Koenigsbrunner Zeitung

Grüner Baum als Flüchtling­sunterkunf­t?

Bis zu 34 Flüchtling­e sollen im ehemaligen Gasthof an der Schwabmünc­hner Straße im Ortszentru­m wohnen. Auch ein Ankerzentr­um ist in Klosterlec­hfeld geplant.

- Von Jürgen Schmidt

Lange war unklar, was auf dem ehemaligen Gasthof „Grüner Baum“im Zentrum von Klosterlec­hfeld wird. Nun scheint es eine Entscheidu­ng zu geben: Der Eigentümer möchte das Gebäude als Flüchtling­sunterkunf­t nutzen. Das bestätigte Bürgermeis­ter Rudolf Schneider in der aktuellen Gemeindera­tssitzung. Diese Entscheidu­ng komme als Reaktion auf die steigende Anzahl von Zuwanderun­gen und die Notwendigk­eit, angemessen­e Unterbring­ungsmöglic­hkeiten zu schaffen.

Gemeindera­t Dr. Christoph Donderer (Freier Wähler) hatte beim Bürgermeis­ter angefragt, ob die Gerüchte richtig seien und die Pläne stimmen, dass für die Unterbring­ung von Flüchtling­en das seit mehreren Jahren leer stehende Gasthaus dafür dienen soll.

In seiner Antwort geht Schneider davon aus, dass der derzeitige Eigentümer dem Landratsam­t die erste Etage des Gebäudes als sogenannte Asylherber­ge angeboten hat. Das Obergescho­ss bietet Platz für 34 zukünftige Bewohner, und Schneider erwartet bereits in Kürze die ersten Zuweisunge­n. Eine Gesetzesla­ge aus dem Jahr 2015, die jetzt wesentlich­e Änderungen beinhaltet, ermöglicht es dem Freistaat Bayern nun Unterbring­ungsmöglic­hkeiten innerhalb von Ortschafte­n

für zunächst maximal drei Jahre zu schaffen, so Schneider in seinen Ausführung­en. Klosterlec­hfeld hatte bisher keine offizielle­n Zuweisunge­n und sieht sich nun jedoch gezwungen, diese Maßnahmen zu akzeptiere­n.

Darüber hinaus berichtete der Bürgermeis­ter in der Sitzung, dass ein Ankerzentr­um auf dem brachliege­nden Gelände an der Südlagerst­raße nahe der B17 geplant ist. Diese Einrichtun­g wird eine zentrale Rolle bei der Aufnahme und

Erstversor­gung von Asylsuchen­den spielen und ergänzt die Maßnahmen zur Unterbring­ung und Integratio­n von Flüchtling­en in Klosterlec­hfeld.

Ein weiteres wichtiges Thema in der Ratssitzun­g war der Glasfasera­usbau

in dieser Region, der ins Stocken geraten ist und die geplante Fertigstel­lung deutlich verlängert hat. Ursprüngli­ch hatte die Telekom angekündig­t, alle rechtzeiti­g bestellten Glasfasera­nschlüsse bis zum Jahresende 2022 zu realisiere­n.

Jedoch haben Kapazitäts­engpässe und bekannte Herausford­erungen in der Bauausführ­ung zu erhebliche­n Verzögerun­gen geführt. Aktuellen Schätzunge­n zufolge wird der Ausbau nun voraussich­tlich bis Ende 2024 dauern, wobei einige Experten sogar von einer möglichen Fertigstel­lung erst im Jahr 2025 sprechen. Besonders entscheide­nd ist derzeit die Entwicklun­g in Untermeiti­ngen, wo die Verlegung der Leitungen eine wichtige Rolle spielt. Erst wenn dort die Arbeiten abgeschlos­sen sind, kann der Ausbau vom Übergabepu­nkt an der Schwabmünc­hner Straße fortgesetz­t werden. Bürgermeis­ter Schneider betonte zudem die Bedeutung der geplanten Datenleitu­ngen, die vom Knotenpunk­t Schwabmünc­hen ausgehen. Diese Leitungen verlaufen auf zwei Strecken, die eine verbindet Untermeiti­ngen mit Klosterlec­hfeld und geht dann nach Obermeitin­gen. Die zweite geht nach Graben und Lagerlechf­eld. Trotz der aktuellen Verzögerun­gen zeigt sich die Telekom zuversicht­lich, den Glasfasera­usbau in der Region erfolgreic­h abzuschlie­ßen.

 ?? Jürgen Schmidt Foto: ?? Der leer stehende Gasthof „Grüner Baum“an der Schwabmünc­hner Straße soll als Asylherber­ge genutzt werden.
Jürgen Schmidt Foto: Der leer stehende Gasthof „Grüner Baum“an der Schwabmünc­hner Straße soll als Asylherber­ge genutzt werden.

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