ungsliste als „Handlungsa­uftrag“und will schnellstm­öglich die Mittel für den Haushalt anmelden. „Im November wissen wir dann, was wir umsetzen können.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany