Gibt es einen Kompromiss für die Bobinger Max-Fischer-Straße?
Das Landratsamt will den Parkverbot-Versuch beenden. Die Stadt Bobingen drängt allerdings auf eine Änderung der Verkehrsführung und auf das Bestehen des Parkverbots.
Die Verkehrslage in der Bobinger Max-Fischer-Straße ist verzwickt. Die Straße dient als Zufahrt der Mitarbeitenden im Bobinger Industriepark, als Zubringer zur Umgehungsstraße im Osten Bobingens und gleichzeitig als Anfahrtsweg für die Mitglieder der Feuerwehr im Alarmfall. Daher wollte man bei der Stadt Bobingen nicht mehr hinnehmen, dass parkende Fahrzeuge von Anwohnern die Straße verengen. Dadurch käme es immer wieder zu Verkehrsbehinderungen, die diese Straße als Zubringer zur Umgehung unattraktiv machen. Gleichzeitig hatte sich die Bobinger Feuerwehr beschwert, dass durch die Verzögerungen bei der Anfahrt zum Feuerwehrhaus die vorgegebenen Einsatzzeiten nicht eingehalten werden könnten. Wie geht es weiter?
Da die Max-Fischer-Straße eine Kreisstraße ist, hatten sich das Landratsamt und die Stadt Bobingen darauf verständigt, dort einen
Verkehrsversuch durchzuführen und ein vorübergehendes Halteverbot einzurichten. Seit der Einrichtung auf der Nordseite der Straße gab es immer wieder Beschwerden von Anwohnern wegen des eingeschränkten Parkraums.
Jetzt will das Landratsamt den Versuch beenden.
Dadurch würde die alte Regelung wiederhergestellt und das Parken wäre wieder erlaubt. Damit will man sich bei der Stadt Bobingen allerdings nicht abfinden. Zumal
es an der Straße noch ein weiteres Problem gibt. Denn durch eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung sind innerorts keine geteilten Geh- und Radwege mehr zulässig. Deshalb wurde die Beschilderung bereits geändert. Der frühere, geteilte Weg, ist jetzt ein reiner Gehweg mit dem Zusatzschild „Radfahrer frei“. Das bedeutet allerdings, dass Radfahrer dort nur noch Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, obwohl der Weg komfortabel und breit ist. Wer mit dem Rad schneller unterwegs sein will, muss jetzt die Straße benutzen.
Ein Vorschlag des Landratsamts: Auf beiden Seiten der MaxFischer-Straße sogenannte Angebotsstreifen für Radfahrer einzurichten, ähnlich denen in der Lindauer Straße. Durch diese Radstreifen wäre dann das Parken auf der
Straße automatisch verboten. Um trotzdem einige Parkplätze zu erhalten, wurde von der Stadtverwaltung vorgeschlagen, auf der Südseite der Straße, wo ein Grünstreifen verläuft, Parkbuchten für acht bis zehn Fahrzeuge zu schaffen. Diesem Vorschlag wurde aber im Bauausschuss von einigen Stadträtinnen und Stadträten widersprochen. Es sei nicht Aufgabe der Stadt, auf Kosten der Steuerzahler Anwohnerparkplätze zu schaffen. Schließlich sei in der Stellplatzsatzung der Stadt festgelegt, dass Anwohnerparkplätze auf den privaten Grundstücken nachzuweisen sind.
Als möglichen Kompromiss brachte Bürgermeister Klaus Förster die Möglichkeit ins Spiel, auf einem von der Stadt im Osten des IWB-Parkplatzes gepachteten Geländes einige Besucherparkplätze auszuweisen. In den nächsten Tagen soll, nach einer Ortsbegehung mit Vertretern des Landratsamts, der Polizei und der Stadt Bobingen besprochen werden, wie die Verkehrsführung in der Max-FischerStraße zukünftig geregelt wird.
Schnelle Radler müssen die Straße benutzen.