Koenigsbrunner Zeitung

Wer pflegt den blühenden Garten?

Im Luitpoldpa­rk in Schwabmünc­hen entsteht ein Kleinod. Doch der Unterhalt für die Pflege ist teuer. Die Stadt will künftig auch auf ehrenamtli­ches Engagement setzen.

- Von Carmen Janzen

Der im Jahr 2018 gestorbene Schwabmünc­hner Unternehme­r Hubert Schöffel hatte einst die Idee eines Rosengarte­ns im Luitpoldpa­rk. Dafür stellte er der Stadt Geld über seine Stiftung zur Verfügung. Im Einvernehm­en mit den Angehörige­n wurde aus dem Rosengarte­n schließlic­h ein Lehrgarten, der unter anderem mit Geldern aus dem Fördertopf Leader finanziert wurde.

Auf der Internetse­ite der Stadt wird er als Attraktion angepriese­n: „Der Blühende Garten im Luitpoldpa­rk ist ein Leuchtturm­projekt mit Modellchar­akter für die heimische Gartenkult­ur. Auf rund 300 Quadratmet­er wird die Gestaltung und Bepflanzun­g einzelner Bereiche bestimmten Themen zugeordnet, sodass eine Art Wandelgart­en auf verschlung­enen Wegen entstand.“

Doch so ein Leuchtturm­projekt mit Modellchar­akter ist nicht ganz billig: In der aktuellen Sitzung des Bau-, Werk- und Umweltauss­chusses lagen die Zahlen auf dem Tisch.

Die Gesamtkost­en belaufen sich auf knapp 440.000 Euro. Fördergeld­er in Höhe von 200.000 Euro fließen und werden wohl im April ausgezahlt, die Schöffelst­iftung gibt ebenfalls 200.000 Euro, sodass die Stadtkasse nur mit etwa 40.000 Euro belastet wird.

Die Leader-Förderung stammt aus dem Projekt „Gärten im Wandel der Zeit“, das einen englischen Landschaft­sgarten in Aichach, den

Renaissanc­egarten am Mickhauser Schloss und eben den Blühenden Garten in Schwabmünc­hen umfasst.

Seit dem Frühsommer 2021 gibt es den Lehrgarten im Luitpoldpa­rk nun. Heuer wird noch mit einem Pavillon ergänzt. Doch so ein bepflanzte­s Kleinod und die verschlung­enen Wege wollen auch mehrmals im Jahr gehegt und gepflegt werden. Bislang wird dafür eine externe Firma beauftragt, wie Grünamtsle­iter Roland Schiller in der Sitzung darlegte. Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 20.000 Euro. Aber, wie Bürgermeis­ter Müller korrekt feststellt­e: „Ein paar Mal 20.000 sind auch 100.000 Euro.“

Über die Jahre läppern sich die Kosten. Doch die Stadt muss sparen, die Haushaltsl­age ist durch Gewerbeste­uerrückzah­lungen angespannt. Deshalb soll für die Zukunft geprüft werden, inwieweit der Bauhof für die Pflege des Gartens eingespann­t werden kann. Dieses Jahr werde das allerdings sicher nichts mehr, da die Mitarbeite­nden keine Kapazitäte­n mehr hätten. Sie seien unter anderem nach wie vor damit beschäftig­t, die Unwettersc­häden zu beseitigen, sagte Bürgermeis­ter Lorenz Müller. Angestrebt wird für die Zukunft zudem, dass sich auch Vereine engagieren, vornehmlic­h Obst-, Gartenbau- und Landschaft­spflegever­eine, und sich etwa um die Blumenbeet­e kümmern. Interessie­rte Vereine können sich mit Grünamtsle­iter Roland Schiller in Verbindung setzen.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Der blühende Garten im Luitpoldpa­rk in Schwabmünc­hen soll die Aufenthalt­squalität im Park erhöhen. Doch die Pflegekost­en sind hoch. Die Stadt setzt darauf, dass sich künftig auch Vereine engagieren.
Foto: Christian Kruppe Der blühende Garten im Luitpoldpa­rk in Schwabmünc­hen soll die Aufenthalt­squalität im Park erhöhen. Doch die Pflegekost­en sind hoch. Die Stadt setzt darauf, dass sich künftig auch Vereine engagieren.

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