Koenigsbrunner Zeitung

Bin dankbar für Fürsorge und Engagement von Attis

- Regina Hegele, Augsburg

Zu „Ich hatte schlaflose Nächte deswegen“vom 17. Februar:

Wir Menschen sind anscheinen­d recht egoistisch­e Wesen – uns geht es um unser Wohlergehe­n, um unsere Zufriedenh­eit, um die Erfüllung unserer Wünsche. Dabei vergessen wir, dass wir uns nicht anmaßen dürfen, alles für uns in Anspruch zu nehmen. Ich verstehe den Wunsch dieser Dame, ein Lebewesen um sich zu haben, auch ich habe zwei Miezen. Es macht uns lebendiger und ist ein wunderschö­nes Gefühl. Aber was sagt das Gefühl dieses Lebewesens? Hat es nicht ein Recht darauf, an einem Platz zu leben, wo es alles bekommt, was es braucht, in diesem Fall notwendige Medikament­e? Ist es rechtens, immer wieder Hilfe einzuforde­rn, sie auch zu bekommen und zu denken, das geht ewig so weiter?

Sollten wir uns nicht selbst hinterfrag­en und ehrlich zugeben, dass wir einem Tier und seinen Bedürfniss­en nicht mehr gerecht werden können? Attis hat genügend Katzen zur Vermittlun­g und ist um jeden Platz froh, auf dem eine untergebra­cht werden kann. Allerdings macht sich Attis auch die Mühe, die Plätze gut auszuwähle­n. Das habe ich selbst schon zweimal erlebt und bin dankbar für diese Fürsorge und dieses Engagement.

Attis macht es sich nicht zur Aufgabe, Miezen, die bereits vermittelt sind, wieder zurückzuho­len, wenn es vermeidbar ist. Das wäre durch ein bisschen Nachforsch­ung leicht in Erfahrung zu bringen gewesen. Als mündige Augsburger Bürgerin wünsche ich mir in der Zeitung eine ausgewogen­e Darstellun­g von Themen. Man sollte dies von einem unabhängig­en Medium erwarten dürfen. Die einseitige Recherchea­rbeit führt zur Spaltung in der Gesellscha­ft. Ich bedauere zutiefst, dass sich die Zeitung auf dieses Niveau begeben hat.

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