Der Kater war mehr tot als lebendig
Zu: „Frau bekommt ihre Katze nicht zurück“vom 10. Februar:
„Jedes Ding hat zwei Seiten“und oft „nur eine halbe Wahrheit“– Lebensweisheiten, die mir spontan hierzu einfallen. Als einer, der umständehalber die Vorgeschichte dieses Falles nur zu gut kennt, hätte ich zum besseren Verständnis gerne ein paar wichtige Zusatzinformationen nachgeliefert: Als die ältere Dame ihren ersten Schlaganfall erlitt, stellte der Tierarzt danach anhand der Blutwerte fest, dass die lebenswichtige Medikamentengabe an den kranken Kater trotz fester Zusage leider unterblieben war. Folge, der Kater war mehr tot als lebendig, und wieder musste Attis einschreiten und helfen. Als später für die Zeit eines erneuten Reha-Aufenthalts schnell ein passender Pflegeplatz gefunden werden musste, verband Attis die Rückgabe des Katers nur mit der schriftlichen Zusage einer fachgerechten Weiterbehandlung, die aber nie erbracht wurde.
Wie der Name schon sagt, geht es dem Verein in erster Linie um das Wohl des Tieres und erst danach um Besitzrecht oder Selbstmitleid, denkt man an den vielerorts niederträchtigen Umgang mit der Kreatur heutzutage. Dem Kater geht es jetzt sehr gut, er hat sich schnell eingelebt und ist in liebevoller Betreuung.
Am Rande sei erwähnt, dass sämtliche Attis-Aktiven unentgeltlich im Ehrenamt tätig sind, Unkosten obendrein aus der eigenen Tasche begleichen und für ihr Hobby rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Vielleicht denken einige Voreilige über ihre dem Zeitgeist entsprechenden bösartigen Schnellkommentare noch einmal nach?
Rudi Ripperger,