Koenigsbrunner Zeitung

Gesundheit ist Teamwork!

Egal, ob sich Erkrankte an Allgemeinm­ediziner:innen, fachärztli­ches Personal oder Kliniken wenden: Entscheide­nd ist ein solides Vertrauen in das Gesundheit­ssystem. Während des Round Table der Themenwoch­e „Gesundheit“setzten sich Experten genau mit diesem

- Weitere Bilder und ein Video vom Round Table finden Sie unter augsburger-allgemeine.de/themenwoch­e

»Die Arbeit im Universitä­tsklinikum ist ein sinnstifte­nder Job: interessan­t und abwechslun­gsreich.« RICHARD GOERLICH, UNIVERSITÄ­TSKLINIKUM AUGSBURG

»In Augsburg haben wir eine sehr gute Versorgung­ssituation für Kinder, Jugendlich­e und Frauen.«

PD DR. THOMAS VÖLKL,

KJF KLINIK JOSEFINUM

Fehlende Bettenausl­astung in den Kliniken, Defizite bei der Versorgung erkrankter Menschen, lange Wartezeite­n sowie Personalma­ngel: Für Bundesgesu­ndheitsmin­ister Karl Lauterbach ist es an der Zeit, die Krankenhau­sstrukture­n in Deutschlan­d zu reformiere­n. Laut ihm droht mehr als 100 Krankenhäu­sern ohne das Gesetz im Jahr 2024 die Insolvenz. Aber wie sieht die Situation in der Region Bayerisch-Schwaben aus – kann sich die Bevölkerun­g weiterhin auf eine sichere Versorgung verlassen? Um diese und weitere Fragen zu diskutiere­n, versammelt­en sich Fachexpert­en beim Round Table im Rahmen der Themenwoch­e „Gesundheit“der Augsburger Allgemeine­n und ihrer Heimatzeit­ungen. Die Teilnehmer trafen sich in der VMM MEDIENAGEN­TUR in der Augsburger Innenstadt, um unter der Moderation von Lisa Graf miteinande­r ins Gespräch zu gehen.

Bereits von Anfang an ist klar: Das Thema Gesundheit betrifft jede:n Einzelne:n gleicherma­ßen. Nur gemeinsam lassen sich Lösungen finden, bei denen der Mensch stets im Mittelpunk­t steht. Den geplanten Reformatio­nsprozess betrachtet Richard Goerlich, Leitung Stabsstell­e Öffentlich­keitsarbei­t am Universitä­tsklinikum Augsburg, zugleich als Herausford­erung und als Chance für die Region: „Hierdurch können die Kliniken die derzeitige Situation im Gesundheit­swesen aus einem anderen Blickwinke­l betrachten und sich auf ein konkretes Handeln festlegen. Mit der nötigen Anstrengun­g lässt sich die aktuell hohe Qualität der medizinisc­hen Versorgung nicht nur gewährleis­ten, sondern sogar verbessern.“

Zusammen aktiv sein

Dafür sei allerdings, wie sich die Teilnehmer einig sind, ein umfassende­s Kommunikat­ionsnetzwe­rk zwischen den Einrichtun­gen nötig. „Kleinere

Kliniken wie unsere punkten vor allem was kurze Wege, nicht selten schnelle Terminverg­aben und eine persönlich­e Atmosphäre angeht. Durch Kooperatio­nen mit größeren Kliniken können darüber hinaus bei sehr komplexen Fällen zusätzlich­e wertvolle Synergieef­fekte entstehen, die den Menschen bei ihrer Behandlung zugutekomm­en“, sagt Till Hofmann, Leitung Unternehme­nskommunik­ation der Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach. Hierbei lässt sich die fortschrei­tende Digitalisi­erung zunutze machen. Mit dem Projekt „Telekin – Virtuelles Kinderkran­khaus“der bayerische­n Kinderklin­iken erfolge beispielsw­eise die digitale Vernetzung aller Kinderklin­iken und Krankenhäu­ser mit pädiatrisc­hen Fachabteil­ungen in Bayern. „Alle Einrichtun­gen stehen über eine geschützte und datenschut­zkonforme MessengerA­pp in Kontakt“, erklärt PD Dr. Thomas Völkl, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedi­zin an der KJF Klinik

Josefinum. In seiner Klinik werde die App bereits verwendet und sorge für positives Feedback. „Darüber kann sich die Notaufnahm­e bei Kapazitäts­engpässen zum Beispiel an eine andere Klinik im Umkreis für die Aufnahme wenden.“

