Aquarienfreunde suchen Nachwuchs
Weil die Räume fehlen, können keine Aquarienbörsen mehr durchgeführt werden. Der über 50 Jahre alte Verein bekommt die Folgen der Corona-Pandemie noch immer zu spüren.
Mering/Königsbrunn Helmut Rigling aus Kissing ist seit 32 Jahren Vorsitzender der Aquarienfreunde Mering, die sich am 2. April 1967 gründeten und auch im Landkreis Augsburg einen Namen hat. Bis Mitte 2022 hatte er noch ein großes Meerwasseraquarium mit weißorangefarbenen Clownfischen, gelben Segeldoktor- und blauen Palettendoktorfischen.
Im Becken waren auch Weichund Lederkorallen. Wegen eines längeren Krankenhausaufenthalts musste er sein Meerwasseraquarium an einen anderen Aquarianer weggeben. Im Wohnzimmer sind noch Kardinalsfischchen im Becken, die dort überwintern und im Sommer wieder in den Gartenteich zurückgesetzt werden. Im März wird Rigling mit seinen Mitgliedern das Programm für das nächste halbe Jahr festlegen. Für die kostenlosen Vorträge, jeweils am ersten Sonntag im Monat um 9.30 Uhr in der AWO Mering in der Bahnhofstraße 17, sind Gäste herzlich willkommen. Für Kaffee und Getränke ist gesorgt. Für Februar organisierte Helmut Rigling den Redner Jakob Geck aus München, der über die Möglichkeit referierte, Blaubauchgrundeln im Süßwasserbecken zu halten. Im März können sich die Mitglieder und Besucher und Besucherinnen auf den Diavortrag von Andreas Dunz „Schnorcheln in Istrien“freuen. Der Aquarianer entdeckte während des Schnorchelns im Mittelmeer auch einige Raritäten.
Seit über zwei Jahren haben die Aquarienfreunde Mering jetzt schon ihr Vereinsheim in der AWO Mering. Vorher waren sie im 1. Stock des Papst-Johannes-Hauses untergebracht. Im März 2020 hatte dort die letzte Aquarienbörse eine
Woche vor dem bundesweiten Lockdown stattgefunden. Kurze Zeit später musste der Verein wegen des geplanten Abrisses des Papst-Johannes-Hauses sein Vereinsheim verlassen und sich nach neuen Räumlichkeiten umsehen. Viele Becken und Lampen für die zwei Börsen pro Jahr wurden wegen fehlender Lagermöglichkeit an die Mitglieder verteilt oder entsorgt.
Die Aquarienfreunde Mering haben derzeit 70 Mitglieder und würden sich über neue Interessierte freuen. Der Verein hat auch eine eigene Jugendgruppe. Sie treffen sich regelmäßig, unternehmen Ausflüge und Exkursionen. Im Sommer 2023 entschlossen sie sich zu einer Radtour am Lech entlang bis zur Staustufe 22 in Unterbergen und wieder zurück nach Kissing. Außerdem trafen sie sich im Biergarten im Reiterstüberl Mergenthau. Geplant war auch ein
Ausflug ins Museum „Mensch und Natur“nach Nymphenburg, aber es meldeten sich zu wenig Mitglieder an. Im März findet die nächste Ausschusssitzung statt, die das Programm bis Oktober festlegen wird.
Nur vier Aquarienfreunde haben ein Salzwasserbecken. Einer
Salzwasserbecken sind die Ausnahme.
von ihnen ist Willi Schwarz aus Mering. Nachdem ihm die Zucht von weiß-orangenen Clownfischen schon vor längerer Zeit gelang, versucht er es seit 2022 mit schwarzen Nemos. Er hatte bereits junge Fische, die aber nicht sehr lange überlebt haben, verrät Helmut Rigling. Er erzählt weiter, dass die gelben Doktorfische derzeit zwischen 400 und 600 Euro kosten, weil sie aus den USA nicht mehr exportiert und in Asien am Meeresrand in abgetrennten Terrains nachgezüchtet werden müssen. Die meisten Aquarianer halten sich Süßwasserbecken mit Guppys, Platys, Roten Neon, Scalaren und Discus-Fischen. Wer einen Teich im Garten hat, sollte unbedingt Fische einsetzen, wenn er nachts nicht von Mücken zerstochen werden will, schmunzelt Rigling. „Die Kardinalsfischchen, die sich übrigens prächtig vermehren, fressen die Mückenlarven auf und das Problem, von Mücken in der Nacht belästigt zu werden, ist schnell gelöst“, sagt er. Er hatte sich sechs Exemplare gekauft und nach einem Jahr zählte er 16 Stück.
Wer sich für die Aquarienfreunde interessiert, kann sich an Helmut Rigling in Kissing unter helmut.rigling@t-online.de wenden. Der Verein hat eine Internetseite www.aquarienfreundemering.de