Schwabmünchen erzielt den Siegtreffer Sekunden vor Schluss
Die Bayernliga-Handballerinnen feierten zum Auftakt der Play-offs einen knappen Auswärtssieg beim MTV Stadeln.
Beim Meister der Bayernliga Nord bewiesen die Damen von Stephan Volmering großen Kampfgeist und erkämpften sich kurz vor Schluss einen 36:35-Sieg. Nach einer sehr intensiven Trainingswoche ohne Harz – beim MTV Stadeln ist das beliebte Haftmittel in der Halle nicht erlaubt – reisten die Schwabmünchnerinnnen hochmotiviert nach Fürth, mit dem klaren Ziel vor Augen die ersten zwei Punkte in den Play-offs zu holen.
Den besseren Start in die Partie erwischten allerdings die Gastgeberinnen und überrannten die Gäste von der Singold. Bereits nach elf Minuten hatten sich die Damen des MTV Stadeln mit 8:4 abgesetzt. Nach ihrer verschlafenen Anfangsphase fanden Volmerings Damen jedoch besser ins Spiel und zeigten eine schnelle Reaktion. Mit deutlich mehr Aggressivität in der Defensive zwangen sie den MTV Stadeln zu Fehlern im Angriff. In der 23. Spielminute hatten die Schwabmünchnerinnen mit dieser Spielweise den Rückstand aufgeholt und glichen zum 14:14 aus.
Immer wieder nutzten die Gäste den langsamen Rückzug des MTV Stadeln konsequent aus und kamen so zum schnellen Torerfolg. Sagenhafte sechs Tore in Folge der Schwabmünchnerinnen von der 23. bis zur 27. Spielminute, was für ein kleines Polster sorgte. Dieses wurde bis zur Halbzeit noch leicht auf 20:15 aus der Sicht von Schwabmünchen ausgebaut. Das Zwischenfazit von Stephan Volmering zur Pause war durchweg positiv. Der Matchplan ging bisher voll auf.
Allerdings konnten die Schwabmünchnerinnen in der zweiten Spielhälfte nicht an ihre Leistung vor der Pause anknüpfen. Eine weniger aktive Defensive und einige Ballverluste in der Offensive gaben den Gastgeberinnen die Möglichkeit, in der 49. Spielminute zum 29:29 auszugleichen. Auch im weiteren Verlauf der Partie taten sich die Schwabmünchnerinnen zunehmend schwerer und vergaben zudem drei Strafwürfe vom Sieben-Meter-Punkt. In der 56. Spielminute waren es nun die Damen des MTV Stadeln, welche mit 35:31 aussichtsreich in Führung lagen. Doch die Schwabmünchnerinnen machten das schier Unmögliche möglich und glichen mit einem 4:0-Lauf zum 35:35 aus.
Die Schwabmünchnerinnen erzwangen 15 Sekunden vor Spielende den entscheidenden Ballgewinn. Auf das blitzschnelle Umschalten von Luisa Merkle folgte ein scharfer Pass auf Kim Bartosch, die den Ball wenige Sekunden vor Schluss im Netz der gegnerischen Torhüterin unterbrachte und den Siegtreffer zum 36:35 erzielte. Trainer Volmering resümierte nach der Partie: „Insgesamt war es nach der schwachen zweiten Halbzeit ein doch eher glücklicher Sieg. Jedoch hat die gesamte Mannschaft ihren starken Willen bewiesen und steht mit 8:2 Punkten weiterhin an der Tabellenspitze der Play-off-Tabelle.“Nach vier Auswärtsspielen in Folge steht in der kommenden Woche das nächste Play-off-Spiel in Schwabmünchen an.
TSV Schwabmünchen: Reuther, Globisch (beide Tor), Scholz, Birnkammer, Hiemer (1), Lammich (5), Merkle (6), Schanda (2), Würdinger Ce. (11), Girstenbrei (3), Bartosch (4), Würdinger Co. (2), Haslauer
Die erste Herrenmannschaft des TSV Schwabmünchen muss sich nach einer starken Leistung am Samstagabend beim TSV Niederraunau im Derby mit 26:32 geschlagen geben. Als am Samstagnachmittag klar war, dass Daniel Labermeier doch nicht rechtzeitig fit wird und sich die Ausfallliste auf insgesamt neun Spieler erhöhte, befürchteten die Verantwortlichen schon Schlimmes. Der TSV Niederraunau stand vor der Partie mächtig unter Druck und lief gegen die stark ersatzgeschwächten Schwabmünchner in Bestbesetzung auf. Von Beginn an gaben die Singoldstädter kämpferisch alles und spielten eine überragende erste Halbzeit.
Die Gastgeber kamen mit dem Schwabmünchner Spiel anfangs überhaupt nicht klar und gerieten nach sieben Spielminuten mit 1:3 ins Hintertreffen. In der 16. Spielminute bestimmten die Schwabmünchner weiterhin überraschend das Spiel und lagen mit 7:4 in Front. Nach einem Time-out der Gastgeber kam es zu einem Bruch des Schwabmünchner Spiels und der TSV Niederraunau drehte in nur sieben Minuten die Partie zum 9:8 (23.). Diesmal zog Coach Christian Boppel die Time-out-Karte,
was seiner Mannschaft wieder Selbstvertrauen gab. Angeführt vom brillant haltenden Frank Hübenthal im Tor blieben die Schwabmünchner im Spiel und gingen mit nur einem Tor Rückstand (12:13) in die Halbzeitpause. Die Gäste aus Schwabmünchen spielten mit ihrer Rumpfmannschaft am obersten Limit und bereits kurz nach der Pause machten sich die schwindenden Kräfte bemerkbar. Dennoch blieben die Jungs von der Singold bis zur 45. Spielminute an Niederraunau dran und waren mit nur zwei Toren beim Stand von 21:19 im Hintertreffen. Doch der TSV Niederraunau drückte nun aufs Tempo und nutzte seine vielen Wechselmöglichkeiten. Beim zwischenzeitlichen
Spielstand von 29:22 (53.) aus der Sicht der Gastgeber war die Vorentscheidung gefallen. Dennoch hielten die Schwabmünchner im Rahmen des Möglichen dagegen, mussten sich am Ende jedoch dem TSV Niederraunau geschlagen geben. Ein erfreuliches und starkes Debüt in der ersten Herrenmannschaft feierte A-Jugend Torwart Benedikt Matthesius, der seinen Einstand mit sehenswerten Paraden feierte. Coach Boppel lobte seine Mannschaft nach dem Spiel: „Ich kann meiner Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen. Mit unserer kämpferischen Leistung haben wir heute ein Ausrufezeichen gesetzt.“
TSV Schwabmünchen: Hübenthal, Matthesius (beide Tor), Beran (4),
Mayer (2), Reinsch (3), Müller T. (2), Kreutz (4), Hänsel (3), Schüller (3), Kell (5)
Die zweite Damenmannschaft schnupperte am Sonntagnachmittag lange an einer Sensation. Gegen den Tabellenführer TSV Niederraunau zeigten die Schwabmünchnerinnen eine bärenstarke Leistung und lagen bis kurz vor Schluss mit einem Tor in Front. 30 Sekunden vor Abpfiff der Partie zeigte die Anzeigentafel ein 24:25 für die Gäste an und Schwabmünchen war im Ballbesitz. Die Punkteteilung war nun zum Greifen nah, doch ein leichtfertiger Ballverlust in der Mitte verhinderte den Ausgleichstreffer und sorgte im Gegenzug für das 26:24 für den TSV Niederraunau.