Bleibt der Landkreis Augsburg sicher?
Das Augsburger Land gilt als sicher. Aber was bringt die Zukunft? Ein Polizeisprecher ist optimistisch – und lobt die Sicherheitswacht.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Straftaten im Landkreis Augsburg gesunken. Wurden 2013 im Augsburger Land noch 8256 Delikte registriert, so waren es 2022 nur noch 6657 – ein deutlicher Rückgang in zehn Jahren. Markus Trieb von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Schwaben Nord in Augsburg spricht von einer „ausgezeichneten Sicherheitslage im Landkreis Augsburg“. Wie aber sieht es damit in zehn Jahren aus?
Der Polizeisprecher ist zuversichtlich: „In den letzten zehn Jahren konnte ein kontinuierlicher leichter Rückgang der Gesamtkriminalität registriert werden. Aktuell sehen wir keine Anzeichen, die grundsätzlich gegen eine weiterhin positive langfristige Prognose sprechen würden.“Ein wichtiger Grund für seinen Optimismus ist die „enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Polizei und weiteren sicherheitsrelevanten Verantwortlichen im Landkreis Augsburg“. Ein koordiniertes Vorgehen aller für die Sicherheit verantwortlichen Behörden und Stellen
sei häufig der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg: „Auch dies kann sich in den kommenden Jahren nur positiv auf die Sicherheit im Landkreis Augsburg auswirken.“
So trage auch die Sicherheitswacht, die in vielen Städten und Gemeinden im Einsatz ist, dazu bei, dass der Landkreis sicher bleibt, ist der Polizeisprecher überzeugt: „Die Sicherheitswacht bedeutet ein Plus an Sicherheit, Zivilcourage und Zusammenhalt“, sagt Markus Trieb. Sie sei ein Bindeglied zwischen der Bevölkerung
Mehr Prognosen über das Augsburger Land in zehn Jahren finden Sie über diesen QR-Code. und der Polizei: „Die Ehrenamtlichen auf Streife sind zusätzliche Augen und Ohren der Polizei im Dienste der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.
Hierbei halten sie stets Kontakt zur Polizei und sorgen so dafür, dass schnell und gezielt professionelle Hilfe in Notlagen oder Gefahrensituationen alarmiert und geleistet werden kann.“Die Sicherheitswacht werde auch in den nächsten Jahren auf diese Weise die Polizeiarbeit unterstützen: „Sie soll daher weiter gestärkt und ausgebaut werden. Ein Ersatz für die Polizei kann und soll sie aber definitiv nicht sein.“
Doch sicher kann man sich nie sein, dass der positive Trend anhält, zumal äußere Einflüsse die Situation schnell ändern können. Polizeisprecher Trieb nennt als Beispiele die Wirtschaftsentwicklung und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, Pandemien oder internationale Krisen: „So hat zum Beispiel die Coronapandemie in den Jahren 2020 bis 2022 zu einem temporären Rückgang der Fallzahlen geführt, der sich ohne diese Ausnahmesituation sicherlich nicht in dieser Deutlichkeit ergeben hätte.“
Die Zahlen für 2023 liegen noch nicht vor, aber bei den Wohnungseinbrüchen rechnet der Polizeisprecher mit einem Rückgang der Zahlen, während bei den Rauschgiftdelikten die Zahl wohl steigen wird im Augsburger Land. Wie sich die geplante Legalisierung von Cannabis auf die Zahlen auswirkt, müsse abgewartet werden.
Regionale Schwerpunkte der Kriminalität gebe es im Landkreis nicht.
Im Augsburger Land werde, so die Prognosen, die Zahl der Einwohner ansteigen. Wie reagiert die Polizei darauf? „Dass man im Landkreis Augsburg weiterhin eine so gute Sicherheitslage gewährleisten kann, liegt an mehreren Bausteinen. Mit wachsender Bevölkerungszahl und zunehmenden Aufgaben hilft es natürlich, dass die Zahl der Beamtinnen und Beamten in ganz Nordschwaben bereits gestiegen ist und weiter steigen soll.
So kann eine moderne und zukunftsorientierte Polizeiarbeit gewährleistet werden“, sagt der Polizeisprecher. Das Polizeipräsidium Schwaben Nord habe aber noch weitere Weichen für die Zukunft gestellt. Als Beispiel nennt er die Einsatzhundertschaft mit Sitz in Augsburg, die flexibel bei Großeinsätzen und gezielt an Kriminalitätsbrennpunkten eingesetzt werden kann.
Alles im Lot, könnte man also meinen, wenn man die Aussagen der Polizei liest. Aber es passieren auch spektakuläre Verbrechen im Augsburger Land wie der Dreifachmord von Langweid im Juli des vergangenen Jahres.
Markus Trieb wertet dies als „schlimmen Einzelfall, der nichts über die grundsätzliche Sicherheitslage im Augsburger Landkreis aussagt. Die Polizei war unmittelbar nach der Tat mit allen verfügbaren Kräften vor Ort und hat den Tatverdächtigen kurz danach festgenommen. Auch Tage nach der Tat war die Polizei in Langweid stark präsent, um das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung wieder zu stärken und vor allem für die Menschen dort ansprechbar zu sein.“
Wie sich die Polizei für die Zukunft aufgestellt hat.