Koenigsbrunner Zeitung

Erste Härtetests für Augsburger Radprofis

Start bei zwei Top-Etappenren­nen

- Von Robert Götz

Normalerwe­ise sei das nicht seine Art, „in den Bus abzubiegen“, sagt Radprofi Georg Zimmermann, also Rennen frühzeitig ohne körperlich­en Grund zu beenden. Doch am vergangene­n Sonntag beim Trofeo Laigueglia war die Stallorder vom Team Intermarch­é klar. Der Augsburger sollte nur die ersten 130 Kilometer sein Team unterstütz­en und sich dann für das erste große Etappenren­nen dieser Saison schonen: für Paris – Nizza.

Am Sonntag startet das Feld im Pariser Vorort Les Mureaux, das Ziel der Mini-Tour-de-France liegt eine Woche später auf der Promenade des Anglais in Nizza. „ParisNizza ist mit seinen acht Etappen so schwer. Wenn man da angeschoss­en hingeht, macht das keinen Spaß, denn da ist die absolute Weltelite am Start“, sagt der 26-Jährige. Den Sieg werden wohl Remco Evenepoel (Soudal-QuickStep) und Primoz Roglic, der seinen Einstand bei Bora-hansgrohe geben wird, unter sich ausmachen. Vorjahrers-Sieger Tadej Pogacar fehlt. Der Superstar (UAE Team Emirates) startet in seine persönlich­e Saison beim Eintagesre­nnen Strade Bianche. Georg Zimmermann lässt das Rennen erst einmal auf sich zukommen. „Wir werden versuchen, auf den Flachetapp­en etwas zu reißen und dann schauen wir, wer noch gut drauf ist.“Vielleicht schlägt dann ja seine Stunde, weil die sportliche Leitung von Intermarch­é keinen Klassement­Fahrer aufgestell­t hat. „Wenn es wirklich gut läuft für mich, kann ich mir das schon vorstellen, aber das werden wir dann sehen.“

Eine Herausford­erung wird die kommende Woche auch für Marco Brenner vom Team Tudor pro Cycling. Überrasche­nd wurde er am Freitag für Tirreno-Adriatico nachnomini­ert. Fast zeitgleich zu Paris-Nizza nützen viele WordlTour-Teams auch diese sieben Etappen in Mittelital­ien zur Standortbe­stimmung. Top-Favorit ist der zweifache Tour-Sieger Jonas Vingegaard (Team Jumbo-Visma). Für das Schweizer Team Tudor aus der zweiten Reihe ist das Rennen eine Bewährungs­probe und damit auch für Brenner. „Ein Fahrer von uns ist ausgefalle­n und ich muss einspringe­n“, erklärte der 21-jährige Brenner. „Ich weiß gar nicht, was auf mich zukommt, aber ich fühle mich gut.“Das zeigte er bei der Trofeo Laigueglia. Brenner erreichte, anders als Zimmermann, das Ziel und wurde Zwölfter.

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