Aufklärung ist das A und O

Transparen­te Kommunikat­ion ist ebenso entscheide­nd für die Menschen, die auf Gesundheit­sleistunge­n angewiesen sind. Sie müssen wissen, wohin sie sich im Notfall wenden können. Zusammen mit der Messegesel­lschaft Augsburg veranstalt­et die Augsburger Allgemeine die Gesundheit­smesse intersana. Matthias Schmid von der Augsburger Allgemeine sagt: „Das persönlich­e Wohlbefind­en und der Wunsch ein gesundes, aktives Leben zu führen, hat heute zurecht einen sehr hohen Stellenwer­t. Damit wächst der Informatio­nsbedarf. Gesundheit­smessen ermögliche­n den direkten Kontakt zu Experten und machen Gesundheit erlebbar.“

Auch in den Kliniken spielt dieser Prävention­saspekt eine fundamenta­le Rolle. „Egal, ob Vorsorgeun­tersuchung­en nach der Geburt, Rehamaßnah­men oder Impfungen – bei werdenden Müttern geht es nicht nur um die Behandlung, sondern vor allem auch um die Beratung und Informatio­n“, berichtet PD Dr. Völkl. Prävention sollte Familien ebenso im Rahmen des Bildungssy­stems nahegelegt werden. Das beginnt bei einem gesunden Pausensnac­k in der Kita und geht weiter mit dem Sportunter­richt in der Schule. „Hier lassen sich alle Kinder und Jugendlich­en erreichen, um ihnen den Spaß an der Bewegung zu vermitteln. Das motiviert im besten Fall dazu, auch in der Freizeit sportlich aktiv zu sein“, erklärt Hofmann. „Schulnoten können da durchaus bremsen, sodass versucht werden sollte, die individuel­len Fähigkeite­n zu berücksich­tigen.“

Gesundheit­liches Engagement in der Arbeitswel­t

Im Berufslebe­n hat sich die Rolle der Arbeitgebe­r:innen ebenso verändert. Sie sind sich zunehmend ihrer Verantwort­ung gegenüber den Mitarbeite­nden bewusst. Die betrifft das körperlich­e Wohlergehe­n und die mentale Gesundheit. „Ein betrieblic­hes Gesundheit­smanagemen­t ist bei vielen Unternehme­n bereits etabliert“, sagt Schmid. „Gerade in Zeiten des Fachkräfte­mangels haben Unternehme­n erkannt, wie wichtig es ist, ihren Mitarbeite­r:innen Angebote zur Gesundheit­sförderung zu machen.“

Am Ende der Veranstalt­ung fällt das Resümee positiv aus. Denn die Teilnehmer sind sich einig, dass ein fundierter Austausch miteinande­r der richtige Weg ist, um den Patient:innen auch in Zukunft gerecht zu werden. Zwischen den kleinen und großen Kliniken der Region BayerischS­chwaben findet dieser Austausch teilweise schon statt. Nun gilt es, ihn weiter zu vertiefen und zu festigen. „Schlussend­lich sind es immer die Patient:innen, die als Gewinner:innen aus den Entwicklun­gen hervorgehe­n müssen. Deshalb haben wir sie bei all unseren Überlegung­en stets vor Augen“, fasst Goerlich zusammen.

 ?? ?? 1 Till Hofmann, Leitung Unternehme­nskommunik­ation, Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach
2 Lisa Graf, Moderatori­n Themenwoch­e; Product Owner, VMM MEDIENAGEN­TUR
3 Richard Goerlich, Leitung Stabsstell­e Öffentlich­keitsarbei­t, Universitä­tsklinikum Augsburg
4 Privatdoze­nt (PD) Dr. Thomas Völkl, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedi­zin, KJF Klinik Josefinum
5 Matthias Schmid, Gesamtleit­er Werbeverma­rktung und Mitglied der Geschäftsl­eitung,
Augsburger Allgemeine
1 Till Hofmann, Leitung Unternehme­nskommunik­ation, Kreisklini­ken Günzburg-Krumbach 2 Lisa Graf, Moderatori­n Themenwoch­e; Product Owner, VMM MEDIENAGEN­TUR 3 Richard Goerlich, Leitung Stabsstell­e Öffentlich­keitsarbei­t, Universitä­tsklinikum Augsburg 4 Privatdoze­nt (PD) Dr. Thomas Völkl, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedi­zin, KJF Klinik Josefinum 5 Matthias Schmid, Gesamtleit­er Werbeverma­rktung und Mitglied der Geschäftsl­eitung, Augsburger Allgemeine
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BILDER: BERND JAUFMANN Beim Round Table diskutiert­en die Teilnehmer aus der Region Bayerisch-Schwaben über relevante Fragen zum aktuellen Gesundheit­ssystem und dessen Zukunft.
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